Das Reboot von Hellraiser trudelt noch in diesem Jahr ein und wird aller Voraussicht nach am 07. Oktober 2022 Abonnenten von Hulu zur Verfügung gestellt – dies gibt der Streamingdienst, der zum Mauskonzern The Walt Disney Company gehört und im Moment nur in den USA erhältlich ist, in einem offiziellen Ankündigungsvideo bekannt, das als Teaser fungiert und uns endlich einen ersten Blick auf Doug Bradleys Nachfolgerin Jamie Clayton (The Neon Demon, Sense8) gewährt.
Der 44-jährigen Kalifornierin gebührt nämlich die ganz große Ehre, in die legendären Fußstapfen jenes Briten zu schlüpfen, den man seit 1987 mit Horror-Ikone Pinhead assoziiert. Zwar hat der 67-Jährige seine Paraderolle bereits 2005 an den Nagel gehängt, als mit Hellraiser: Hellworld der achte und letzte Direct-to-Video-Ableger veröffentlicht wurde, in den er involviert war, wirklich einfach hatten es seine bisherigen Nachfolger allerdings nicht.
Im Gegensatz zu Slasher-Favoriten Jason Voorhees, Michael Myers oder Leatherface, wo das Gesicht des Antagonisten meistens verschleiert ist, bringt man Pinhead nahezu ausschließlich mit Bradley (Wrong Turn 5: Bloodlines, Clive Barker’s Book of Blood) in Verbindung, zumal er dem Zenobiten 18 Jahre lang Leben einhauchte.
Bei Freddy Krueger, der Jahrzehnte lang nur von Robert Englund (Choose or Die, 2001 Maniacs) dargestellt und Fans geliebt wurde, war es auch schon schwierig, einen passenden Kollegen zu finden, der ihn ablöst. Dem Produzenten-Trio Michael Bay, Brad Fuller und Andrew Form (A Quiet Place, The Purge) war es 2010 jedoch gelungen, einen Ersatz zu verpflichten, mit dem sich zahlreiche Franchise-Liebhaber durchaus anfreunden konnten.
Jackie Earle Haley (Watchmen – Die Wächter, Little Children) war es, der vor zwölf Jahren in die Fußstapfen von Englund trat und in Fankreisen überwiegend akzeptiert wurde. In dem Fall hat es sich aber auch um eine aufwendige Kinoproduktion gehandelt, was man von den Hellraiser-Teilen, die ohne Beteiligung von Bradley aus dem Hut gezaubert wurden, nicht gerade behaupten kann.
Hellraiser: Judgment und Hellraiser: Revelations wurden 2018 und 2011 nur aus dem Grund aus dem Boden gestampft, weil Dimension Films die Lizenzrechte an der Reihe behalten wollte. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass Harvey und Bob Weinstein ihrerzeit auch schon versucht hatten, die Marke in Form eines Remakes wiederzubeleben. Das Problem war nur, dass sie mit keinem Pitch so recht zufrieden waren, weswegen sich das Vorhaben immer wieder verzögerte.
Also wurden in der Zwischenzeit Home Entertainment-Titel in Auftrag gegeben, die mit einem Mini-Budget realisiert wurden und gar nicht erst die Absicht hatten, bei Zuschauern großartig anzukommen. Die Produktionen waren lediglich das Mittel zum Zweck, um mehr Zeit zu gewinnen.
Dieses Mal verhält es sich aber ganz anders, denn mit der kommenden Neuauflage will Regisseur David Bruckner (The Night House, The Ritual) der Welt beweisen, dass Hellraiser auch ohne Bradley funktionieren kann, wenn man mit Herzblut an die ganze Sache herantritt und sich auch wirklich Gedanken über die vorliegende Materie von Schöpfer Clive Barker (The Midnight Meat Train, Candyman’s Fluch) macht.
Vielen Anhängern mag es zwar schon bei der Ankündigung sauer aufgestoßen sein, dass mit Clayton eine weibliche Darstellerin die Kult-Figur porträtiert und wollen in der Besetzung ein politisches Statement erkannt haben, andere wiederum können gut damit leben, da sich Zenobiten bekanntlich keinem Geschlecht zuordnen lassen.
Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ein erster vollständiger Trailer zum Streifen ins Internet gestellt wird, da das Projekt schließlich schon in wenigen Wochen und somit pünktlich zur anstehenden Vor-Halloween-Zeit eintrifft.
Es darf davon ausgegangen werden, dass Hellraiser hierzulande ebenfalls am 07. Oktober 2022 veröffentlicht wird und zwar in der Star-Rubrik auf Disney+. So war es nämlich schon bei Prey und No Exit: Diese Nacht überlebst du nicht, die auch schon zur selben Zeit auf beiden Streaming-Portalen aufgerufen werden konnten.
Drücken wir Clayton schon einmal die Däumchen, dass sie im Herbst 2022 auch Skeptiker von ihrem Talent überzeugen kann und ihr die ungemütliche Erfahrung, die ihre Vorgänger Paul T. Taylor (Friday the 13th Vengeance 2: Bloodlines, Whitetail) und Stephan Smith Collins (Game Shakers, For the People) über sich ergehen lassen mussten, gänzlich erspart bleibt.