John Wick 4 – Studio macht fortan ohne Franchise-Schöpfer weiter

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Es ziehen dunkle Wolken am bislang so makellosen John Wick-Firmament auf. An sich wäre die Aussicht auf ein noch mehr halsbrecherische Abenteuer mit Keanu Reeves ja ein Grund zu Freude. Die wird nun aber etwas durch eine aktuelle Enthüllung von „Franchise-Architekt“ Derek Kolstad gemildert. Dass er kürzlich für die kommende Live Action-Adaption Hellsing von Netflix an Bord geholt wurde, ließ bei Fans bereits die Alarmglocken schrillen. „Müsste Kolstad nicht bis über beide Ohren in den Skriptvorlagen zu John Wick 4 & 5 stecken?“, war in dem Zusammenhang zu lesen – und tatsächlich wäre dem wohl auch so gewesen, wenn man ihn denn eingebunden hätte.

Aber die Wahrheit ist: Er wurde gar nicht erst für das Action-Thriller-Doppel von Lionsgate Films angefragt, das nun auch nicht mehr im Verbund, so wie ursprünglich mal angekündigt, sondern getrennt voneinander gedreht wird. Auf die genauen Beweggründe geht Kolstad zwar nicht ein, gegenüber Collider lässt er aber zumindest so viel durchblicken:

Es geht ohne Kolstad weiter

„Wenn man sich die vertragliche Situation ansieht, dann sind sie nicht dazu verpflichtet.“ Und so kam es dann auch. Schon der dritte Teil sei durch viele verschiedene Hände gegangen und er nur einer von vielen beteiligten Autoren gewesen. Ein Blick in die Credits fördert hier unter anderem noch Shay Hatten, Chris Collins oder Marc Abrams zutage, wohingegen John Wick und John Wick: Kapitel 2 noch ausschließlich seine Handschrift trugen. Lionsgate Films muss also schon länger mit der von ihm eingeschlagenen Richtung und geleisteten Arbeit unzufrieden gewesen sein.

Der nächste mörderische Auftrag wartet schon! ©Lionsgate

Kolstad sieht das Ganze pragmatisch: „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da tritt das Studio an dich heran und legt der nahe, die Zügel aus der Hand zu geben.“ Er habe seine Schöpfung zur vollen Reife gebracht, nun sei es an der Zeit, Abschied zu nehmen.

Kolstad hege aber keinen Groll und wünsche dem Franchise und auch seinen beiden John Wick-Wegbegleitern Chad (Stahelski) und David (Leitch), mit denen Kolstad kürzlich noch den Action-Thriller Nobody mit Better Call Saul-Star Bob Odenkirk in Angriff nahm, alles Gute.

John Wick 4 entsteht auch in Berlin

Von bösem Blut zwischen den einzelnen Parteien kann also schon mal keine Rede sein. Fans der ersten Stunde dürfte sein nach außen hin plötzlicher und unfreiwilliger Abtritt dennoch schmerzen. Schließlich war er es doch, der 2014 die Reihe aus der Taufe hob, mit vielen persönlichen Elementen anreicherte und den heutigen Erfolg erst ermöglichte.

Vor zwanzig Jahren wäre er deswegen noch verletzt gewesen, sagt Kolstad, aber mittlerweile könne er über so etwas hinwegsehen – auch wenn er nicht verhindern kann, dass seine wahren Gefühle im Gespräch mit Collider kurz durchscheinen. Für das Franchise heißt es jetzt:

Nach vorn schauen und unbeirrt weitermachen. Denn auch John Wick 4, den Lionsgate übrigens zum Teil in Berlin abdrehen will (für Keanu Reeves nach Matrix 4 also der nächste Deutschland-Aufenthalt innerhalb kürzester Zeit) und bei dem Mike Finch (Predators) als Drehbuchautor seine Finger im Spiel hat, verspricht natürlich wieder gewohnt actionreich und abenteuerlich zu werden. Denn John Wick bleibt natürlich nicht nur in Berlin, es sind auch mörderische Abstecher nach Paris oder Japan geplant. Ins Kino dürfte John Wick 4 dann frühestens 2022 kommen.

John Wick zieht es diesmal auch nach Deutschland. ©Lionsgate

Geschrieben am 24.03.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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