Nightmare Alley – Box Office-Albtraum: Guillermo del Toro fällt auf die Schnauze!

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Wenn im Kino immer nur das gut laufen würde, was auch auf qualitativer Ebene überzeugt, dann sähen die Top 10 der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten mit Sicherheit etwas anders aus. Das einzige, das Einspielergebnisse wirklich zum Ausdruck bringen, ist das Interesse, welches die breite Masse einem Film entgegenbringt (oder eben nicht).

Für den Fan zählt am Ende nur das Produkt selbst – vom vielen Geld, das eingespielt wird, habe man ja schließlich nichts. Aber das stimmt nur bedingt. Der Erfolg oder Misserfolg einer Produktion kann sich positiv oder negativ auf zukünftige Werke des jeweiligen Filmemachers auswirken, möglicherweise sogar auf ein ganzes Genre. Ihr wollt sehen, was Guillermo del Toro aus At the Mountains of Madness macht? Das geht nur, wenn andere seiner Kreationen jede Menge Tickets verkaufen.

Doch ein del Toro war zum Nachteil seiner Liebhaber (und zu seinem eigenen) noch nie bekannt dafür, die Kinosäle gefüllt zu bekommen – zwar haben es die Comicverfilmungen Blade II und Hellboy: Die goldene Armee sowie Pacific Rim allesamt geschafft, in den USA über 30 Millionen US Dollar zum Auftakt einzunehmen, aber auch ganz schön viele Dollarscheinchen verputzt.

Wieso dem Mexikaner trotzdem immer wieder so viel Geld anvertraut wird? Weil er hin und wieder ein Meisterwerk abliefert, das bei den Oscars eine größere Rolle spielt – Pan’s Labyrinth, der 2007 ein Thema war, und Shape of Water – Das Flüstern des Wassers, der 2018 sogar den Academy Award für den besten Film des Jahres mit nach Hause nehmen durfte, lassen grüßen!

Werden Studios jetzt wieder vorsichtiger?

Denn andernfalls dürfte es fast schon ein Ding der Unmöglichkeit gewesen sein, einen derart riskanten Noir-Krimi wie Nightmare Alley finanziert zu kriegen – und eventuell werden Studios in Zukunft wieder etwas vorsichtiger, was das grüne Licht, das del Toro erteilt werden soll, betrifft. Kritiker konnten der Schauermär (die erste des Künstlers, die komplett ohne Monster auskommt) einiges abgewinnen und doch war sie dem Mainstream-Publikum etwas zu speziell.

Obwohl del Toro mit Bradley Cooper und Cate Blanchett zwei der derzeit gefragtesten Schauspieler des gegenwärtigen Hollywood’s vor der Kamera versammelt, scheiterte er gänzlich daran, volle Vorstellungen zu verbuchen. Mehr als 2.100 Lichtspielhäuser haben Nightmare Alley im Programm aufgenommen, dürften ihn aber schon bald wieder da raus nehmen.

Der Film war amerikanischen Kinogängern am vergangenen Wochenende keine 3 Millionen US Dollar an Einnahmen wert – das stellt das schwächste Startergebnis eines jeden del Toro-Films dar, der landesweit anlief. Dieser Negativrekord genügte gerade einmal für den fünften Platz der Kinocharts.

Das Argument Corona verliert in diesem Fall deutlich an Glaubwürdigkeit, wenn ein Hit wie Spider-Man: No Way Home an denselben drei Tagen so tut, als gäbe es gar keine Pandemie, mal eben so den zweitbesten US-Kinostart aller Zeiten hinlegt (250+ Millionen US Dollar).

Wieso NIGHTMARE ALLEY gefloppt ist

Woran liegt es also, dass Nightmare Alley trotz hervorragender Kritiken so sehr auf die Schnauze fällt – etwa an der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, die derzeit die Aufmerksamkeit aller Kinogänger auf sich zieht? Unwahrscheinlich, da beide Produktionen eine komplett andere Zielgruppe ansprechen – während Spidey auf Teenager und junge Erwachsene abzielt, soll del Toros Perle vor allem bei Leuten, die die 40 oder 50 bereits hinter sich gelassen haben, punkten.

Nur sind die offensichtlich alle zu Hause geblieben, haben verzichtet. Ob jetzt del Toros gesamtes Weihnachtsfest ins Wasser fällt? 2021 wird jedenfalls nicht als sein bestes Jahr in die Geschichte eingehen, denn auch Antlers, der von ihm mitproduzierte Monsterfilm, enttäuschte vor wenigen Monaten auf ganzer Linie, konnte zum Start nur magere 4.3 Millionen US Dollar in die Kassen schwemmen – ein auch schon kaum messbarer Wert, der jetzt sogar noch unterboten wurde.

Was das wohl für seine H.P. Lovecraft-Umsetzung At the Mountains of Madness bedeutet, die der 57-Jährige eigentlich wieder in Angriff nehmen wollte?

Die besten Guillermo del Toro-Starts in den USA:

37,3 Mio. $ Pacific Rim
34,5 Mio. $ Hellboy: Die goldene Armee
32,5 Mio. $ Blade II
23,2 Mio. $ Hellboy
13,1 Mio. $ Crimson Peak
07,8 Mio. $ Mimic
04,5 Mio. $ Pan’s Labyrinth (limitiert)
03,0 Mio. $ Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (limitiert)
03,0 Mio. $ Nightmare Alley

©Searchlight Pictures

Geschrieben am 20.12.2021 von Carmine Carpenito
Kategorie(n): News, Nightmare Alley



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