28 Weeks Later – Das Drebuch vorab im Test

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Drei Jahre mussten wir warten, bis in diesem Jahr das Sequel zum Horrorfilm 28 Days Later von Danny Boyle in den deutschen Kino startet. Wieder ist England von einem gefährlichen Virus befallen, das die Einreise unmöglich macht. Wir haben das Drehbuch von 28 Weeks Later bereits vorab unter die Lupe nehmen können und geben einen kleinen Einblick in die ersten Minuten des Filmvergnügens. Ein halbes Jahr nach dem schrecklichen Vorfall im Vereinten Königreich wurde die Insel im hohen Norden von amerikanischen Militärtruppen gesäubert. Die vermeintlich letzten Infizierten haben sich ihrem Schicksal ergeben und machen Platz für eine neue Zukunft. Eine unklare Zukunft. Während sich die ehemalige Bevölkerung über den gesamten Globus verteilt hat, werkeln Hintermänner der Regierung bereits an einem ersten Projekt, der Wiederbesiedlung von England. 28 Weeks Later startet am 19. Juli über 20th Century Fox in den deutschen Kinos.


Millionen Menschen sind ihm zum Opfer gefallen, einem Virus, der die komplette Infrastruktur Englands lahm legte. Danny Boyle kreierte eine unverwechselbare Erfahrung, als er seinen „28 Days Later“ in die weltweiten Kinos schickte. In Zeiten, in denen Umweltkatastrophen, Infektionen und gefährliche Tier-Viren um sich greifen, ist die verwendete Thematik realer denn je. Denn was macht mehr Angst als die Vorstellung, dass es bereits am nächsten Tag so weit sein könnte und ein Film zur Realität für die gesamte Menschheit wird? Für 20th Century Fox war der Erfolg natürlich Grund genug, um noch in diesem Jahr ein Sequel zu verwirklichen, dessen Drehbuch wir vorab bereits unter die Lupe nehmen konnten.

Ein halbes Jahr nach dem schrecklichen Vorfall im Vereinten Königreich wurde die Insel im hohen Norden von amerikanischen Militärtruppen gesäubert. Die vermeintlich letzten Infizierten haben sich ihrem Schicksal ergeben und machen Platz für eine neue Zukunft. Eine unklare Zukunft. Während sich die ehemalige Bevölkerung über den gesamten Globus verteilt hat, werkeln Hintermänner der Regierung bereits an einem ersten Projekt, der Wiederbesiedlung von England. Eine hastig zusammen gewürfelte Zwischenregierung soll die Einwanderer in einem eigens für dieses Szenario entworfenen Camp leiten. Wissenschaftler, Lehrer und Familien folgen dem Ruf, der alten Heimat ihre ursprüngliche Bedeutung zu verleihen.

„28 Weeks Later“ beginnt mit einem Knall. Noch im Mittelpunkt der Krise, führt es uns in ein kleines Küstenstädtchen am Meer. Verlassen, zugewuchert und vollkommen still. Ein Hund frisst die letzten Überreste eines verstorbenen Infizierten. Geräusche erhaschen die Aufmerksamkeit des kleinen Streuners. Mit einem Schwenk gelangen wir in das Stadtzentrum, wo alte Zeitungen freudig im Wind tänzeln und von schrecklichen Ereignissen in der Vergangenheit berichten. Schritte dringen in unser Ohr. Da kommen sie auch schon: Überlebende auf der Flucht vor dem Unbekannten. So schnell wie es geht, suchen angsterfüllte Augen in der Ferne nach einem Unterschlupf. Ein Bewohner bricht sich bei einem unglücklichen Sturz den Knöchel, der deutlich sichtbar in der Wunde glitzert. Nahende Schritte aus dem Hinterhalt. Ein erstes Opfer der Infizierten ist gefunden. Als die Horde den Blick auf das schwarze Schaf preis gibt, ist nichts mehr übrig außer einem Skelett, an dem noch immer etwas Fleisch und ein Auge baumelt.

Die Richtung ist klar, das Meer scheint die erhoffte Rettung. Als die ersten Menschen über die Dünen zur Küste rennen, erkennen wir auch schon ein kleines Boot, das als rettender Anker auf seine Fracht wartet. Unter großem Druck werden Kinder an Bord gehievt, dann die Erwachsenen. Erste Zombies tauchen am Horizont auf, mit einem einzigen Ziel: morden. Panik entsteht. Die Menschenmasse versucht in einem Ruck auf das Boot zu gelangen, während der Kapitän versucht den Motor zu starten. Das Boot droht zu kentern. Gurgelnde Geräusche des Antriebs lassen die Hoffnung der Besatzung schwinden, denn das Grauen rückt immer näher. Noch immer befinden sich einige Männer im knietiefen Wasser und warten auf Einlass. Zu spät, denn ein Infizierter hat einen Überlebenden schon fest um Griff und versucht mit aller Kraft, die blutroten Venen am Hals zu erreichen. Erneut ist ein Aufsummen des Bordmotors zu hören. Es klappt, der Rotor dreht sich. Mit letzter Kraft drückt der angegriffene Mann den verfaulenden Körper unter Wasser. Die dunkle See färbt sich rot, Stücke eines Körpers treiben im Wasser, er konnte sich seinem Angreifer entledigen.

Wir befinden uns auf hoher See. Die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens konnten sich in die Meerenge zwischen England und Frankreich retten. Ein F16 Bomber zieht am Himmel bereits seine Kreise, die vielen Boote mit winkenden Überlebenden fest im Visier. Erste Schüsse fallen. Boote mit der kostbaren Fracht explodieren ohne jede Chance. Die französische Regierung möchte kein Risiko eingehen. Das Bild wird schwarz. Fade in: 28 WEEKS LATER. Die ersten Minuten der Fortsetzung zum Kultfilm von Danny Boyle sind geschafft. Boyle, der sich mit voller Hingabe lieber seinem „Sunshine“ widmen wollte, der am 19. April in den deutschen Kinos startet, sprang bereits früh von dem vorgesehenen Projekt ab. Der fehlende Platz wurde mit Juan Carlos Fresnadillo gefüllt, dessen Filmographie nur Kennern bekannt sein dürfte.

Eine Einzigartigkeit, die in der heutigen Zeit vielen Horrorfilmen fehlt, verband Boyle zu einem stimmigen Ganzen. Die Verkettung menschlicher, vor allem aber auch nachvollziehbarer Schicksale mit unvorstellbarem Horror. Atmosphäre, eine durchdachte Geschichte und intelligente wie verständliche Charaktere, die sich für die Zuschauer durch das Abenteuer kämpfen. Menschen, mit denen wir leiden, weinen oder zittern können. Umso bedauerlicher ist die Fortführung des Holzhammer-Horror Prinzips, das sich Fresnadillo für sein Hollywood-Debüt angeeignet hat. Unzählige, musterhafte Beispiele haben es bereits vorgemacht. Im finalen Erstlingscamp in England angekommen, konzentriert sich „28 Weeks Later“ zunächst auf die dortigen Zustände. Figuren und Schauplätzen werden eingeführt, Hintergründe angedeutet. Zu schnell wird klar, weshalb dieses Konzept überhaupt existiert. Die Absichten sind zu offensichtlich, der Grund, weshalb das Virus erneut ausbricht, zu unspektakulär und unstimmig, um eine halbjährige Quarantäne mit Ursachenforschung zu rechtfertigen.

Unser Augenmerk richtet sich während der Tour de Farce auf vier Charaktere, deren Leidensweg wir begleiten. Scarlett: eine Lehrerin, die ihre Familie beim ersten Ausbruch des Virus verlor; Flynn: Ein junger, aber dennoch zielstrebiger Fotograf, der auf den richtigen Schnappschuss hofft (den er durch einen unglücklichen Zufall letztendlich auch bekommt) und sich in Scarlett verguckt; Eine Familie: Don, Tamsin und Danny; Professor Stone: Sein Bericht legte fest, dass es ungefährlich sei, in die alte Heimat zu reisen. Prof. Stone begleitet uns bis zur letzten Seite des Drehbuchs und ist im Laufe der Zeit noch für die eine oder andere Überraschung gut. Alle Mitglieder unseres Gespanns sind mehr oder weniger von der Vergangenheit gebeutelt und kämpfen gegen Schuldbewusstsein, Ängste oder Selbstzweifel.

Wie immer ist das Gerüst ein Mittel zum Zweck, um Horden von Infizierten über die Leinwand rennen lassen zu können, die dabei so viel Blut verteilen wie nur möglich. Ich muss Euch dabei sicher nicht erklären, dass blutige Taten und Darstellungen eine große Rolle spielen. Zwischenmenschliche Beziehungen, die in der Einführungsphase mühsam erarbeitet werden, zerbersten unter dem gewaltigen Druck bereits nach wenigen Minuten, da es an Glaubwürdigkeit mangelt. Ohne Frage haben die Drehbuchautoren ihre Sache gut gemeistert, doch nicht in dem Maß, wie man es sich für einen Nachfolger zu „28 Days Later“ erhofft hätte. Wo ist die unverwechselbare Hilflosigkeit, die das Original auszeichnete? Hollywood ist mittlerweile auch in England zu Hause. Sinnfreie, spaßige und zu weiten Teilen auch erschreckende Action, die an Vorhersehbarkeit und Ideenmangel leidet. Von Einfallsreichtum ist leider nicht viel zu spüren, aber das Konzept des Studios wird aufgehen. Ärgerlich.

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Geschrieben am 25.03.2007 von Torsten Schrader
Kategorie(n): 28 Weeks Later, News



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