Netflix‘ aktueller Genre-Zukauf CAM kommt mit einem für Horrorfilme ungewöhnlich hohen Rotten Tomatoes-Score von 98% daher. Weil außerdem die Zugriffszahlen auf Netflix zu stimmen scheinen, stellt sich inzwischen die Frage, ob der übersinnliche Psycho-Thriller in eine neue Runde gehen könnte. Immerhin sind Fortsetzungen im Hause Blumhouse keine Ausnahme sondern die Norm – siehe Insidious, The Purge oder Paranormal Activity. Könnte also auch CAM fortgesetzt werden? Jason Blum weiß es: „Ich würde liebend gerne einen Nachfolger produzieren“, gab der erfolgreiche Produzent auf Twitter zu. Ob Regisseur Daniel Goldhaber diese Begeisterung teilt? Man wird sehen. Im Originalfilm stiehlt eine Doppelgängerin im Internet die Identität eines aufstrebenden Camgirls. Im Kampf um ihre eigene Identität muss Alice (Madeline Brewer) die Schuldige ausfindig machen, denn sie verliert zunehmend die Kontrolle über ihr eigenes Leben und die Männer, die darin auftauchen. Dennoch wird sie auf eigenartige Weise von der mysteriösen Person angezogen, die an ihre Stelle getreten ist.
Eine besondere Brisanz erhält das Thema durch die Tatsache, dass Autorin Isa Mazzei füher selbst als Camgirl tätig war. „Ich wollte, dass der Film meine eigenen Erfahrungen als Camgirl und Sexarbeiterin widerspiegelt“, berichtet Mazzei. „CAM sollte ursprünglich eine Dokumentation werden, doch das stellte sich als problematisch und unethisch heraus. Auf fiktionaler Ebene konnte ich meine Ideen besser zum Ausdruck bringen, außerdem erreichen wir damit ein breiteres Publikum. CAM reflektiert den Terror, die Sogwirkung, Sucht, die Freiheit und den Nervenkitzel, den ich erlebt habe.“