Demonic – District 9-Schöpfer Neill Blomkamp feiert albtraumhaftes Comeback

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Noch heute darf man sich fragen: Wie wäre wohl geworden, wenn 20th Century Fox und Ridley Scott der Alien-Vision von Neill Blomkamp den Vorzug gegeben hätten?

Im Jahr 2014 lernte der Schöpfer von Sci/Fi-Filmen wie District 9 oder Elysium am Set von Chappie sein großes Idol Sigourney Weaver kennen und überzeugte sie von seiner Idee zu einem losen Alien-Sequel, das irgendwo zwischen den ersten Filmen spielen sollte.

Sigourney Weaver war begeistert von seiner Vorstellungskraft und bestärkte ihn darin, die Idee weiter auszubauen – mit Ellen Ripley in der Hauptrolle! „Ich verwendete ein ganzes Jahr auf das Skript, obwohl nur Sigourney etwas davon wusste, und heuerte diesen genialen Konzeptzeichner [Geoffroy Thoorens] an. Wir stellten ein komplettes Drehbuch mit all diesen Zeichnungen auf die Beine und ließen es 20th Century Fox zukommen“, erinnert sich Blomkamp.

Der Traum von Alien 5 ist geplatzt

„Sie mochten es sehr, aber als Ridley als Produzent an Bord kam, fiel alles in sich zusammen.“ Es sollte der wahr gewordene Traum eines jeden Alien-Fans werden! Durch die Ansiedlung zwischen dem zweiten und dritten Film hätte Blomkamp nämlich nicht nur Ellen Ripley, Sigourney Weavers legendäre Alien-Kriegern, sondern auch die kontrovers im Off aus dem Franchise geschriebenen Hicks (Michael Biehn) und Newt wiederbelebt.

Was Blomkamp zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wusste: Serienvater Ridley Scott fühlte sich von seinen Plänen, das der District 9-Schöpfer im Geheimen ausgeheckt hatte, vor den Kopf gestoßen und arbeitete hinter den Kulissen aktiv gegen ihn, sodass 20th Century Fox am Ende vor der Wahl stand: Alien 5 oder Ridley Scotts Prequel-Reihe?

Da Scott mit Prometheus wenige Jahre zuvor einen Box Office-Hit vorgelegt hatte, entschied man sich für letzteres. Aber sein in Alien: Covenant umfunktionierter Nachfolger (wohl eine Reaktion und Antwort auf Blomkamps Plan) legte eine spektakuläre Bauchlandung hin und brachte die gesamte Franchise-Zukunft ins Wanken. Als Folge geht Alien nun zunächst in Serienform weiter.

Was hat es mit den Experimenten auf sich? ©IFC Films

Jetzt das unheimliche Comeback mit Demonic

Einen kleinen Vorgeschmack darauf, was hätte sein können, bekommen wir aber trotzdem. Denn als Hollywood infolge der Coronakrise stillstand, drehte Blomkamp in Kanada heimlich einen Science Fiction-Film namens Demonic ab, mit dem sich der in Südafrika geborene Filmemacher wieder auf die eigenen Wurzeln zurückbesinnt, gleichzeitig aber auch neue Wege beschreitet.

Denn erstmals versucht er sich an einem waschechten Horror-Schocker! Und das Ergebnis kann sich, wie der offizielle Trailer eindrucksvoll unter Beweis stellt, sehen lassen. Demonic gibt sich überraschend kryptisch, erzählt „von einem seit vielen Jahren schwelenden Konflikt zwischen Mutter und Tochter, der furchteinflößende Dämonen und übernatürliche Kräfte zum Vorschein bringt.“

So richtig in die Karten schauen lassen will sich Blomkamp aber noch nicht, denn im Trailer haben virtuelle 3D-Welten, geheime Experimente und Menschenopfer ebenso Platz wie albtraumhafte Monster, die sich in Wandschränken verstecken. Wie das alles zusammenpasst? Wir erfahren es spätestens diesen Sommer, wenn IFC (US-Termin: 20. August) und Koch Media (der deutsche Termin steht noch aus) zum Heimkino-Start von Demonic rufen.

©IFC Midnight

Geschrieben am 02.07.2021 von Carmine Carpenito
Kategorie(n): News