Spread the love

Moviebase Manhunt Backwoods Massacre

Manhunt Backwoods Massacre
Manhunt Backwoods Massacre

Bewertung: 80%

Userbewertung: 63%
bei 11 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Rovdyr
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 28.11.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 76 Minuten
Studio: Fender Film / I-On New Media
Produktionsjahr: 2008
Regie: Patrik Syversen
Drehbuch: Patrik Syversen
Darsteller: Jeppe Laursen, Lasse Valdal, Kristina Leganger Aaserud, Janne Beate Bønes, Henriette Bruusgaard, Jørn Bjørn Fuller Gee, Gudmund Groven, Trym Hagen, Kristofer Hivju, Jorunn Kjellsby, Nini Bull Robsahm, Martin Slaatto, Helge Sveen, Erlend Vetleseter

Die Zeiten sind vorüber, als hochwertiger Horror ausschließlich den Stempel "Made in USA" trug. In der heutigen Zeit schließen immer mehr europäische Länder an die erste Liga auf. Frankreich, Spanien, Belgien oder England - Sie alle liefern schlaflose Nächte für ein Publikum auf der ganzen Welt. Auch Skandinavien wird es gelingen, mit einem Rundumschlag auf das Genre zu punkten. Weshalb auch nicht? Produkte des phantastischen Genres bleiben auch weiterhin kostensparend in der Herstellung, verzichten gerne auf A-List Stars und finden auf dem gesamten Globus einen gewinnbringenden Platz. Dabei spielt es keine große Rolle, ob das Endprodukt auf der großen Kinoleinwand oder dem heimischen Fernsehgerät zu finden ist, denn kleine Produktionsbudgets garantieren große Gewinnmargen.

Ein VW-Bus, gemusterte Kleidung, dicke Sonnenbrillen und Hippie-Kultur. Wir schreiben das Jahr 1974: Vier Freunde machen sich daran, die wenig bevölkerten Gebiete Norwegens zu erforschen und an einem geeigneten Platz das Zelt aufzuschlagen. Eine lange Autofahrt liegt hinter Camilla, Jorgen, Mia und Roger, als sie dem abgelegenen Café im Wald einen Besuch abstatten. Frisch gestärkt und eine Rauferei mit zwei Einheimischen später, soll die Fahrt an diesem lauen Sommertag eine Fortsetzung finden. Prompt drängt sich eine unbekannte Dame auf, um sich zu ihrem kaputten Auto im Wald chauffieren zu lassen. Die vier Freunde werden den Zeltplatz nie erreichen. Als sich die Anhalterin auf der kurzen Fahrt auch noch übergeben muss, tauchen vier Männer im Dickicht auf und machen den jungen Menschen das Leben zu Hölle.

Ob es wohl einen reinen Zufall darstellt, dass ROVDYR in dem gleichen Jahr angesiedelt ist wie Tobe Hoopers Ur-Klassiker The Texas Chainsaw Massacre? Pures Kalkül? Der norwegische Horrorfilm von Patrik Syversen wird im Laufe der Spieldauer noch weitere Anzeichen für einen Vergleich offenbaren. Hippies, Anhalter, verrückte Hinterwäldler. Eindeutig. ROVDYR bedient sich ganz bewusst bei diesem Urgestein der Filmkunst. War es doch an TCM, den Weg für die voranschreitende Bewegung eines gesamten Genres zu ebnen. Ein Zeitsprung kündigt sich an. Norwegen setzte sich in der Vergangenheit vornehmlich mit der Unterbringung dramatischer Kost in den Köpfen geneigter Zuschauer fest. Eine Huldigung an die Leistung Hoopers und der Beginn einer neuen Ära frischer Horrorfilme aus dem hohen Norden also? Es wird sich freilich zeigen müssen.

Backwoods en masse. Ein Name, ein Untergenre. Es kann internationalen Filmemachern nur recht sein, dass sich dieser Name derart breit gefächert auslegen lässt. Überall auf dem Erdball finden sie sich, die zurückgebliebenen Bewohner wenig zivilisierter Standorte. ROVDYR macht in diesem Fall keine Ausnahme und konzentriert sich beim Handlungsverlauf auf den bekannten Wolf im Schafspelz. Diesen Film nur wegen offensichtlicher Ansatzpunkte mit minderwertiger Kost über einen Kamm scheren? Kommt gar nicht in Frage. Syversens Arbeit hebt sich in einem ganz entscheidenden Punkt von der breiten Masse ab: Menschlichkeit statt Tempo. ROVDYR nimmt sich ausgiebig Zeit für die Charakterzeichnung. Diese Vorgehensweise erlaubt die Identifizierung in einer ganz neuen Dimension. Wir fühlen, leben und weinen mit den Akteuren.

In einem Albtraum aus dunkelbraun-grüner Farbpalette. Es stellt sich die Frage: Was würdest Du an dieser Stelle tun? Unentwegt weinen, weil die geliebte Freundin soeben hinterrücks von einem Unbekannten erschossen wurde, oder Mut und Stärke aufbringen, aus der Umklammerung ausbrechen und selbst den Tod nicht scheuen? ROVDYR präsentiert sich roh, gar ungeschliffen. Wackelige Aufnahme von einer Jagd durch den Wald begleiten über einen langen Zeitraum. Diese Maßnahme garantiert Authentizität. Syversen schafft Spielraum für Gefühle und menschliche Taten. Auch deshalb geht das Gesehene so sehr an die Nieren. Wie es bereits Alexandre Aja bei seiner Interpretation der The Hills Have Eyes gelang, wird die gegebene Nähe zu einer immer enger werdenden Schlinge um den eigenen Hals.

Von zwei entscheidenden Störfaktoren kann sich die Produktion dabei nicht gänzlich befreien. Die Täter, das namenlose Pack im Unterholz des Waldes, bleibt dies auch. Undefinierte Gestalten ohne Hintergrund. Ein einfacher, jedoch wenig effektiver Weg einen Bösewicht zu etablieren. Besaßen die Mutanten in Aja's Werk instinktive, doch gerechtfertigte Beweggründe, bleiben die Gesichter hier profillos und blass. Trotz aller Intensität gelingt es den Autoren zudem nicht, eine durchgehende Spannungskurve aufrecht zu erhalten, die das Erlebnis über eine recht kurze Dauer von achtzig Minuten trägt.

So bleibt uns ROVDYR auch nach beendeter Sichtung eine wichtige Antwort schuldig. Welche Aussage will Patrick Syversen mit diesem Film treffen? Ob er wohl die Tatsache verdeutlichen möchte, dass Derartiges immer und überall vonstatten gehen kann, wenn die Voraussetzungen gegeben sind? Einer Prüfungskommission der hiesigen Alterskontrolle dürfte das Gesehene ebenfalls Kopfzerbrechen bereiten. ROVDYR markiert nicht umsonst den erst zweiten finnischen Film innerhalb der letzten zwanzig Jahre, welcher mit einer Freigabe ab 18 gesegnet wurde. Wir atmen tief ein, setzen uns auf den moosigen Waldboden, und lassen das Erlebte Revue passieren. Schlagworte? Einer der intensivsten Slasher seit Jahren meets Backwoods-Horror in Reinkultur; Und, ja, kleine Schwächen gibt es natürlich auch.

>> verfasst von Torsten Schrader

70%
octapolis
geschrieben am 04.06.2009 um 13:00 Uhr
Mal abgesehen vom Titel »Manhunt« ist der Untertitel »Backwood Massacre« wieder mal typische Videothekenästhetik. Aber gut, da kann der Film nichts dafür. Die von einem Vorredner kritisierten Farben sind keineswegs schwachbrüstig sondern vielmehr Stilmittel um zum einen die 70er-Jahre Attitüde und zum anderen die Waldstimmung gut in Szene zu setzen, was meiner bescheidenen Meinung nach auch bestens gelungen ist.Die Dialoge wirken zuweilen holprig (vielleicht sollen sie das auch?) und die Synchronisation ist auch nicht gerade die Brause. Dagegen ist die Panne »Lebst du noch?« schon ein interner Kracher. Aber was soll´s, wer weiß, wie man selber reagieren würde, wenn jemand, der gerade noch neben einem stand auf einmal mit einem gewaltigen Loch im Bauch auf den Asphalt aufschlägt.Ansonsten war ich angenehm angetan. Die Stimmung gefällt durch Farben, überschaubare Akteure, sowie spärliche Sounduntermalung. Nicht zuletzt durch die knappe, aber für diese Art von Film völlig angemessene Spielzeit entsteht ein gewisser Fluss ohne Längen. Der Film schreit mit seinem zwar erahnbaren, aber offenen Ende direkt nach einer Fortsetzung.
20%
Mike
geschrieben am 19.12.2008 um 01:00 Uhr
Was uns hier in Deutschland als FSK 18 präsentiert wird, ist ja wohl derzeit nur noch peinlich. Da gucke ich mir lieber die Nachrichten an. Der Film selbst war für mich eine Entäuschung: mieseste Syncro, lasche Farben, stellenweise Langeweile, ungewollt komische Passagen ("Lebst Du noch?"). Muß man nicht sehen. Der Vergleich zum klasse geratenen TCM-Remake kann ja auch wohl nur ein Scherzelein sein.
80%
Freier Filmkritiker
geschrieben am 18.12.2008 um 22:00 Uhr
Der Film hat echt was. Absolut empfehlenswert. Vor allem die 70er Jahre kommen echt cool. Synchro ist hier und da mal schlecht. Eine zu fragen : "lebst du noch?" nach einer Schrotgewehrsalve zu fragen ist nicht ok. Ansonsten kommt der Film recht brutal um die Ecke. Wirklich ein Film den man auch gerne zweimal anschaut!!!
80%
Chris
geschrieben am 03.12.2008 um 18:00 Uhr
Wo "Frontier(s)" und andere Genrefilme mit Fieslingen im Comic Relief scheitern, gewinnt der kleine, gemeine Backwood - Schocker aus Schweden mit namenlosen Unholden, die den jungen Leuten, von denen einer mir nicht wirklich sympathisch war auf. Die Story ist simpel, dafür verzichtet der Film auf übertriebene Foltereinlagen und bietet stattdessen eine Hetzjagd ohne Pause. So muss ein Genrefilm aussehen, nur leider wurden die härtesten Bilder, aus der dt. JK - Version verbannt. Eigentlich schade, denn dieser Film, lohnt das ansehen allemal.
30%
BassTea
geschrieben am 14.11.2008 um 17:00 Uhr
Habe diesen Film leider nur in der Dt. Cut Version gesehen (ab 18) und kann deshalb nicht viel zur Intesität der Gewalt dieses Films sagen, da diese in jener Fassung so gut wie gar nicht (!) vorkommt. Ein Beispiel: Ein Mann sitzt an einem Baum, eine Aparatur in Form eines Hammers wird ausgelöst -SCHNITT- der Mann ist tot. Der Zuschauer kann nur erahnen, was während des unübersehbaren Schnittes geschehen ist, da man das Ergebnis, zudem auch nur aus einiger Entfernung, sehen kann.Zum Film selbst:Das Grundgerüst der Handlung ist mit der des TCM-Remakes zu vergleichen, dennoch viel mehr als rudimentäre Ansätze einer Story gibt es auch hier nicht.Die Absichten der Hinterwäldler bleiben im Dunkeln.Spannung sucht man ebenfalls vergebens und auch die wenigen Dialoge bzw. Textpassagen sind (wohl z.T. auch aufgrund einer furchtbaren Synchro)sind schlichtweg ein Witz. Durch die blassen Farben und der Tatsache, dass der Film 1974 spielt (die Frage ist nur Warum?) gewinnt er ein wenig an Atmosphäre eines 70er Jahre Streifens.Ein Film, der reichlich Potenzial gehabt hätte, aber leider letztendlich kaum der Rede Wert ist.-BassTea-
Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren