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Moviebase Mad, The

Mad, The
Mad, The

Bewertung: 65%

Userbewertung: 40%
bei 5 Stimmen

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Originaltitel: Mad, The
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.06.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 80 Minuten
Studio: 235 Films / Splendid Film
Produktionsjahr: 2007
Regie: John Kalangis
Drehbuch: John Kalangis
Darsteller: Billy Zane, Jordan Madley, Maggie Castle, Shauna MacDonald, Sean Orr, Matthew Deslippe, Michael Rhoades, James Binkley, Rothaford Gray, Steve Wilsher, Allan Price, Kara Wooten, Evan Charles Flock, Christopher Gross, Geoff Scovell, Ian McPhail, Angela Maiorano

Viele Horrorfilme setzen auf Blut, Gewalt und Sex. Dabei steht noch immer der Drang im Vordergrung, das ganze Szenario so realistisch und glaubwürdig wie möglich an den Zuschauer zu bringen. Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen. „Severance“ beispielsweise beinhaltet zwar alle typischen Elemente, fügt dem Ganzen aber eine gehörige Prise schwarzen Humors dazu. Ebenso wie „Slither“ oder „Shaun oft he Dead“. Letzterer machte sich äußerst gelungen über Zombies lustig. In THE MAD spielen diese auch eine wichtige und witzige Rolle. Auch wenn der Film nicht mit jedem Gag einen Volltreffer landen kann, eines hat er verinnerlicht: Sich nicht ernst zu nehmen.

Jason Hunt (Billy Zane), seine Freundin Monica (Shauna MacDonald), seine Tochter Amy (Maggie Castle) und ihr Freund Blake (Evan Charles Flock) machen auf ihrer Durchreise Halt in einem kleinen Kaff. Der Ausflug, der Vater, Tochter und die neue Frau an Jasons Seite zusammenbringen sollte, entpuppt sich beim Abendessen im örtlichen Restaurant als absolute Farce. Irgendwas stimmt mit den Burgern nicht. Nur gut, dass diese schon vergriffen sind, als die vier ihr Essen bestellen. Sonst wären wohl auch sie zu unkontrollierbaren Zombies mit einem Mordshunger auf Fleisch geworden. Stattdessen müssen sie zusammen mit Kellnerin Steve (Jordan Madley) und ihrem Stiefvater Charlie zusehen, heil aus der ganzen Sache rauszukommen und vor den mutierten Restaurantgästen davon zu kommen. Doch damit gibt sich Jason nicht zufrieden. Er möchte wissen, was hinter dem Zombiespektakel steckt und sieht auf der Creekside Farm, die das Restaurant mit Rinderfleisch versorgt, nach dem Rechten. Er ahnt nicht, dass dort eine große und böse Überraschung auf ihn wartet…

Eine gefährliche Gratwanderung begehen selbst ernannte Horror-Comedy-Filme immer. Wie gelingt es, den Bogen zwischen blutigem Horror und zündenden Gageinlagen zum Wohle der Zuseher zu spannen? Der erste wichtige Punkt dabei ist sicherlich eine ausgelassene Ernsthaftigkeit. Und die weist THE MAD in jedem Punkt auf. Das Ding versucht gar nicht erst, irgendetwas vorzutäuschen. Billy Zane, der hier das komplette Gegenteil seiner tragenden Rolle in „Titanic“ spielt, nämlich einen eingeschüchterten, unsicheren Vater mit Glatze, Ohrring und Brille, der um seine Tochter kämpft und von seiner neuen Freundin quasi genötigt wird, cool und jugendlich zu sein. Man könnte fast meinen, Zane hätte gar keine Lust auf diesen Film gehabt. Diese anwesende Lustlosigkeit passt jedoch perfekt auf den von ihm verkörperten Jason. Ein fast schon liebenswerter Trottel, der doch so gerne Rockstar geworden wäre, es aber dann leider nur zum Arzt geschafft hat. Auch die anderen Charaktere sind hier herrlich überdreht dargestellt: Amy, die endlich auf eigenen Beinen stehen möchte, gelöst von Vater und Freund, der sich beim Papa erstmal beweisen muss, und Jasons neue Freundin, die für Amy natürlich kein Mutterersatz ist. Um dem auf die Sprünge zu helfen hat Vater Jason eine wunderbare Idee: Er und Blake sowie Monica und Amy teilen sich für eine Nacht ein Zimmer. Die Freude darüber bleibt alleine bei Jason.

Kevin Hennelly kann vor allem mit seiner Charakterzeichnung und einigen witzigen Einfällen punkten. So verbindet Amy und den Ausgang allen Übels, Farmer Arlen Sutter, ein ganz besonderes Schicksal: Beide verloren ihnen nahestehende Personen durch einen bizarren Unfall. Auch die Dialoge, besonders die der Viererbande, entpuppen sich als nette Einlage zum Schmunzeln. Da wird zum Beispiel ellenlang darüber diskutiert, wann ein Zombie denn nun eigentlich ein Zombie ist. Muss man dafür tot sein oder kann man selbst im lebendigen Zustand schon zum Untoten mutieren? Teilweise ist das wirklich so überspitzt und, sagen wir mal „doof“, dass man sich einfach amüsieren muss. Die ganz großen Lacher gelingen Hennelly zwar nicht, man bemerkt aber das Unverkrampfte und lieb Gemeinte in seinen aufgeschriebenen Handlungen. Dass hungrige Zombies durch ein einfaches „Bitte nicht stören“-Schild tatsächlich inne halten und weitere Versuche unterlassen, ins Zimmer zu kommen, ist ebenso nett wie die lebenden Burger, die quer durch die Küche fliegen.

THE MAD ist eher Slapstick als Horror, dank der gut animierten Fleischklöpse und den total verpeilten Untoten bringt sich seichter Grusel aber auch mit ein. Wer hier irgendetwas sucht, was auch nur ansatzweise ernst gemeint sein könnte, wird schon eine Lupe mit einem ziemlich großen Zoom heranziehen müssen. The Mad ist liebevoll durchgeknallt, selbst wenn es zum großen Wurf nicht gereicht hat. Dazu fehlen dem Film dann eben doch die richtig guten Lachsalven, ein paar kreativere Einfälle und eine vielleicht etwas umfangreichere Geschichte. Denn diese wartet mit keinerlei Überraschungen oder sonstigen Pointen auf, dient eher als Mittel zum Zweck, um den wankenden Infizierten eine Gelegenheit zu geben, ihrer Bestimmung nachzugehen.

Ansehen darf man sich THE MAD in jedem Fall. Mit seiner knappen Spielzeit von rund 80 Minuten bleibt beim Anschauen Langeweile auf der Strecke. Positiv zu vermerken ist ebenfalls, dass Kalangis und Hennelly mit Ihrer Version einer Zombie-Verlade etwas Eigenes auf die Beine stellten. Manch eine Szene erinnert zwar ein klein wenig an ähnliche Vertreter, weist in den Einstellung jedoch immer etwas „Originales“ auf. Wer zudem keine Probleme mit der typischen RTL-Stimme hat und sich die Synchronstimme von Robert Downey Jr. auch für Billy Zane vorstellen kann, sollte den Griff nach dem Silberling ruhig riskieren. Enttäuscht werden nur jene, die mit THE MAD einen glaubwürdigen und realistischen Zombiefilm erwarten. Für Zuschauer, die über blöde Untote und sinnfreien Horrorklamauk lachen können, eignet sich der Streifen durchaus.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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