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Moviebase Mum & Dad

Mum & Dad
Mum & Dad

Bewertung: 70%

Userbewertung: 63%
bei 20 Stimmen

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Originaltitel: Mum & Dad
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 06.06.2010
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 82 Minuten
Studio: 2am Films / New KSM
Produktionsjahr: 2008
Regie: Steven Sheil
Drehbuch: Steven Sheil
Darsteller: Perry Benson, Dido Miles, Olga Fedori, Ainsley Howard, Toby Alexander, Micaiah Dring, Mark Devenport, Chris Roebuck, Clare Dyer, Penny Andrews, Art Fox, Kelly Lammond, Leon Lammond, Dena Smiles, Yvonne Varnier, Michael Waiteman, Christine Wardle, Phil Beale

Die liebe Familie, das größte Geschenk auf Erden! Oder eben nicht. Wie verteufelt ein Junge sein kann, um die gesamte restliche Familie langsam in den Wahnsinn zu treiben, durften wir mit „Joshua“ im letzten Jahr auf dem Fantasy Filmfest erleben. 2008 sind es die Eltern, die für Recht und Ordnung sorgen. Mama und Papa haben jedoch überhaupt kein Herz und entpuppen sich als durchtriebene Rabeneltern. Das Jugendamt hätte hier schon längst eingegriffen, doch Mum und Dad haben noch mehr auf Lager: Ein bitterböses Abrechnen mit der Familienidylle!

Wach auf, Engelchen, Mum will mit dir spielen! Zärtlich schiebt Mami Lena eine dicke Kanüle durch die Haut. Lena kann nicht schreien, denn ihre Stimmbänder wurden fachmännisch gelähmt – und wenn Daddy sich aufregt, wird alles nur noch schlimmer. Seit die junge Reinigungskraft Lena den letzten Flughafenbus in die City verpasst hat, sitzt sie im sorgfältig verriegelten Heim einer sadistischen Familie fest: Während Dad zu bestialischen Tobsuchtsanfällen neigt mit allem, was der Hobbykeller hergibt, entspannt sich Mum am besten bei blutigen Handarbeiten. Auch die anderen „adoptierten“ Kinder im Haus entpuppen sich für Lenas Überlebenskampf und Martyrium nicht gerade als Verbündete…

Wer bisher nie in einen Streit mit den liebenden Eltern verwickelt war, kann sich entweder sehr glücklich oder zu verwöhnt schätzen. Hauptcharakter Lena, in ihrem gesamten Leben immer ein braves Mädchen, kennt diese Erfahrung nicht und wird durch MUM & DAD schnell eines Besseren belehrt. Charakterliche Tiefe und eine plausible Story darf man von diesem Werk einfach nicht erwarten, denn genau dann wird sich das Gezeigte als schmerzhafte und rabenschwarze Foltersatire herausstellen. Wer sich auf diesen Weg allerdings nicht einstellen kann oder möchte, sollte schleunigst das Weite suchen. Mama und Papa, die ihre Namen strikt unter Verschluss halten, verstehen nämlich nicht sonderlich viel Spaß.

Die schrullige Familie wirkt so überzeichnet, dass wir zunächst einmal schlucken müssen: Der Vater, ein vollschlanker Mann mit großer Brille, der vor seinen Opfern den schier knallharten Peiniger mimt, neben seiner Frau aber wie ein Häufchen Elend aussieht. Die Mutter, eine exzentrische Hausfrau mit Drang zum Shoppen, gleichzeitig aber auch überaus liebebedürftig. Der Sohn ist jemand, der nicht nur aufgrund seiner „Schüchternheit“ im Elternhaus nichts zu melden hat und oftmals seiner Schwester unterworfen ist, die Lena mit in die Terrorfamilie brachte. MUM & DAD versteht es zu schockieren, seine satirischen Augenblicke durch Absurditäten (die Eltern foltern ohne Hemmungen, stehen aber im Gegenzug auf eine wohltuende Fußmassage samt Liebkosungen) und Gemeinheiten zu überspielen.

Dabei wird der Film die Gemüter wohl erhitzen und die Geister scheiden. Perversionen sind an der Tagesordnung. Wenn die gesamte Familie dem Vater beim Onanieren in ein menschliches Organ zusieht, ist unklar, ob man sich nun vor Ekel schütteln soll oder vor bissigem Witz einen Lacher loslässt. Und so sehr auch gefoltert wird, Drehbuchautor Steven Sheil fand selbst für die menschliche Seite noch Platz - zumindest für seine Vorstellung der menschlichen Seite. Für welche Familie Pornofilme am Frühstückstisch sonst noch zur Tagesordnung gehören, und bei wem an Weihachten, dem Fest der Liebe, ein echter Jesus am Kreuz im Wohnzimmer hängt, darf sich getrost die Frage stellen, ob im privaten Leben denn wirklich alles in Ordnung ist. Für Mum & Dad ist es das - für den im Film befindlichen Zuschauer womöglich nicht unbedingt.

So hart vereinzelte Schlüsselszenen auch ausfallen, ernst nehmen darf man MUM & DAD einfach nicht. Wer nach der Sichtung Angst verspürt, er könnte der Putzkraft eines Flughafens, die nach zu adoptierenden Kindern Ausschau hält, zum Opfer zu fallen, hat MUM & DAD in seiner Aussage schlicht falsch verstanden. Das Szenario ist mitunter tatsächlich sehr von dem eigenen Geschmack abhängig, die Dialoge und das Gesamtbild dieser unwirklichen Familie lassen jedoch einfach kaum einen anderen Schluss zu, als dieses Werk auf eine trashige Ebene zu heben. Sheil tischt uns hier einen Familienfilm auf, der sich durch seinen bitterbösen Humor von anderen Folterszenarien abhebt - und das ist auch gut so.

Der entscheidenden Beweggründe, dieses Handeln an den Tag zu legen, beleuchtet MUM & DAD in keiner Filmminute. Wer nach einer Erklärung für die Schandtaten des völlig kaputten Ehepaares sucht, wird auf der Strecke liegen bleiben und selbst überlegen müssen, wie Eltern zu einer derartigen Lebensweise in der Lage sein können. Die Charaktere besitzen keinerlei Tiefgang oder Hintergrund, der das Auftreten berechtigt. Diese Tatsache ist jedoch ungemein wichtig, da eine leidlich interessante Hintergrundhandlung dem Beigeschmack einer Satire das Feuer genommen hätte. MUM & DAD ist bei allem schwarzen Humor nichts für zarte Gemüter. Der letzte Biss und die ein oder andere Entschlossenheit fehlen dem Film von Sheil dann aber doch, um ihn zu einer nachhaltig im Gedächtnis bleibenden Satire mausern zu lassen. Diese Familie wünscht sich wahrlich niemand - ansehen sollte man sie aber dennoch.

>> verfasst von Janosch Leuffen

30%
Ric
geschrieben am 29.12.2010 um 23:00 Uhr
Ich gebe lexx vollkommen recht. Irgendwie bietet dieser Film nichts Neues denn das alles hat man als Horrorfilmfan zu genüge woanders gesehen. Keine Handlung , sinnfreie Dialoge , und teilweise schwache schauspielerische Leistungen ziehen diesen Film für mich ins trübe Mittelmaß , ob das ganze nun Satire ist oder nicht rettet dieses Machwerk auch nicht.
60%
Ahiru
geschrieben am 02.11.2009 um 01:00 Uhr
Kann mich Petra da anschließen, ist wirklich nichts für schwache Nerven.Meinen persönlichen Geschmack hat er zwar nicht getroffen, aber wer auf wirklich üble dunkle menschliche Abgründe steht wird an dem Film seine Freude haben.
20%
Petra
geschrieben am 07.09.2008 um 23:00 Uhr
Film war absolut ekelhaft. Wie krank muss jemand sein, der sich sowas ausdenkt. Tut mir leid Film ist krank - bereue ihm soviel Zeit geopfert zu haben. Allerdings muss ich mir sagen lassen - dass - wer Horrorfilme nicht mag den Film nicht anschauen sollte. Pervers - besonders bei der Szene mit dem "Onanieren in ein menschliches Organ" - wäre ich fast raus zur Toilette.
60%
lexx
geschrieben am 30.08.2008 um 12:00 Uhr
Meiner Meinung nach ist der Film wesentlich harmloser, also in dem Review hier beschrieben. Von Schocken kann überhaupt keine Rede sein, ein paar nette Ideen sind vorhanden, richtig langweilig wird der film auch nie, aber von einem Schockzustand war ich soweit entfernt, wie "Mum & Dad" vor einer Oscar Nominierung.Der Film hat genau drei Probleme. Er ist weder extrem genug um zu schocken, noch trashig oder wahnsinnig genug, um irgendwie anders zu sein. Daraus resultiert das Hauptroblem, alles, wirklich alles hat man schon mal irgendwo anders gesehen, nichts ist wirklich neu.Daher stempelt man den Film am Ende als gerade noch Ok ab, möchte sich damit aber nicht weiter beschäftigen. Fingerübung.
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