The New Mutants, der erste „Horrorfilm im X-Men-Universum“, bringt 20th Century Fox gehörig ins Schlingern. Als Reaktion auf den ersten Trailer, der einen Film zeigte, den es in dieser Form gar nicht gab, kündigte das Studio Anfang 2018 umfangreiche Nachdrehs an, die viele der ursprünglich gestrichenen Horror-Sequenzen und Elemente wieder in den Film integrieren sollten. Tatsächlich fanden diese, wie Produzent Simon Kinberg im Oktober durchblicken ließ, aber bis heute gar nicht statt. Wenn das stimmt, würde es nicht nur eine weitere Verschiebung nötig, sondern den Film auch noch teurer machen. Und das ist etwas, das Fox offenbar nicht hinnehmen will. Laut Merc With A Podcast’s Scott Bechtel wird deshalb momentan offen über einen Verkauf an den amerikanischen Streamingdienst Hulu nachgedacht. Das wäre eine Gelegenheit, noch etwas Profit aus einem Film zu schlagen, den Fox intern bereits als „dead on arrival“ (tot bei Ankunft) abgestempelt hat.
Als Grund führt Bechtel die Schwierigkeit an, den gesamten Cast für den nötigen Nachdreh zusammenzutrommeln. Dazu sind Darsteller vertraglich zwar oftmals verpflichtet. Dennoch dürfte es nicht einfach sein, volle Terminkalender aufstrebender Nachwuchsstars wie Anya Taylor-Joy (The Witch, Das Morgan Projekt), Maisie Williams (Game of Thrones) oder Charlie Heaton (Stranger Things) unter einem Hut zu bringen. Besonders Taylor-Joy habe ihren Unmut über die zusätzlichen Stunden zum Ausdruck gebracht, die so ein Nachdreh mit sich bringen würde.
The New Mutants sollte der Startschuss einer ganzen Trilogie werden. Doch davon ist Regisseur Josh Boone (Das Schicksal ist ein mieser Verräter) inzwischen weiter entfernt denn je. Eher deutet momentan alles auf eine direkte Streaming-Premiere seines neuesten Films hin. Sein The New Mutants beleuchtet jenen Zeitraum, wenn Mutanten für sich selbst und ihre Mitmenschen am gefährlichsten sind – nämlich dann, wenn ihre Kräfte erwachen.