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Moviebase Untraceable

Untraceable
Untraceable

Bewertung: 40%

Userbewertung: 55%
bei 31 Stimmen

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Originaltitel: Untraceable
Kinostart: 03.04.2008
DVD/Blu-Ray Verkauf: 07.08.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 97 Minuten
Studio: Universal Pictures
Produktionsjahr: 2008
Regie: Gregory Hoblit
Drehbuch: Robert Fyvolent, Mark Brinker
Darsteller: Diane Lane, Billy Burke, Colin Hanks, Joseph Cross, Mary Beth Hurt, Peter Lewis, Tyrone Giordano, Perla Haney-Jardine, Tim De Zarn, Christopher Cousins, Jesse Tyler Ferguson, Erin Carufel, Gray Eubank, Daniel Liu, Betty Moyer, Katie O'Grady, Trina Adams, Brynn Baron, John Breen

Mit der technischen Revolution, die das Internet in den 90er Jahren losgetreten hat, nahm sich auch Hollywood des WWW-Themas an. Vor allem Tech-Thriller wie Hackers und Das Netz definierten den Blick der Traumfabrik auf das neue Medium, das nur wenige Jahre später selber zu einer veritablen kommerziellen Gefahr für das Filmgeschäft werden sollte. Heute lässt sich praktisch jeder Film bereits bei seinem Kinostart in mehr oder weniger guten Qualität downloaden, wozu also noch ins Kino gehen?

Das Internet teilte die Gesellschaft nicht nur auf einmal in die ein, die „schon drin waren“ und die, die bei all dem außen vor blieben, wie jedes neue Medium produzierte auch das World Wide Web moralische wie geschmackliche Auswüchse. Neben Online-Foren, in denen Perverse jeglicher Couleur ihre verqueren Ansichten austauschen, bedient das Internet zugleich uralte menschliche Bedürfnisse. So lässt sich in der vermeintlichen Anonymität des Netzes, ganz bequem von zu Hause aus, die eigene Sensationslust und voyeuristische Neugier befriedigen. Auf genau dieser Beobachtung baut die Story von Untraceable auf.

Die FBI-Agentin Jennifer Marsh (Diane Lane) und ihre Kollegen haben sich auf Internet-Straftaten spezialisiert. Sie arbeiten als virtuelle Fährtenleser, die das suchen, was andere bei ihren digitalen Raubzügen an Spuren zurückgelassen haben. Ein anonymer Hinweis macht die Ermittler auf die Website killwithme.com aufmerksam. Diese können zunächst nicht glauben, was sie da sehen. Der Betreiber der makaberen Seite lässt ein kleines Kätzchen vor laufender Kamera qualvoll sterben. Doch damit nicht genug. Nur wenige Tage später wird ein Mann gekidnappt, der kurz darauf auf der gleichen Seite gefesselt und geknebelt den Besuchern vorgeführt wird. Das Perfide: Je mehr Menschen killwithme.com anklicken, desto schneller wird dem Opfer ein letztlich tödliches Blutgerinnungsmittel injiziert.

Für Jennifer und ihre Kollegen liegt das Problem anfangs darin, den Ort des Verbrechens zu lokalisieren. Da die Website von Server zu Server springt, ist das leichter gesagt als getan. Wie schon in der bereits legendären, von Quentin Tarantino inszenierten CSI-Folge „Grave Danger“ zieht Untraceable zunächst aus dem Wettlauf gegen die Zeit einen Großteil seiner Spannung. Dass die Ermittler dem Opfer über einen simplen Mausklick ganz nahe sein können und auf diese Weise zugleich dazu beitragen, dass das tödliche Medikament nur noch schneller in dessen Venen gepumpt wird, ist Teil eines großen moralischen Dilemmas.

Allerdings scheint sich Regisseur Gregory Hoblit nicht wirklich für diese Zwickmühle zu interessieren. Dafür findet die Episode einfach viel zu schnell ihr Ende. Stattdessen schnappt sich der Unbekannte, dessen Identität bereits zur Mitte des Films gelüftet wird, einfach sein nächstes Opfer. Und wieder tickt die Uhr gegen ein Leben herunter. Da das Publikum in Zeiten von Torture Porn-Streifen wie Saw in Sachen sadistischer Foltermethoden deutlich anspruchsvoller geworden ist, muss sich der Psychopath natürlich etwas Neues einfallen lassen. Ein weiteres Mal auf die Medikamenten-Nummer zu vertrauen, würde beim Zuschauer vermutlich nicht auf allzu viel Gegenliebe stoßen.

So „charmant“ die Grundidee von Untraceable auch sein mag und so stark Diane Lane in der Hauptrolle auch agiert, sein nicht gerade üppiges Suspense-Pulver verschießt der Film viel zu überhastet. Die zweite Hälfte, in der in einem guten Thriller die Spannungsschraube eigentlich weiter angezogen werden sollte, verwendet Hoblit für ein ermüdendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem letztlich – wenig überraschend – die couragierte FBI-Agentin selbst zur Zielscheibe wird und als Frischfleisch vor der Webcam endet. Manches, wie die Reaktion von Jennifers Kollegen auf die Bilder ihrer Gefangenschaft, ihre entsetzten „Ohs!“ und „Ahs!“, ist dabei sogar unfreiwillig komisch, was der Spannung ebenfalls nicht zum Vorteil gereicht.

Natürlich bekommt Mr. Psycho am Ende ausreichend Zeit, um die Motivation für sein Handeln in allen Einzelheiten zu erklären. Dabei stellt sich heraus, dass man ihm und seiner Familie einst ähnlich übel mitgespielt hatte. Ja, wir alle sind irgendwie Schuld an dem, was hier aufgeführt wird. Diese Erkenntnis will einem Untraceable mit aller Macht immer und immer wieder unter die Nase reiben. Die Dämonisierung von Sensationslust und Voyeurismus zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film. Wenn Jennifer im Stau steht, liegt das wiederum an ekelhaften Unfall-Gaffern, die nichts Besseres zu tun haben, als sich am Unglück anderer zu delektieren. Ergo: Der Mensch braucht kein Internet, um sich daneben zu benehmen.

>> verfasst von Marcus Wessel

30%
scarfish
geschrieben am 20.06.2009 um 13:00 Uhr
Der Plot ist kreativ und weckt Interesse. Leider wurde in meinen Augen zu wenig auf das Leid der Opfer und der gesellschaftliche Moralverfall in dieser Situation eingegangen. Hier hat der Film sein ganzes Potenzial verschenkt.
80%
Tom SAWyer
geschrieben am 16.06.2009 um 18:00 Uhr
Sehr, sehr spannend. Klassischer Thriller, der einen nicht mehr los lässt.
70%
Wild Wing 19
geschrieben am 29.09.2008 um 15:00 Uhr
Der Film zieht sich partiell in die Länge, hat einige technische Unsinnigkeiten auf Lager, dafür aber auch eine gut durchdachte Story und einen sehr guten Schauspielerstab.Da gibts einiges schlechteres in der Filmwelt!
80%
moviestar
geschrieben am 01.05.2008 um 00:00 Uhr
Der Film geht echt unter die Haut. Er ist nicht super brutal aber es werden schon recht unangenehme Szenen gezeigt. Ich persönlich finde den Film richtig spannend, und gut gespielt. Wenn irgend Jemand mit diesem Machwerk sagen wollte das die Welt voller Kranker ist, hat er das erschreckend gut dargestellt!88%
10%
Mayr
geschrieben am 12.04.2008 um 10:00 Uhr
Der Film ist einfach nur schlecht unlogisch undurchdacht und nutzt das misteriöse, daß das Internet noch immer bei vielen hat aus um darüber hinwegzutäuschen, daß die Macher einfach keine Ahnung von faktischen Gegebenheiten haben.Das fängt damit an, daß die FBI Agentin mal schnell eben eine Hausdurchsuchung anordnet (was rechtlich absolut nicht so geht, weder in Deutschland noch in Amerika. Die Webseite, die nicht aus dem Netz zu bekommen ist "ich blockiere sie und sie ist sofot wieder da - er hat ein Botnet!" kann es so nicht geben. Die entsprechenden DNS Einträge, die den Seitennamen einem Rechner zuordnen liegen zentral in den USA gespeichert und wenn die Amis die weghaben wollen, ist das technisch gar kein Problem. Nebenbemerkung, der Begriff TTL hat zwar irgendwas mit Rechnerkommunikation zu tun, ist an der verwendeten Stelle aber vollkommen falsch.Weiter geht unser fröhliches Mist erzählen Spiel dann beim zweiten Mord. 146 Hitzelampen sollen den Mann am Ende rösten. Bei angenommenen 500-1000 Watt pro Lampe wären das flockige 70 kW Leistung, die der elektrische Anschluß des Hauses liefern müßte. Bei uns in Europa wäre ein Haus aus den 20ern (von da soll ja der Keller stammen) mit maximal 10kW angeschlossen, eher nur mit 3,5 kW. Ein so altes Haus mit so einem Elektroanschluß wäre nicht schwer zu finden.Weiter geht es mit der übertragenen Datenmenge. 4 Millionen Zuschauer sollen den Live Stream verfolgen, der von einem Bot Net Rechner aus ins Netz gespeist wird. Den Rechner hätte ich gern. Bei angenommenen 10kb/s, die ein solcher Stream wohl hätte sind das 40 Gbyte/s. Das schnellste Netzwerk, das Privatanwender derzeit kaufen können leistet 1 Gbyte, die schnellsten verfügbaren Netzanschlüsse liegen so bei 1 MByte.Inhaltlich scheinen die FBI Beamten nichts weiter zu tun, als selber den Morden zuzuschauen (und diese so damit zu beschleunigen), in der Hoffnung, daß doch endlich mal jemand ihnen sagt, wo er denn gefoltert und ermordet wird. Der Film findet solchen Voyeurismus natürlich fürchterlich böse und verdammt ihn auf jeder Ebene. Das steht im Widerspruch dazu, daß der Film seinen Zusehern genau das präsentiert. Die Schizophrenie der Drehbuchschreiber, gleichzeitig zu verdammen und genau das zu liefern, ist schon lustig.Insgesamt ein extrem unlogischer Film, bei dem in der ersten Hälfte null sinnvolle Handlung stattfindet, so daß wir dann gegangen sind.
70%
Kakaomaus
geschrieben am 09.04.2008 um 12:00 Uhr
Ich gebe dem Film 75 %.Leider ist er stellenweise sehr langamtig und versucht unbedingt eine Beziehung zu den Charaktären zu schaffen, was nicht gelingen will.Leute, die Geduld haben und Thriller schätzen, können ihn beruhigt gucken. Alle anderen werden sich wahrscheinlich langweilen.
90%
Screamer83
geschrieben am 05.04.2008 um 02:00 Uhr
Komme gerade aus dem Kino mit meinem Freund.Eigentlich mag er keine Filme aus diesem Genre ...Sein Fazit : Super spannend absolut empfehlenswert .Im übrigen : Ich schließe mich ihm an .
70%
Johannes
geschrieben am 21.03.2008 um 21:00 Uhr
Die Story kommt mir sehr bekannt vor... erinnert sehr an Fear Dot Com. Die Story is nahezu gleich, wenn nicht schon gleich. Wer Fear Dot Com kennt wird mir zustimmen müssen.Ich werde mir den Film auf jedenfall ansehen! Ich denke man kann da noch viel rausholen!mfg
80%
Linda
geschrieben am 14.03.2008 um 22:00 Uhr
Der Film hat mir eigentlich auch sehr gut gefallen. Aber toll, dass der Autor hier bereits die Auflösung vorwegnimmt.Sowas will ich eigentlich in einer Rezension, die noch dazu vor dem deutschen Kinostart erscheint, nicht lesen.
80%
breidinger
geschrieben am 11.03.2008 um 19:00 Uhr
Ich war auch in der Pressevorführung und fand den Film eigentlich recht brauchbar. Habe in letzter Zeit einiges Schlechteres unter "Torture Porns" gesehen - da kann "Untraceable" noch ganz gut in der oberen Hälfte mitschwimmen.Wie schon im Bericht erwähnt stört wahrscheinlich den einen oder anderen Hardcore-Blut-und-Gedärme-Aufgeiler das Giftthema des Killers (obwohl ein Becken mit Säure auch seine Reize hat), aber das tut dem Film keinen Abbruch.Interessant fand ich eher den Voyeur-Aspekt, der ja leider immer mehr um sich greift und immer widerlicher wird.Deshalb 80 Punkte von mir, aber das ist ja wie immer Geschmackssache ;).
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