Lions Gate Entertainment hat Großes vor. Nicht nur The Blair Witch Project, der Found Footage-Hit von 1999, der von Eduardo Sanchez auf die Beine gestellt wurde, und Achtziger Jahre-Kind Leprechaun, das sich im Kern mit einem gemeinen Kobold beschäftigt, sollen in baldiger Zukunft neu aufgelegt werden, sondern auch gleich der Neunziger Jahre-Kult-Klassiker Cube vom 53-jährigen Filmregisseur Vincenzo Natali (Splice – Das Genexperiment).
Das Original, das 1997 als Festival-Hit galt und 1998 regulär ins Kino gebracht wurde, erfreute sich unter Fachkritikern und Genreliebhabern großer Beliebtheit, feierte vor ziemlich genau 25 Jahren Weltpremiere, spielte in Lichtspielhäusern aber lediglich eine kleine Nebenrolle, da die Low Budget-Produktion von Kinogängern praktisch ignoriert wurde und somit kurz davor stand, als kommerzieller Flop in die Geschichte einzugehen.
Denn die 565.000 US-Dollar, die seinerzeit weltweit eingespielt werden konnten, waren natürlich kaum der Rede wert, auch wenn der Film mit einem Mini-Budget aus dem Boden gestampft wurde (350.000 US-Dollar).
Entdeckt wurde die Produktion jedenfalls erst später im Heimkino, als der Horror-Thriller auf Video veröffentlicht wurde und bald schon zum Home Entertainment-Hit avancierte, der so gut lief, dass er 2002 mit Cube 2: Hypercube profitabel fortgesetzt wurde und 2004 mit Cube Zero sogar ein Prequel nach sich zog. 2021 folgte schließlich eine japanische Neuinterpretation.
Nun wollen die Verantwortlichen wieder alles auf Anfang setzen und ein Remake aus dem Hut zaubern, das die Handlung von vorne erzählt. Im Original kommen eine Gruppe von Fremden, darunter der impulsive Ex-Cop Quentin, der depressive Intellektuelle Worth, eine zu hysterischen Ausbrüchen neigende Ärztin, eine junge Mathematikerin und ein scheinbar hilfloser Autist, nach kurzer Bewusstlosigkeit in einem würfelförmigen Raum zu sich.
Keiner von ihnen hat eine Ahnung, wie er dort hingekommen ist.Auf ihrer panischen Suche nach einem Ausgang stoßen dieAhnungslosen auf ein Labyrinth weiterer quadratischer Räume, alle verbunden durch unzählige Gänge, die mit sadistischen Todesfallen gespickt sind. Für die Gruppe beginnt ein Kampf auf Leben und Tod, den nicht derStärkste, sondern der Cleverste für sich entscheidet…
Wie genau sich das Reboot an diese Vorlage hält und inwiefern diese möglicherweise abgewandelt wird, um auch Kennern des ersten Streifens ein neues Seherlebnis bieten zu können, steht derzeit noch nicht fest und muss demnach erst noch intern durchdiskutiert werden.
Lions Gate Entertainment, das zu Hause von modernen Klassikern wie The Descent – Abgrund des Grauens, Hostel oder SAW, suche derzeit nach zündenden Ideen, die Umsetzung selbst liegt also noch in weiter Ferne, da zunächst noch ein qualifiziertes Produzenten-Team zusammengestellt werden muss, das einen Regisseur verpflichtet, dem die Ehre gebührt, in die Fußstapfen von Natali zu treten.
Fans der Marke haben nun aber immerhin die Gewissheit, dass irgendwann einmal Nachschub kommt, wissen aber auch, dass sie sich noch etwas in Geduld üben müssen, bis konkrete Informationen ihren Weg ins Internet finden, geschweige denn der Film im Kinosaal genossen werden kann. Alle früheren Remake-Pläne, in die Produzent Roy Lee (Brahms: The Boy II, His House) involviert war, wurden inzwischen verworfen.