William Goldings Literaturklassiker Lord of the Flies (Der Herr der Fliegen) wurde in Hollywood schon häufig zitiert und mehrfach verfilmt. Trotzdem sieht Warner Bros. noch Potenzial für einen weiteren Versuch und und holt sich dafür Luca Guadagnino (Call Me By Your Name, Suspiria) an die Seite, der den Regieposten übernehmen und nach Suspiria nun auch Der Herr der Fliegen seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken soll. Zudem würde Luca Guadagnino an der Seite seiner Partner bei Known Universe, Lindsey Beer (The Kingkiller Chronicle), Nicole Perlman (Guardians of the Galaxy) und Geneva Robertson-Dworet (Captain Marvel) produzieren. Um das Drehbuch kümmert sich dagegen jemand, der sich bestens mit actionreichen, herzzerreißenden Geschichten auskennt: Patrick Ness! Er ist der Schöpfer hinter den beiden Young Adullt-Bestsellern Chaos Walking (wird aktuell von Doug Liman für die Leinwand adaptiert) und A Monster Calls (Sieben Minuten nach Mitternacht) und wagt sich erstmals an die Vorlage eines anderen Autoren heran. Der Plan sieht eine möglichst originalgetreue Umsetzung von Goldings Roman vor, die sich aber durch „moderne, schnelllebige“ Elemente von der 1963 und 1990 gedrehten Vorgänger-Verfilmungen abheben soll.
Seit 2017 ist Warner Bros. wieder im Besitz der Verfilmungsrechte. Zunächst hatte das Studio eine Verfilmung mit rein weiblicher Besetzung im Sinn, doch davon scheint unter Leitung von Luca Guadagnino nun keine Rede mehr zu sein. In dem 1954 erschienenen Klassiker gerät eine Gruppe englischer Schuljungen gerät infolge eines Flugzeugunfalls auf eine unbewohnte Insel im Pazifischen Ozean. Kein Erwachsener überlebt. Zunächst erscheint der Verlust zivilisatorischer Ordnungsprinzipien leicht zu bewältigen: auf der Insel gibt es Wasser, Früchte, sogar wilde Schweine, die erlegt werden können. Ralph läßt Hütten bauen, erkundet die Insel, richtet einen Wachdienst für das Signalfeuer ein.
Der gute Anfang aber führt in eine Krise, die bald diabolische Formen annimmt. Aus der Jagd wird blutiges Schlachten – die Jäger und die Hüter des Feuers geraten in einen Kampf auf Leben und Tod. Die Gemeinschaft zerfällt, Terror und barbarische Primitivität gipfeln im Machtrausch, der auch Mord nicht ausschließt. Das Beängstigende an diesem Gleichnis menschlicher Gesellschaft ist die Tatsache, daß diese Jungen keineswegs Monstren oder Verbrecher sind. Jeder von ihnen ist in irgendeiner Jungenklasse der Welt zu finden.