Geheimhaltung sind wir von Hollywood ja schon gewohnt. Aber so langanhaltend wie Matrix 4 stand zuletzt kaum ein anderer kommender Blockbuster unter dem Deckmantel des Schweigens.
Doch damit ist es jetzt schlagartig vorbei. Endlich ist er da, der lange erwartete Trailer zum Matrix Resurrections getauften vierten Kapitel der visuell beeindruckenden Sci-Fi-Saga, deren Erbe und Vermächtnis es zu sein schien, mit einem großartigen Auftakt und zwei missglückten Sequels in die Filmgeschichte einzugehen.
Ob Lana Wachowskis daran rütteln und die Fans zwanzig Jahre später doch noch versöhnlicher stimmen kann? Warner Bros. lässt es zumindest auf den Versuch ankommen und katapultiert uns pünktlich zum Kinostart am 23. Dezember in die Matrix zurück, wo wir auf den totgeglaubten Neo treffen – allerdings nicht als er selbst, sondern unter neuer Identität.
Thomas Anderson (Keanu Reeves) hadert mit seiner Existenz, glaubt Dinge zu sehen, die nicht da sein können, und begibt sich daraufhin sogar in Therapie. „Kann es sein, dass ich verrückt bin?“, fragt er gleich zu Beginn der zweiminütigen Vorschau.
Thomas hat zwar den Verdacht, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und nur er hinter die Kulissen dieser kaputten und vorgegaukelten Welt blicken kann, macht es seinen Mitkämpfern aber auch nicht gerade leicht, ihn aus diesem Traum zu befreien.
Denn diesmal entscheidet sich Neo ironischerweise nicht für die rote Pille, den Ausgang, so wie in Matrix von 1999, sondern das genaue Gegenteil davon! Er ist geradezu besessen und abhängig von dieser blauen Wunderwaffe, wirft im Kampf gegen seine vermeintliche psychischen Probleme gleich ein Dutzend davon ein.
Und so will der Groschen, dass er sich in einer Simulation befindet, selbst dann nicht fallen, als ihm kurz darauf seine ebenfalls für tot gehaltene, aber doch wieder in die Matrix überführte Leidensgenossin Trinity (Carrie-Anne Moss) gegenübersteht. Ewig hält dieses Delirium, wie der Trailer bereits offenbart, jedoch nicht an. Irgendwann erwacht Neo und wird sich seiner Umgebung gewahr – ein Schock, den er vor mehr als zwanzig Jahren schon einmal verdauen musste.
Ob er seine Erinnerungen daraufhin zurückerlangt oder alles Beigebrachte noch einmal erlenen muss, will man noch nicht verraten. Während seiner Reise trifft Neo jedoch auf einen ganz neuen Lehrmeister, der wie ein junger Morpheus (früher: Laurence Fishburne; heute: Yahya Abdul-Mateen II) anmutet. Auch sonst gibt es zahlreiche Verweise zum legendären Neunziger-Hit und Erstling, der den Wachowskis den Weg in Hollywood ebnen sollte.
Dass Matrix 4 nun Matrix Resurrections heißt, passt nicht nur perfekt in den bisherigen Franchise-Zyklus (Matrix, Matrix Reloaded, Matrix Revolutions), er liefert uns auch einen Hinweis darauf, wie Lana Wachowski (Speed Racer, Sense 8) und ihre bekannten Co-Autoren Aleksander Hemon (The Lazarus Project) und David Mitchell (Cloud Atlas) die Rückkehr von sowohl Neo als auch Trinity erklären wollen.
Schließlich galten beide Charaktere als verstorben, müssten als zwangsläufig „auferstehen“, wenn sie ihren Kampf im Film weiterführen und wieder aufnehmen wollen. An ihrer Seite: Neuzugänge wie Jonathan Groff (Mindhunter), Jessica Henwick (Love and Monsters, Game of Thrones), Neil Patrick Harris, Priyanka Chopra (Baywatch, Quantico) oder Yahya Abdul-Mateen II (Aquaman).