Old – M. Night Shyamalans neuer Film ist nichts für schwache Nerven!

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Wer denkt schon gerne über die eigene Vergänglichkeit nach? M. Night Shyamalan zwingt uns gewissermaßen dazu, indem er seinen neuen Film Old an einem Strand spielen lässt, der für seine wenigen Gäste eine ganz besondere Überraschung bereithält.

Bei traumhaftem Wetter, kristallklarem Wasser und einer frischen Brise, die vom Meer herüberweht, denkt zunächst niemand an etwas Böses. Doch an diesem speziellen Strandabschnitt, so wird schnell klar, scheint die Zeit anders, wesentlich schneller zu verlaufen. Aus Sekunden werden Stunden und Tage, aus Minuten vielleicht Jahre.

Shyamalan hält uns mit Old, wie es in letzter Zeit seine Spezialität ist, wieder einmal den Spiegel vor und scheut auch nicht davor zurück, unangenehme Fragen zu stellen. Natürlich ist sich jeder im Klaren darüber, dass er früher oder später gehen, diese Welt verlassen muss. Aber darüber sprechen, geschweige denn ernsthaft darüber nachdenken, will niemand.

Ihr gesamtes Leben wird auf einen Tag beschränkt. ©Universal

M. Night Shyamalan wirft schwierige Themen auf

Zu schmerzhaft könnte die Erkenntnis sein, dass Zeit vergänglich und unwiederbringlich verloren, noch dazu äußerst kostbar und eben kein Wegwerfartikel ist, wie man angesichts der medialen Dauerberieslungen, die jeden Tag über uns hereinbricht, um die „Zeit totzuschlagen“, oftmals meinen könnte.

Dass die Konfrontation mit diesen ernsthaften Themen schmerzhaft, sehr wahrscheinlich unschön und vielleicht sogar verstörend werden könnte, hat nun auch die deutsche FSK erkannt und M. Night Shyamalans neuem Schocker vorsichtshalber eine FSK 16 aufgedrückt. Dabei deutet vom Trailer nichts darauf hin, dass es im Film sonderlich blutig oder brutal zugeht.

Eher scheint es die Themaik selbst zu sein, die einigen Zuschauern, so befürchtet man, Kopfzerbrechen bereiten könnte. Old bezieht sein Grauen also eher aus den psychologischen Schrecken, die mit dem eigenen Verfall und unserer Vergänglichkeit, vor allem aber auch den traumatischen zwischenmenschlichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben, einhergehen.

Darüber hinaus ist in der MPA-Begründung von „verstörenden Bildern“ und auch etwas Gewalt die Rede. Kurzum: Old ist vermutlich kein Film, den man auf die leichte Schulter nehmen sollte.

An diesem Strand stimmt etwas nicht! ©Universal

Old wird ein ganz schöner Tiefschlag

Old wurde aus dem Comic Sandcastle geboren, den M. Night Shyamalan geschenkt bekam und förmlich verschlang. Shyamalan verknüpfte die darin aufgeworfenen Fragen mit seiner eigenen Familiengeschichte und Vergangenheit. „Mein Vater ist sehr alt und leidet an Demenz“, berichtet Shyamalan.

„Er kommt und geht. Heute führen die Kinder Regie, treten bei Konzerten auf, und man fragt sich: Wann ist das alles passiert? Wo ist die Zeit geblieben?“ Old sollte dieses Gefühl einfangen und widerspiegeln. Und auch diesmal wird man sich, wie bei Shyamalan eigentlich üblich, auf einige Tiefschläge gefasst machen müssen.

Shyamalans Old soll mit einer ähnlich finsteren Note zu Ende gehen wie sein Film Unbreakable – Unzerbrechlich, bei dem sich der vermeintlich beste Freund gegen Ende als Bösewicht herausstellte. Uns erwartet ein Kinoerlebnis, wie es kein vergleichbares gibt: „Niemand hat so etwas wie diesen Film schon mal gesehen. Die gesamte Grundstimmung ist einfach…“

Und lange spannt uns M. Night Shyamalan, der Meister der Twists, nicht mehr auf die Folter. Ihr wollt unbedingt einen denkwürdigen Strandurlaub machen, habt aber keinen Urlaubgsplatz mehr ergattern können? Dann merkt Euch den 29. Juli 2021 vor!

©Universal

Geschrieben am 15.07.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News, Old



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