Ein Zombiefilm, der mehr als nur Tod und Verderben sein, Heist- und Buddy-Movie verbinden und ganz nebenbei noch eine kleine Zombie-Revolution anzetteln will? Das ist Army of the Dead!
Über kein Genre-Vorhaben wurde in den letzten beiden Jahren so ausführlich und lang anhaltend diskutiert wie Zacks Snyders herbeigesehnte Rückkehr ins Zombiefach, die mit 100 Millionen Dollar nicht nur ziemlich kostspielig und risikoreich ausgefallen, sondern vom Start weg zu einem echten, bald schon dreiteiligen Franchise angewachsen ist.
Während wir uns unaufhörlich auf die Netflix-Premiere zubewegen, wird hinter verschlossenen Türen nämlich längst an einem eigenen Prequel-Film (Army of Thieves) und Anime-Spinoff (Army of the Dead: Lost Vegas) über die Hintergründe der in Gang gesetzten Zombie-Pandemie gefeilt.
Erst kürzlich sorgte Snyder mit der Enthüllung für Aufsehen, dass eine außerirdische Macht aus der Area 51 hinter dem Auftauchen von Army of the Dead-Zombie-Anführer Zeus stecken könnte.
Auch seien Snyders Zombies nicht dümmlich, sondern durchaus dazu in der Lage, miteinander zu kommunizieren, Hierarchien zu befolgen und Befehle auszuführen. Ihr fragt Euch, wie all das zusammenpassen und über stattliche zweieinhalb Stunden ein stimmiges Ganzes ergeben soll?
Ausgewählte US-Kritiker durften sich anlässlich der limitierten Kinopremiere in mindestens 600 Kinos am kommenden Freitag (eine Woche vor der Streaming-Premiere) nun bereits ein Bild davon machen und ihre Meinungen mit uns teilen. Und die fallen insgesamt durchweg positiv aus und sind für einige Überraschungen gut!
Denn wer hätte sich noch vor wenigen Monaten träumen lassen, dass man Matthias Schweighöfer mal zum heimlichen Highlight und Szenendieb in einem millionenschweren Hollywood-Blockbuster erklären würde? Doch dazu später mehr.
Für Courtney Howard von Variety lebt der Film von „den wilden, geschickt ausgeführten Konzepten und besonders den Szenen, die sich mit dem Einbruch beschäftigen.“ Am meisten überrascht hätte sie aber, wie viel Herz in Army of the Dead steckt.
#ArmyOfTheDead’s opening credits sequence is delicious, pure camp. While the rest of the film doesn’t sustain that tone (& meanders), there are lots of wild, deftly executed concepts & scenes centered on the heist. Even more audacious is there’s an unexpected infusion of heart. pic.twitter.com/TPGFC2nG2I
— Courtney Howard (@Lulamaybelle) May 10, 2021
Und dabei kommen offenbar auch die blutrünstigen Zombie-Momente oder unheimliche Passagen nicht zu kurz. Nach dem auf Action getrimmten Trailer gab es Befürchtungen, dass Army of the Dead gänzlich ohne derartige Schlüssel-Horror-Sequenzen daherkommen könnte. Doch das scheint nur bedingt zu stimmen. So schreibt Sean O’Connell von CinemaBlend:
„Zack Snyder’s Army of the Dead ist der totale Wahnsinn. Das ist der mit Abstand witzigste Film von Snyder. Aber es gibt auch diese wirklich beängstigenden Sequenzen (ich sag nur: die Leuchtstab/Hallen-Szene ist der blanke Horror). Und die Zombies sind nicht von dieser Welt!“
Zack Snyder's #ArmyOfTheDead is a complete, total blast. It's Snyder's funniest film to date. It's legit terrifying in multiple spots (the Glo-stick/hallway sequence is pure horror). The human cast brings legitimate emotion and the zombies are UNREAL. Love seeing Zack free of DC. pic.twitter.com/yoovXXzURy
— Sean O'Connell (@Sean_OConnell) May 10, 2021
Ashley Menzel von We Live Entertainment spricht sogar eine noch deutlichere Empfehlung aus. Der Film sei absolutes Pflichtprogramm für all jene, die „blutige, herzerwärmende und schreiend komische Achterbahnfahrten lieben.“ Und das trotz der Länge von 2 Stunden und 28 Minuten. Dass Snyders Film so umfangreich ausgefallen ist, kommt nämlich längst nicht bei allen gleich gut an.
#ArmyOfTheDead is a bloody, hilarious, and heart-pounding thrill ride. Dave Bautista and crew give us a no holds barred, zombie killing, 2 hour and 28 minute adventure. A must see! pic.twitter.com/TDNGxNqI8F
— Ashley Menzel (@AshleyGMenzel) May 10, 2021
Eric Italieno beispielsweise findet, dass der Film mindestens 20 Minuten zu lang ausgefallen ist, vergibt am Ende aber trotzdem versöhnliche 8 von 10 Punkte für Snyders Zombie-Spektakel, weil er während dieser Zeit so viel Spaß gehabt hätte. Er hebt besonders das World-Building und die Evolution der Zombies vom schlurfenden Walker zur rasant und intelligent agierenden Armee hervor.
#ArmyoftheDead is a fucking blast. Like most Snyder films, it's about 20 minutes too long, but that doesn't matter when you're having so much fun.
World-building is intriguing, evolution of the zombie genre is fitting. Watch this movie with as many people as possible.
8/10 pic.twitter.com/IgzN4mHp9T
— Eric Italiano (@ericitaIiano) May 10, 2021
Seine Kollegin Kirsten Acuna zieht einen Vergleich, mit dem sie bei vielen Action-, Comic- und Horror-Fans voll ins Schwarze treffen dürfte. Army of the Dead sei nämlich nichts anderes als Zack Snyders eigener Suicide Squad-Film, nur eben mit Zombies und natürlich ohne Zustimmung und den Segen von Warner Bros, urteilt sie.
I saw #ArmyoftheDead and I’m all-in on this world.
Pretty sure Zack Snyder just beat WB to the punch and made his own Suicide Squad movie, but with zombies. How about that. pic.twitter.com/xUb0lnylTs
— Kirsten (@KirstenAcuna) May 10, 2021
Wer nach der Ankündigung, dass Matthias Schweighöfer in Army of the Dead vertreten sein und einen Charakter namens Ludwig Dieter (bei dem insbesondere deutsche Zuschauer mit den Augen rollen) verkörpern wird, skeptisch war, dürfte sich freuen zu hören, dass die Szenen mit ihm zu den absoluten Highlights des Films zählen sollen.
Besonders Scott Menzel konnte gar nicht genug von seiner unterhaltsamen Rolle bekommen, die im kommenden, noch dazu von Schweighöfer inszenierten Prequel-Spinoff Army of Thieves (das gar kein klassischer Zombiefilm sein soll) gehörig ausgebaut wird.
Er findet: „Der gesamte Cast ist durch die Bank weg großartig. Aber es ist Matthias Schweighöfer, der jede einzelne Szene an sich reißt.“
Army of The Dead is a violent, gory, and bloody blast. Zack Snyder’s latest is a ridiculously fun and over the top genre bending zombie film. While the entire cast is great, Matthias Schweighöfer steals every scene. Oh, and the opening credits are absolutely epic. #ArmyoftheDead pic.twitter.com/6Seg3l1AFG
— Scott Menzel (@ScottDMenzel) May 10, 2021
Collider-Autorin Perri Nemiroff geht sogar noch einen Schritt weiter: Wenn sie die Wahl hätte, dann würde sie zweieinhalb Stunden nur mit Matthias Schweighöfer und seinem Co-Star Omari Hardwick (Kick-Ass) verbringen wollen.
#ArmyOfTheDead was VERY much my kind of thing. As hoped, the setting + Zack Snyder's eye = a downright stunning display of zombie mayhem and carnage. Fell mighty hard for the whole ensemble, but I might need a 2.5 hour movie about just these two … pic.twitter.com/j6daBtuCOL
— Perri Nemiroff (@PNemiroff) May 10, 2021
Es gibt aber auch kritischere Stimmen. Brandon Katz etwa kreidet Army of the Dead an, dass er in den ersten 50 Minuten nur standardmäßiges „Ich bringe die Crew zusammen“-Schema abliefere, das Zombiegenre als Ganzes aber kein Stück weiterbringen würde. „Army of the Dead wirft so viele potenzielle interessante Ansätze auf, macht aber nichts damit. Dawn of the Dead war in dieser Hinsicht viel erfindungsreicher,“ findet er.
#ArmyoftheDead sets up a potentially interesting wrinkle with zombie culture…then does nothing with it. Dawn of the Dead was really inventive overall. This feels cobbled together from known elements. It’s at once both enjoyably over the top and annoyingly over the top… pic.twitter.com/aR7JybQhSZ
— Brandon Katz (@Great_Katzby) May 10, 2021
Ihr seid jetzt auf den Geschmack gekommen? Dann trifft es sich ja gut, dass Netflix nur noch knapp eine Woche bis zur offiziellen Streaming-Premiere verstreichen lässt! Die Tage bis zum Aufmarsch der Army of the Dead sind also gezählt.
Nur zwei Monate nach Justice League lädt Zack Snyder uns und Dave Bautista (Guardians of the Galaxy), Matthias Schweighöfer, Omari Hardwick (Kick-Ass, Power) Ella Purnell (Intruders, Kick-Ass 2, Insel der besonderen Kinder), Ana De La Reguera (Goliath) oder Theo Rossi (Luke Cage, Sons of Anarchy) im von Zombies besetzen Quarantänebezirk von Las Vegas ab, der seit Ausbruch einer Epidemie von der Außenwelt abgeriegelt ist.
Jahre später heuert ein ehemaliger Casinobesitzer die Söldnertruppe um Dave Bautistas Figur Scott Ward an, um innerhalb der Stadtmauern einen noch nie dagewesenen Coup abzuziehen. Und so sitzt ihnen während des Einsatzes nicht nur die Zeit im Nacken, sondern auch ein todbringender Feind – Horden ausgehungerter Zombies, die gerne ein Stück von den Besuchern abhaben würden.