Doctor Strange 2 – Zu hart und brutal für ein PG-13? Eltern sind schockiert

Spread the love

Dieser Artikel enthält kleinere Spoiler! Sicherlich werden viele Genreliebhaber darüber nur den Kopf schütteln können, denn unter dem Begriff Horror verstehen sie etwas völlig anderes (oder zumindest mehr) als all das, womit die aktuelle Comicverfilmung Doctor Strange in the Multiverse of Madness mit Benedict Cumberbatch (Doctor Strange) und Elizabeth Olsen (Wanda Maximoff aka Scarlet Witch) seinem Publikum derzeit ein kleines bisschen Angst einzujagen versucht.

Seit dem Tag, an dem Marvel-Produzent Kevin Feige seinen Fans verkündete, dass das zweite Soloabenteuer des Superhelden der erste Horrorfilm im MCU werden würde, haben zahlreiche Leute mit einer großen Portion Skepsis reagiert. Würde Disney diesen für das Unternehmen verdammt untypischen Schritt etwa tatsächlich gehen und womöglich sogar ein R Rating riskieren, mit der höheren Altersfreigabe auf zusätzliche Einnahmen verzichten? Unwahrscheinlich.

Und heute wissen wir, dass es erneut (und wie nicht anders erwartet) auf ein PG-13 hinausgelaufen ist und es sich bei Doctor Strange in the Multiverse of Madness um einen klassischen Genrevertreter handelt, der zwar mit düsteren Elementen daherkommt, im Herzen aber trotzdem immer noch ein Superheldenfilm mit Witz und Charme ist.

Hätte DOCTOR STRANGE 2 ein R Rating erhalten müssen?

Dennoch scheinen ein paar der Szenen für einige der kleinen Zuschauer unter uns schon zu viel des Guten gewesen zu sein. Manche Eltern haben sich inzwischen über den höheren Gewaltgrad der Fortsetzung beschwert und wundern sich über die PG-13-Freigabe, da sie seit dem Kinobesuch ganz klar die Ansicht vertreten, dass es ein R Rating hätte werden müssen.

Grund dafür seien beispielsweise Sequenzen, in denen einem Monster das Auge ausgerissen wird oder Menschen halbiert werden. Auch eine Szene, wo einer Figur der Kopf explodiert, führte offenbar zu Unverständnis und schockierten Gesichtern. Solche Momente lesen sich auf dem Papier natürlich ziemlich brutal und lösen Kopfkino aus, dem der eigentliche Film dann aber gar nicht wirklich gerecht wird – schließlich bleibt immer abzuwarten, wie genau solche Todesszenen gedreht werden.

Regisseur Sam Raimi, der für den Streifen verantwortlich zeichnet, versteht sein Handwerk und weiß ganz genau, wie weit er gehen kann, um am Ende Bilder von der MPA genehmigt zu bekommen, die für manche Personen bereits deutlich über das Ziel hinausschießen. Das stellte der heute 62-jährige Filmemacher schon 2009 geschickt unter Beweis, als er auch in seiner Schauermär Drag Me to Hell einige Szenen einbaute, die haarscharf an einem R Rating vorbeigezogen sind.

Wie Sam Raimi das R Rating umgeht

Doch wenn überwiegend auf den Einsatz von literweise Kunstblut verzichtet und alles sehr comichaft gefilmt wird, während man on screen jemanden halbiert, kann man sich oft durch die Zensur mogeln, da die Wirkung solcher Szenen aufgrund des angewandten Stilmittels abgeschwächt wird – und genau das war auch hier der Fall. Raimi verharmlost brutale Szenen, indem er sie überzeichnet oder so darstellt, dass sie als weniger heftig interpretiert werden als sie es sind.

Manche, wie empörte Stimmen derzeit zeigen, sind aber offenbar anderer Meinung, haben von Kindern unter 13 Jahren berichtet (in Begleitung einer erwachsenen Person haben diese in den USA die Erlaubnis, sich einen Film anzusehen, der eigentlich erst ab 13 Jahren freigegeben und für sie im Grunde noch gar nicht bestimmt ist), die vom Gesehenen, den wenigen Jump Scares im Film und dem Auftritt von Zombie-Strange, verängstigt wurden.

Fans von Horrorfilmen, die mittlerweile abgehärtet, sich ganz anderen Tobak gewohnt sind und für die Doctor Strange in the Multiverse of Madness somit nur noch entfernt etwas mit Horror am Hut hat, dürften sich aber trotz allem etwas ganz anderes vorgestellt haben, als Feige seine Produktion als Horrorfilm betitelte – denn was das betrifft, wäre deutlich mehr drin gewesen als die paar Elemente, die es in den Streifen geschafft haben. Aber jeder Filmfan empfindet Dinge eben anders.

©Superhero Hype/Marvel

Geschrieben am 10.05.2022 von Carmine Carpenito



Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren