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Moviebase So finster die Nacht

So finster die Nacht
So finster die Nacht

Bewertung: 90%

Userbewertung: 90%
bei 161 Stimmen

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Originaltitel: Låt den rätte komma in
Kinostart: 23.12.2008
DVD/Blu-Ray Verkauf: 05.03.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 110 Minuten
Studio: EFTI / MFA
Produktionsjahr: 2007
Regie: Tomas Alfredson
Drehbuch: John Ajvide Lindqvist
Darsteller: Kåre Hedebrant, Lina Leandersson, Per Ragnar, Henrik Dahl, Karin Bergquist, Peter Carlberg, Ika Nord, Mikael Rahm, Karl-Robert Lindgren, Anders T. Peedu, Pale Olofsson, Cayetano Ruiz, Patrik Rydmark, Johan Sömnes, Mikael Erhardsson, Rasmus Luthander, Sören Källstigen, Malin Cederblad, Lena Nilsson, Berndt Östman, Kajsa Linderholm

Oskar ist einsam. Der Zwölfjährige lebt, irgendwann wohl in den 1970er Jahren, mit seiner Mutter in einer schwedischen Vorortsiedlung, in der sich ein graues Mietshaus ans andere reiht. Im Winter geht die Sonne hier schon sehr früh unter, und Oskar sitzt dann, wenn er nicht zu Besuch bei seinem dem Alkohol gern zusprechenden Vater ist, abends zwischen den Häusern auf verlassenen Spielgeräten, die wie Gerippe aus dem Schnee ragen. Wenn seine Klassenkameraden ihn den Tag über mehr als üblich drangsaliert haben, lässt er seine Wut darüber mit seinem Klappmesser an einem Baum aus.

Tomas Alfredsons „Låt Den Rätte Komma In“ nach einem erfolgreichen Roman von John Ajvide Lindqvist entzieht Oskars Welt fast vollständig aller Farben. Nur wenig spielt sich hier bei Sonnenschein oder in wirklich hellem Licht ab – und diese Szenen sind für Oskar meist die frustrierendsten, demütigendsten. Das Dunkel der Nacht bietet ihm leichter die Möglichkeit, allein zu sein - bis dann auf einmal Eli in der Wohnung nebenan einzieht, ein etwa gleich altes Mädchen, das immer nur nachts seine Wohnung verlässt; sie wird Oskar Mut machen, sich gegen seine Drangsalierer zur Wehr zu setzen.

„Ich kann nicht dein Freund sein“, ist einer der ersten Sätze, die Eli sagt, aber natürlich werden die zwei doch Freunde, und das ist das vielleicht ungewöhnlichste und zauberhafteste an diesem Film. Denn Eli ist schon „seit langer Zeit zwölf Jahre alt“; sie ist ein Vampir. Für Oskar, der naturgemäß etwas länger braucht als der durchschnittliche Kinozuschauer, um dies zu begreifen, spielt das aber eine äußerst geringe Rolle - und für uns auch. „So finster die Nacht“, wie der Film mit deutschen Verleihtitel heißt, ist nämlich vor allem eine präzise erzählte und fotografierte Coming-of-Age-Geschichte, die eher aus Versehen auch ein Vampirfilm ist. Natürlich geht es immer wieder um Elis Nahrungsbeschaffung, treiben die zwangsläufig folgenden Todesfälle auch die äußere Handlung voran. Auch stechen gerade durch die nüchterne, realistische Darstellung des Lebens in der Vorstadtsiedlung samt ihrer sozialen Probleme Elis besondere Kräfte und Fähigkeiten besonders hervor, weil sie in dieser, unserer eigenen Realitätserfahrung so nahen Welt fremd wirken müssen.

Im Zentrum des Films steht aber die Beziehung zwischen Oskar und Eli. Sie werden wie Gegensätze inszeniert - Oskar mit hellblondem, Eli mit schwarzem Haar; er als Junge, sie als Mädchen (obwohl sie selbst von sich sagt, kein Mädchen zu sein; und in der Tat ist „Geschlecht“ hier ein womöglich sehr unzureichendes Konzept); er nachgiebig und weich, sie gelegentlich entschlossen und hart. Aus diesen Gegensätzen entwickelt sich eine äußerst vorsichtig ansetzende Liebesgeschichte, in der sich die Fähigkeit, anderen zu vertrauen, und der Beginn des Erwachsenwerdens gemeinsam einstellen; die geteilte Erfahrung des Daseins als Außenseiter mag dabei behilflich sein.

Das Blutige steht, wie gesagt, hier nie im Fokus. Vor allem wird aber deutlich, wie wenig schrecklich dieser spezielle Vampir im Vergleich zu manchen Lebenden ist; wie wenig Verlass auf sie ist, wenn man wirklich Hilfe benötigt. Zugleich entwickelt der Film unser Bild vom Vampir sehr subtil weiter; Vampirismus als Lebensform eröffnet hier nicht die Möglichkeit einer angenehmen, aristokratisch-elitären Existenz, sondern ist vor allem eine einsame und gefährliche Angelegenheit; und dass Eli so melancholisch wirkt, liegt wahrscheinlich nicht nur daran. Denn wie ein kleiner Nebenstrang der Erzählung deutlich macht: Es muss Furcht erregend sein, selbst zum Vampir zu werden.

>> verfasst von Rochus Wolff

100%
jaykay
geschrieben am 26.11.2010 um 20:00 Uhr
Ich kann auf ca 25 Jahre regelmäßigen Kinobesuch zurück blicken und bin offen für fast alles was man dort zu sehen bekommen kann. Das ich diesen absolut perfekten Film aber zufällig im Fernsehen sehen durfte war für mich wirkliches "Film"-Glück. Eigentlich finde ich fast immer etwas zu nörgeln,aber hier war ich völlig platt. Ein grandioser Film auf seine Inhalte reduziert. Er erzählt nur das, was der Zuschauer wissen muss und lässt ihn "miterleben und mitfühlen" welche Schwierigkeiten die Hauptpersonen mit dem Alltag haben. Ein "MUSS" für jeden der noch denken und fühlen kann u sich gern in anderer Menschen Leben entführen lässt.
20%
Asche
geschrieben am 26.08.2009 um 15:00 Uhr
Ich bin nun doch dermaßen verblüfft über die durchweg doch mehr als nur guten Kritiken, die dieser Streifen hier abstaubt, dass ichs mir nicht verkneifen kann meinen Senf dazu zu schreiben.Hab mir das Filmchen vor kurzen mit einer Freundin angesehen und ich kann mit ruhigen Gewissen behaupten, dass wir beide wirklich "Horrorfans" sind.Was der Zuschauer hier auf die Augen bekommt grenzt in den meinen jedoch nahezu an eine Unverschämtheit.Die Geschichte ist - zugegeben - nicht die Schlechteste, der Grundgedanke sogar als wirklich gut zu beschreiben - aber die Umstzung ist miserabel und mehr als nur einmal unfreiwillig komisch. Die Handlung holpert, ist mehr als lückenhaft und darüber hinaus mit einigen wirklich sinnlosen Szenen garniert. Warum ich sowas schreibe? Ok, für die, die ihn gesehen haben:Spoiler:Z.B.: Sinnlose Szene: Blende/ Oskar putz sich mit seiner Mutter die Zähne... dabei latschen beide sinnlos grinsend durch die eigene Wohnung/ BlendeHä??? Was war das denn?Und... mal ehrlich: Hat jemand in den letzten Jahren ein Rudel dermaßen schlecht animierter Computerkätchen gesehen?Warum verätzt die Type sich eigentlich das Gesicht? War ihm langweilig? Wer ist der Kerl überhaupt??? Und wie bescheuert muss man sein um sein Opfer in nem Umkleideraum aufzuhängen? Als dann das Licht ausgeht und der Kerl nur n leises "verdammt" rausbringt lag ich lachend am Boden.Das nur mal um einige Beispiele zu nennen. Ich bin niemand der die Blutfahne hochhält. Ich habs sehr gerne subtil, oder auch mit Tiefgang. Aber dieses Werk war die Ausleihgebühr in meinen Augen nicht wert.
30%
FREE
geschrieben am 07.01.2009 um 19:00 Uhr
Kann mich leider nicht anschließen.Der Film ist weder gruselig noch spannend.Einfach nur eine langweilig gespielte Liebesgeschichte mit einen Vampirmädchen und einen 12 Jährigen Außenseiter.Am Ende vom Film wusste ich nicht mal was ich gerade gesehen hab.War es Horror,Kinderfilm,Drama oder doch ein Zuckersüßer Liebesfilm.Und diesogenannte "Splatterszene" am Ende war auch nicht der Bringer.Bin zwar erst 14 aber solche Szene gibts in jedem 2ten Film.Die 30 % gibts noch für die Atmosphäre die sehr schön im Schnee gezeigt wurde.Sonst leider nicht mein Fall.
100%
Michael
geschrieben am 31.12.2008 um 21:00 Uhr
Wahnsinnig schön und verstörrend.
100%
mokilok
geschrieben am 30.12.2008 um 13:00 Uhr
Bin extra 100 km gefahren um den Film zu sehen, da unsere Kinos es nicht für nötig halten solche Filme zu präsentieren, und ich muss sagen, die 100 km haben sich gelohnt. Einen so schönen Film sieht man selten, die Kameraeinstellungen, die Wahnsinnsbilder, diese Verliebtheit zum Dunkel und zum Melancholischem machen aus diesem Film etwas ganz Besonderes. Das tolle war auch das ich vor ein paar Monaten selbst zu Besuch in so einen Stockholmer Vorort-Plattenbau war, und es schon eine Art von Trostlosigkeit ausstrahlt, also wirklich sehr schöner, hat sich gelohnt.
100%
dave
geschrieben am 22.12.2008 um 22:00 Uhr
Als ich den Film sah erwartete ich eine Gewaltorgie die vor Brutalität nur so strotzte. Was ich aber tatsächlich sah war sehr viel besser, die wachsende Beziehung der beiden Hauptdarsteller empfand ich als sehr rührend und mit eli perfekt gespielt. Die im Film gezeigte kaltblütige Gewalt erlosch dagegen fast vollständig.Wer auf hirnlose Splatter-Spektakel oder die üblichen Vampirfilme steht ist hier fehl am Platz.
100%
Tom
geschrieben am 13.12.2008 um 11:00 Uhr
Ich würde mich als Splatterfan bezeichnen der allerdings auch gerne mal sich schöne Geschichten einverleibt.Dieser Film hat sich für mich absolut gelohnt vor allem wegen dieser Inhaltlichen tiefe.Wer nur auf Splatter steht brauch sich diesen Film nicht anzuschauen.Alle anderen sollten sich das nicht entgehen lassen.
100%
Silver
geschrieben am 28.11.2008 um 10:00 Uhr
Bin ebenfalls sehr positiv überrascht von dem Film. Die Schauspieler finde ich persönlich sehr überzeugend. Besonders das Mädchen ist die perfekte Besetzung für die Rolle. Ihre leicht rauchige Stimme passt sehr gut zu dem Dilemma ihres verdammten Daseins. Die Geschichte wird teilweise sehr langsam, ruhig und vor allem einfühlsam erzählt, was ich jedoch durchweg als positiv empfand. Der Film hebt sich daher sichtlich von seinen Genrekollegen aus Hollywood ab. Für mich definitiv eine der besten Vampirverfilmungen, die ich je gesehen habe.
100%
Rolf Krämer
geschrieben am 07.11.2008 um 12:00 Uhr
Ein aussergewöhnlicher Film, inhaltlich wie formal.Selten war ich so positiv von einem Film üebrrascht und selten sind mir ide Sorgen und Nöte eiens Vampirs so deutlich geworden. Gerade imKontrast zu einem Jungen Menschen.Wie soll das auch funktionieren: Menschen aussaugenim 20. Jahrhundert - ohne aufzufallen?Eli ist wunderbar besetzt, die Maske ist großartig ohne effekthascherisch zu sein.Klasse auch, dass die Gewalttätigkeit des Vampierens nicht kaschiert wird.Sehr gute Bilder, sehr gutes Storytelling, sehr gute Caharktere und Darsteller.Unbeingt empfehlenswert.
20%
viv
geschrieben am 10.10.2008 um 16:00 Uhr
Hab den Film auf dem Fantsay-Filmfest gesehen und war über die Maßen enttäuscht. Mit einer solch langweiligen Verfilmung hatte ich nicht gerechnet, da ich das Buch sehr gut fand. Der Film ist steif, unterdramatisiert, die Darsteller größtenteils nicht überzeugend und persönlich fand ich die beiden Kinder zu oft unbekleidet gefilmt, was ein eher unangenehmes Gefühl hinterlässt. Der eine Lacher zum Ende hin rettet dann auch nicht mehr viel.
90%
lexx
geschrieben am 20.09.2008 um 02:00 Uhr
Sehr schöner Film, sehr eigenwillig, mit einer tollen Atmosphäre. Ein besonderes Filmerlebnis, für besondere Menschen.
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