Don’t Breathe 2 – Der blinde Mann rastet aus: Seht die ersten acht Minuten

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Wir sind es gewohnt, von Horror-Sequels stets mehr vom Gleichen geliefert zu bekommen. Aber das muss nicht so sein. Fede Alvarez stimmte einem Don’t Breathe sogar nur deshalb zu, weil im Vorfeld feststand, dass man nicht den üblichen Weg einschlagen würde.

Der hätte uns vermutlich ins Haus des blinden Mannes (Stephen Lang) zurückgeführt und die entflohene Rocky (Jane Levy), diesmal wohl mit einiger Unterstützung an ihrer Seite, noch einmal gegen ihren Peiniger ankämpfen lassen. Tatsächlich aber wurde Levy für Don’t Breathe 2 gar nicht erst angefragt, obwohl es diese vertragliche Option durchaus gegeben hätte, wie sie kürzlich als Reaktion auf pikante Aussagen des Evil Dead-Regisseur öffentlich machte.

Alvarez und sein Co-Autor Rodo Sayagues aber wollten etwas anderes und alles Mögliche abliefern, nur keine erwartbare Fortsetzung. Und eine Lösung, die nicht nur diesem Ziel gerecht wird, sondern darüber hinaus für einige Kontroversen sorgen dürfte, war schnell gefunden.

Mit Stephen Lang ist nicht gut Kirschen essen! ! ©Sony Pictures

Tödlich wie eh und je: Erste acht Minuten

Diesmal ist es nämlich Norman Nordstrom, der blinde, nicht zu unterschätzende Mörder und Vergewaltiger aus dem ersten Film, mit dem wir sympathisieren und mitfiebern sollen.

Das dürfte gerade in der heutigen Zeit für hochgezogene Augenbrauen sorgen, verhilft dem zweiten Teil aber auch zu einer interessanten Dynamik und moralischen Ebene, bei der man sich fragt, ob man dieser Tötungsmaschine überhaupt vertrauen und die Daumen drücken darf.

Denn von seinen mörderischen Tendenzen hat der blinde Mann, wie die ersten acht Minuten unter Beweis stellen, nichts eingebüßt. Eher scheint er noch ausgekochter und teuflischer gegen Freunde, die es auf mehr als nur sein Geld abgesehen haben, vorzugehen.

Ob durch schnell trocknenden Sekundenkleber, Eiswürfel, die geschickt im Rachen platziert werden, oder indem er Angreifern ganz einfach die Augäpfel aus den Höhlen drückt – Norman Nordstrom scheint jedes Mittel recht zu sein, um sich seiner Widersacher zu entledigen. Und davon gibt es im direkten Nachfolger, der einige Jahre nach den Geschehnissen aus dem ersten Film ansetzt, der 160 Millionen US-Dollar einspielte, wirklich reichlich!

Stephen Lang macht das, was er am besten kann: Einschüchtern! ©Sony Pictures

Dieses Sequel geht neue Wege

Davon ab zeigt sich der blinde Mann aber geläutert. Er lebt ein zurückgezogenes, einfaches Leben mitten im Nirgendwo und kümmert sich aufopferungsvoll um eine Waise, die bei einem Brand gleich beide Elternteile verloren hat.

Doch mit der Ruhe und Abgeschiedenheit ist es ganz plötzlich schlagartig vorbei, als die Sünden der Vergangenheit (doch nicht ein von Rocky ausgesandter Trupp?) an die Tür seiner isolierten Hütte klopfen und das Mädchen in ihre Gewalt bringen. Nun beginnt das tödliche Katz- und Maus-Spiel, dem im ersten Film von Dylan Minnette (Tote Mädchen lügen nicht) zum Opfer fiel, von vorn.

Ab 09. September heißt es wieder: Bloß nicht atmen! ©Sony Pictures

Norman muss sein sicher geglaubtes Zuhause verlassen und erneut um das kämpfen, was ihm lieb und teuer ist – und ganz nebenbei Kinogänger davon überzeugen, dass er ein anderer, neuer und vor allem besserer Mensch geworden ist.

Ein handelsübliches Sequel ist Don’t Breathe 2, so viel lässt sich jetzt schon festhalten, wohl nicht geworden. Speziell das durchaus vorhandene moralische Dilemma und die Fragen, die sich daraus ergeben, schaffen neue Anreize und erweitern den Film um eine spannende zweite Ebene, die im ersten Teil nur angeschnitten wurde.

Seine Rache wird gnadenlos! ©Sony Pictures

Geschrieben am 06.09.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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