Ist Furiosa: A Mad Max Saga der letzte Mad Max-Film, der in den Kinos startet? In Vergangenheit war das verlängerte Memorial Day-Wochenende in den USA ja immer ein sehr gutes für Hollywood-Studios und Lichtspielhäuser, da die Säle normalerweise immer gut gefüllt sind – in diesem Jahr verhält es sich komplett anders, denn das jüngste Regiewerk vom legendären Mad Max-Schöpfer George Miller fällt beim Kinopublikum offenbar gnadenlos durch.
Box Office-Experten hatten dem Prequel bis zu 55 Millionen US-Dollar zum Start zugetraut, die Realität ist jedoch weit davon entfernt. Am gestrigen Starttag konnten in den USA lediglich 11 Millionen US-Dollar eingespielt werden – und in dieser Summe sind noch 3.5 Millionen US-Dollar jener Previews enthalten, die am Donnerstag stattfanden.
Somit steuert Furiosa: A Mad Max Saga auf ein enttäuschendes Startergebnis zwischen 31 und 34 Millionen US-Dollar zu, was bei einem Budget in Höhe von 168 Millionen US-Dollar nahezu eine Katastrophe darstellt.
Furiosa enttäuscht an den Kinokassen. ©Warner Bros.
Doch damit nicht genug; zum großen Nachteil aller Mitwirkenden handelt es sich um den schwächsten Memorial Day-Start seit mehr als vier Jahrzehnten! Sollte es Furiosa: A Mad Max Saga am gesamten Wochenende, also inklusive dem Montag, über die 34 Millionen US-Dollar schaffen, dann wäre dies das schlechteste Startergebnis seit Indiana Jones und der Tempel des Todes im Jahr 1984, der damals mit 33.9 Millionen US-Dollar eröffnete.
Der Unterschied ist nur, dass das Ergebnis des Peitsche schwingenden Abenteurers damals ein großartiger Startschuss war, denn vor 40 Jahren waren das grandiose Zahlen. Es ist erschreckend, dass Furiosa: A Mad Max Saga trotz Jahrzehnte langer Inflation möglicherweise weniger Geld in die Kassen schwemmen wird als Indy. Woran liegt es?
Eines steht zumindest fest; das haben sich Warner Bros. und Village Roadshow ganz anders vorgestellt. Die Weltpremiere in Cannes erwies sich als großer Erfolg und US-Kritiker sind hellauf begeistert von dem, was Miller auf die Beine gestellt hat. Nach über 250 Reviews steht Furiosa: A Mad Max Saga auf Rotten Tomatoes bei 90%, weswegen der Streifen den Must See-Stempel erhielt.
Diese Tatsache war allerdings genauso wenig hilfreich wie ein prominenter Cast, denn sowohl Anya Taylor-Joy aus dem Netflix-Phänomen Das Damengambit als auch Chris Hemsworth aus der Thor-Reihe sind daran gescheitert, Kinogänger anzuziehen.
Furiosa: A Mad Max Saga beweist jetzt einmal mehr, dass es überhaupt keine Rolle spielt, wie gut oder schlecht ein Film auf Rotten Tomatoes abschneidet – die breite Masse taucht nur auf, wenn das Projekt auf sie in irgendeiner Weise interessant, spannend oder spaßig wirkt. Furiosa: A Mad Max Saga tat dies für viele anscheinend nicht.
Auch in Deutschland kommt der Film sehr schwach aus den Startlöchern, läuft nur halb so gut an wie erwartet. Statt der prognostizierten 210.000 Kinobesucher scheinen es lediglich 120.000 zu werden. Fury Road kam 2015 auf fast 230.000 zum Start. Ob es Furiosa: A Mad Max Saga in den kommenden Wochen noch irgendwie gelingen wird, den Hals aus der Schlinge zu ziehen?
©Warner Bros.