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Moviebase KillerKiller

KillerKiller
KillerKiller

Bewertung: 20%

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Originaltitel: KillerKiller
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 05.08.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 75 Minuten
Studio: Jinx Media / Atomik Films
Produktionsjahr: 2007
Regie: Pat Higgins
Drehbuch: Pat Higgins
Darsteller: Dutch Dore-Boize, Cy Henty, Danielle Laws, Richard Collins, James Kavaz, Danny James, Scott Denyer, Nick Page, Rami Hilmi, Jamie Wheeler, Dominic Bailey, Joel Blewer

Wenn ein Regisseur in seiner Filmografie Titel wie „TrashHouse“ verbucht, lässt sich dann für seine anderen Werke bereits eine Vorahnung gestalten? Man hofft es nicht, jedoch zeigt uns Pat Higgins in KILLERKILLER, dass gerade das erste Wort in dem zusammengesetzten Nomen „TrashHouse“ in diesem Werk mehr als deutlich wird. Nicht nur auf dem Regiestuhl nahm Higgins Platz, sondern machte es sich auch am Schreibtisch als Drehbuchautor und im dunklen Kämmerlein als Cutter gemütlich, zudem finanzierte er den Streifen aus eigener Tasche, in de, wie man am Produkt sehen kann, nicht sonderlich viel Kleingeld drin gewesen sein kann.

KILLERKILLER beheimatet eine Geschichte, die – wie so oft – dem 10 kleine Negerlein-Prinzip verblüffend nahe kommt. Ein Gefängnis, irgendwo auf der Welt. Dort sitzen ausschließlich Serienkiller mit ganz übler Vergangenheit ein. Eines Morgens hat sich im Knast jedoch etwas verändert. Alle Zellentüren stehen offen, das Personal samt Wächter ist verschwunden. Die Chance für die Häftlinge, dem einsamen Leben hinter verschlossenen Türen ein Ende zu bereiten und wieder ins richtige Leben zurückzukehren. Aber denkste. Denn ein dichter Nebel zieht auf, der etwas Mörderisches mit sich bringt – die Täter werden nach und nach für ihre unverzeihlichen Straftaten zur Rechenschaft gezogen und bezahlen mit dem Leben. Doch wer steckt hinter diesem Rachefeldzug? Die Wahrheit hält niemand für möglich…

Und die Zuschauer dieser „Öde an den Film“ erst recht nicht. Die Machart KillerKillers gestaltet sich, wie oben bereits angesprochen, amateurhaft und mit wenigen finanziellen Mitteln bestückt. Daran gibt es ab erster Sekunde keinerlei Zweifel mehr. So werden wir auch direkt zu Beginn mit einem Babysitter im kurzen Röckchen und dem um sie her schleichenden (lächerlich) maskierten Killer mit Messer konfrontiert. Wechselnd zwischen Ich-Perspektive (mit unumgänglichen Schnauben des Brutalos) und der allwissenden Kamera, untermalt mit bemühtem Score, versucht Higgins bereits in der Anfangsphase dem Zuschauer so etwas wie Spannung zu bieten, die, bevor sie sich überhaupt entfalten konnte, mit einem seltsamen Mord einer nackten Babyhüterin an ihrem Peiniger endet. Zu diesem Zeitpunkt dürfte dann auch bereits alles weitere Wichtige für den Streifen erklärt sein, denn ab sofort befinden wir uns mit den typischen Klischeeserienmördern im Gefängnis.

Wirklich, die charakterlichen Züge dieser hier eingesetzten Killer scheinen aus einer 08/15-Packung entnommen worden zu sein. Es gibt den Alten, Besonnenen, dem man einen Mord gar nicht zutrauen würde, den geistig Gestörten, der wie ein kleines Kind wirkt und an einem roten Tuch kaut und selbstverständlich diverse Ticks aufweist; seinen „Freund“, ein Tier von Mann, der direkt in den unterirdischen Gang gesperrt wird (weil er sonst eine Gefahr für die anderen darstellen würde…); zwei notgeile Jünglinge, die sich an Cheerleadern vergriffen haben und der selbsternannte Anführer der ganzen Bande, ein Möchtegern-Jason Statham, der nach außen einen unzerbrechlichen und taffen Eindruck macht, im Inneren aber ein astreines Muttersöhnchen ist. Mitgefühl kann Higgins für seine Typen aufgrund ihrer Vergangenheit schon mal gar nicht verlangen, aber auch die Eigenschaften der Personen werden beim Zuseher keine Emotionen aufkommen lassen.

Sonderlich kreativ zeigte sich Higgins (dessen einzige schauspielerische Leistung bislang im Genrefilm „The Sick House“ zu sehen war) auch beim Verfassen des Skriptes nicht. Dumme und dahin gekleckste Dialoge liefern sich ein Duell mit furchtbar langweiligen und hanebüchenen Gesprächen zwischen den Killern (einer hält dem anderen eine Standpauke, weshalb das Morden nicht in Ordnung ist). Und wenn das Zuhören dabei schon keine rechte Lust verspüren lässt, muss das Sounddesign punkten. Doch auch hier ging einiges daneben. Die nachträglich zum Film hinzugefügten Geräusche erwecken auch genau diesen Anschein: Zu laut abgemischt und ohne Tonblenden versehen. Musik wird es mit Sicherheit auch gegeben haben, die mir bis auf die Eingangsszene jedoch nicht aufgefallen ist, da ich mich zu sehr auf die die Geschichte voran bringenden Dialoge konzentriert habe.

Weiterhin wird nicht klar, welche Vision Higgins für dieses Werk eigentlich gehabt hat. Offenbar gefiel im John Carpenters „The Fog“, denn auch in KILLERKILLER kommt das Böse via Nebel – wieso allerdings bleibt ungeklärt. Doch während der dichte Nebel in Carpenters Klassiker tatsächlich für Angst sorgte, wirkt der weiße Rauch bei Higgins einfach nur fehl am Platze, verschuldet sogar unfreiwillige Lacher, als ein Killer seinen Kollegen fragt, ob der Nebel sich denn nun zurückziehe – während die Nebelmaschine just in diesem Moment nochmal richtig Gas gibt und die beiden fast in einer Dunstwolke einhüllt. Auch die Racheakte des weiblichen Dämons sind einfallslos und launisch inszeniert. Sehen wir von dem wohl geformten Körper der Darstellerin ab, bleibt nicht mehr viel, was die Tötungsszenen ansehnlich macht. Blut spritzt zwar ordentlich, doch so verkrampft und unmotiviert das blonde Weib da zu Werke geht, darf man sich fragen, ob ihr der Job denn überhaupt etwas bietet. Die Idee eines Racheengels in verschiedenen Outfits ist für die Geschichte gar nicht schlecht, aber leider nicht gut vollendet. Und auch in Sachen Kampfchoreografie hat man hier voll daneben gesemmelt. Da fallen die ansonsten so standfesten Jungs von einem Tritt mit dem kleinen Zeh um und bekommen Nasenbluten.

Hätte man das Ganze ein wenig weiter durchdacht und auch etwas Kreativität in die Regie gesteckt (nein, man muss nicht immer, wenn ein Spiegel in einem Raum steht, auch dort hinein filmen), wäre aus KILLERKILLER vielleicht sogar noch ein durchschnittlicher Pausenfüller geworden. Die Ernsthaftigkeit müsste man dafür aber auch entweder deutlich verbessern oder gar gänzlich als ironisches Spaßprodukt verkaufen. Die Killer mit Herz jedoch nimmt man den Darstellern einfach nicht ab, genauso wenig wie das vermaledeite Ende der 75 Minuten. Und da wir im Herzen doch alle gutmütig sind, fassen wir uns ein eben dieses und lassen den Silberling beherzt in der Videothek verstauben.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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