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Moviebase Don't Look Up

Don't Look Up
Don't Look Up

Bewertung: 30%

Userbewertung: 58%
bei 47 Stimmen

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Originaltitel: Dont Look Up
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.05.2011
DVD/Blu-Ray Verleih: 21.04.2011
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 83 Minuten
Studio: Distant Horizon / Koch Media
Produktionsjahr: 2008
Regie: Fruit Chan
Drehbuch: Hideo Nakata
Darsteller: Eli Roth, Henry Thomas, Kevin Corrigan, Elena Satine, Zelda Williams, Reshad Strik, Alma Saraci, Daniela Sea, David Dayan Fisher, Lothaire Bluteau, Carmen Chaplin, Robert Towers, Jack Dimich, Rachael Murphy, Scott Alan, Ajla Hodzic, Ian Fisher

Eine im Geisterfilm gern zitierte Metapher besagt, dass sich traumatische, von Gewalt bestimmte Ereignisse wie ein Narbe in den Ort ihres Geschehens einbrennen und mit ihren düsteren Schwingungen so auch noch nachfolgende Besucher dieser Orte in Angst und Schrecken versetzen. In Fruit Chans Film "Don't Look Up" wird diese Metapher konsequent weitergedacht, beziehungsweise ihre interessante Parallelität zum Filmemachen an sich herausgearbeitet: Auch auf das Zelluloid des Filmstreifens prägen sich Bilder ein, werden Personen, Orte und Bewegungen verewigt und bleiben den nachfolgenden Generationen auf diese Weise erhalten; obschon natürlich niemand das filmische Bild eines mittlerweile verstorbenen Stars auf der Leinwand für eine Geistererscheinung halten würde. Tragischerweise stellt diese, recht clever eingebaute Gedankenspielerei auch so gut wie den einzigen interessanten, innovativen oder auch nur intelligenten Einfall dar, der in Chans selbstreflexiven Gruselstreifen Eingang gefunden hat.

Dabei hat die Story, zumindest auf dem Papier, durchaus Potential: Ein amerikanischer Regisseur, der seit Kindesbeinen von Visionen geplagt wird, macht sich daran eine alte, rumänische Legende über eine mit dem Teufel im Bunde stehende "Zigeunerin" zu verfilmen. Versucht wurde das bereits Jahrzehnte zuvor von dem einheimischen Regisseur Bela Olt (Cameo-Auftritt von Eli Roth), dessen Filmprojekt jedoch ein mysteriöses und vermutlich tödliches Ende fand. Zugegeben: Die Story lässt kaum ein Horrorklischee aus und bedient sich plumper Versatzstücke wie dem des "Zigeunerfluchs". Trotzdem hätte Chan unter dieser Prämisse einen soliden Grusler fabrizieren können, der altbekannte Elemente zumindest clever zusammenfügt. Eine vergebene Hoffnung, wie sich schon bald herausstellt.

Durch den völlig verfehlten Einsatz diverser filmischer Mittel "gelingt" es dem Film eher, der Story sämtliche möglichen Spannungspunkte förmlich auszusaugen. Das beginnt mit dem Casting von größtenteils untalentierten Darstellern für hauptsächlich unsympathische Rollen. Vor allem die Hauptfigur des Regisseurs Marcus Reed bleibt nicht nur blass und uncharismatisch, spätestens nach der Hälfte von "Don't Look Up" treiben einen die mysteriösen Visionen und Eingebungen des Filmemachers schlichtweg selbst zum Wahnsinn. Einzige halbwegs positive Ausnahme in diesem Trauerspiel ist der Charakter des rumänischen Location-Scouts, der ärgerlicherweise aber auch am schnellsten von der Bildfläche verschwindet.

Mit der ungeschickten Anwendung von videoclipartigen Schnitttechniken, die wohl modern wirken sollen, aber eher an schlechtes Musikfernsehen der Neunziger erinnern, tut sich Chan ebenfalls keinen Gefallen. Für keine der für das Genre essenziellen Grusel-Momente nimmt sich der Film genügend Zeit sondern spult sie eher pflichtbewusst und hektisch ab. Negativ fällt zusätzlich auf, dass eine dieser Szenen eins-zu-eins vom amerikanischen "The Ring"-Remake abgefilmt zu sein scheint. Völlige Einfallslosigkeit ist hier Trumpf.

Was "Don' t Look Up" letztlich auf der Haben-Seite vorzuweisen hat, ist mehr als bescheiden. So gibt es zwar einige schön widerliche und sogar handgemachte Splatter-Effekte zu begutachten, die allerdings im Kontext der zusehends wirrer werdenden Story reichlich unpassend wirken. Positiv fällt auf, wie der Film, der eigentlich in diversen kalifornischen Studios gedreht wurde, sein angeblich rumänisches Setting in den Vordergrund stellt und selbstironisch dessen offensichtliche Künstlichkeit präsentiert. Solche post-modernen Spielereien retten den Film aber nicht vor all seinen gravierenden Fehlern. "Don't Look Up" ist ein sinn- und zielloser Heuler, der seine unverdiente Aufmerksamkeit wohl ausschließlich dem circa zweiminütigen Auftritt Eli Roths zu verdanken hat.

>> verfasst von Tim Lindemann

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