M. Night Shyamalan (The Visit, The Sixth Sense) ist während seiner Laufbahn schon mehrfach in die Schusslinie der professionellen Kritikerzunft geraten. Doch seit er mit Genrespezialist Jason Blum zusammenarbeitet, scheint es wieder aufwärts zu gehen. Deshalb war sich Shyamalan sicher, mit Glass eine Perle abgeliefert zu haben, die Fans von Unbreakable und Split unbedingt haben wollen. Doch dann kam alles anders: „Als ich erfuhr, dass die US-Reviews zu Glass negativ sind, befand ich mich in London. Ich wurde gerade für den Auftritt in einer Fernsehshow geschminkt, als es mich plötzlich überkam und ich losweinte“, gesteht Shyamalan. Die Vorführungen in London seien derart zufriedenstellend verlaufen, dass Shyamalan keinen Gedanken an negatives Feedback verschwendet habe. „Generell bekamen wir von überall nur positive Resonanz.“
Shyamalan weiter: „Darum war ich vollkommen unvorbereitet. Ich wähnte mich auf der sicheren Seite. An dem Tag war ich wirklich ganz schön aufgelöst. Mir ging die Frage durch den Kopf, ob man mich jemals anders sein lässt, ohne mich gleich auf einen Misthaufen zu werfen. Das Gefühl der Wertlosigkeit hat mich fertig gemacht und begleitet mich auch jetzt noch. Aber dem Film selbst erging es trotzdem ganz gut, oder? Er schaffte es in nahezu jedem Land auf Platz 1 der Kinocharts, was meinen Glauben an den Film repräsentiert“, so Shyamalan. Ob US-Kritiker beim nächsten Mal wieder auf seiner Seite sein werden?
Von derlei Rückschlägen lässt sich Shymalan bekanntlich nicht unterkriegen. Momentan arbeitet der Filmemacher an einem noch unbetitelten Projekt, das allerdings nichts mehr mit Unbreakable, Split, Glass oder ihrem gemeinsamen Universum zu tun haben wird. Er will seinen eigenen Prinzipien treu bleiben und die Superhelden-Saga mit dem Crossover ein für alle Mal abschließen. „„Es wird keinen Nachschub mehr geben. Ich allein besitze die Sequelrechte und zwar am Großteil meiner Filmografie – einfach nur um zu verhindern, dass Fortsetzungen oder sonstige Ableger produziert werden.“