Crimes of the Future – Box Office: Comeback von David Cronenberg floppt

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Ein sechsminütiger Applaus im Rahmen der Weltpremiere in Cannes und überwiegend positive Kritiken sind zwar schön, aber längst noch keine Garantie dafür, dass Filmliebhaber am Ende des Tages auch wirklich ins Kino gehen, um sich das jeweilige Projekt auf der großen Leinwand anzusehen.

Kult-Regisseur David Cronenberg war noch nie bekannt dafür, Box Office-Rekorde zu pulverisieren – und es wird mit Sicherheit auch niemand ernsthaft damit gerechnet haben, dass sich das mit seinem neuen Werk Crimes of the Future ändert. Dass der 79-jährige Kanadier mit seinem Body-Horror-Comeback aber gleich so auf die Schnauze fällt, enttäuscht dennoch. Aber sehen wir uns die Zahlen doch mal etwas genauer an:

Der Film von Cronenberg, Schöpfer von zeitlosen Klassikern wie Die Fliege oder Scanners – Ihre Gedanken können töten, wurde am 03. Juni 2022 in 773 US-Kinos gestartet. Für die Auswertung zeichnete Independent-Verleiher Neon verantwortlich, die in Vergangenheit einige Oscar-Gewinner wie Parasite oder I, Tonya herausgebracht und diese in Box Office-Hits verwandelt haben. Die Produzenten wissen also, wie man besondere Filme vermarktet.

Cronenberg-Comeback enttäuscht am Box Office

Bei Crimes of the Future erwies es sich allerdings als etwas knifflig, den arthausigen Streifen der breiten Masse schmackhaft zu machen. Der Kopienschnitt betrug gerade einmal 1.423 US-Dollar, was bedeutet, dass die Kinosäle so gut wie leer waren und lediglich 1.1 Millionen US-Dollar in die Kassen geschwemmt werden konnten. Mit diesem Ergebnis sicherte man sich immerhin noch einen Platz in den Top 10 der US-Kinocharts, auch wenn es nur der zehnte Rang wurde.

Noch schwächer lief es für den Psycho-Thriller Watcher mit It Follows-Star Maika Monroe, den IFC Films ebenfalls am 03. Juni in ähnlich vielen Kinos startete. In diesem Fall sind es sogar nur 815.000 US-Dollar und ein Schnitt von 1.066 US-Dollar geworden.

Zum Vergleich: Der A24-Sleeper Hit Everything Everywhere All at Once, der hierzulande seit dem 28. April 2022 im Kino läuft, brachte es an seinem 11. Wochenende nach Release immer noch auf einen Kopienschnitt von 1.409 US-Dollar. Inwiefern sich der kommerzielle Flop auf den deutschen Kinostart auswirken wird (und ob überhaupt), wird sich zeigen.

In Crimes of the Future wird Sex von Chirurgie ersetzt. ©Neon

Der deutsche Kinostart

Im Moment hegt Weltkino Filmverleih die Absicht, den Body-Horror mit Viggo Mortensen (A History of Violence, ebenfalls von David Cronenberg, Der Herr der Ringe-Trilogie), Léa Seydoux (The French Dispatch, James Bond-Franchise) und Kristen Stewart (Underwater – Es ist erwacht, Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen) in den Hauptrollen am 03. November 2022 ins Kino zu bringen. Ob es dabei bleibt?

Jedenfalls entführt uns Cronenberg in Crimes of the Future in eine unheimliche Welt, in der Chirurgie offenbar den Sex ersetzt. Möglich macht dies eine Methode, die sich in diesem fiktiven Universum zunehmend großer Beliebtheit erfreut. Menschen haben die Möglichkeit, sich mit einer neuen Technologie körperlich so zu verändern, wie sie das wünschen, um ihrem Aussehen einen einzigartigen Look zu verpassen.

Mit dem fragwürdigen Vorgang, sich seine eigenen Organe entfernen und neue wachsen zu lassen, verwandelt Protagonist Saul Tenser jede einzelne Operation zu einem unvergessenen Spektakel, das auf der Bühne vor Publikum vonstatten geht und neugierige Blicke genießt.

©Neon

Geschrieben am 06.06.2022 von Carmine Carpenito
Kategorie(n): Crimes of the Future, News



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