Possessor – Unzensiert im limitierten Mediabook: Cronenberg-Schocker

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Nicht wenige Kinder versuchen ihren Eltern nachzueifern. Selten aber klappt das so eigenständig und losgelöst wie im Fall von Brandon Cronenberg. Dabei ist das Erbe, das er als Sohn von Body Horror-Spezialist David Cronenberg antritt, nicht gerade klein. Schließlich hat der sich mit Klassikern wie Die Fliege, Videodrome, Scanners oder Naked Lunch nahezu unsterblich gemacht und immer wieder aufs Neue nach Möglichkeiten und Wegen gesucht, wie er die Erwartungen des Publikums unterwandern und mit seinen Ideen anecken kann.

Besonders seine experimentellen Frühwerke waren geprägt von grenzüberschreitender Auslotung und Zurschaustellung körperlichen Grauens und wildester Deformationen – eine Spielwiese, die er mit Die Fliege, seinem vielleicht bekanntesten Film, perfektionierte und auf die grausige Spitze trieb.

Dass Brandon Cronenberg sich in eben diesem Feld austobt, könnte man sicherlich als tollkühn bezeichnen. Aber schon sein 2012er Debütfilm Antiviral, in dem ein Mann (Caleb Landry Jones) seine Kundschaft mit Virus-Injektionen aus der Blutbahn kranker Top-Promis (so wie Sarah Gadon) versorgte, erwies sich als verheißungsvolle Abwandlung bekannter Genremuster und machte neugierig, was Brandon wohl als Nächstes folgenden lassen würde.

Tasya Vos (Andrea Riseborough) macht in Possessor einiges durch. ©MGM

Wie der Vater, so der Sohn

Die Antwort heißt Possessor, wandelt noch deutlicher auf den Body-Horror-Spuren seines berühmten Vaters, ohne aber zur bloßen Kopie dessen bekanntester Werke zu verkommen, und macht offenbar auch qualitativ einen gewaltigen Sprung nach vorn. Waren die Reaktionen auf Antiviral noch eher durchwachsen, heimste Possessor bei renommierten Festival-Adressen wie dem Fantasy Filmfest, Fantastic Fest oder Sundance Festival fast ausnahmslos positive Kritiken und einen überzeugenden RottenTomatoes-Score von 94 Prozentpunkten ein.

Deutscher Trailer zu Possessor

Nicht zuletzt deshalb kam Possessor lange vor seiner baldigen Heimkino-Premiere sogar zunächst regulär in deutsche Kinos. Verleiher Kinostar brachte die Schauermär am 01. Juli 2021, also pünktlich zur damaligen Wiedereröffnung der Lichtspielhäuser im Land, die davor aufgrund der Pandemie einige Monate lang geschlossen bleiben mussten, ins Kino, schickte die Produktion gegen die Blockbuster-Konkurrenz Godzilla vs. Kong ins Rennen. Einziger Wermutstropfen:

Dem Filmverleih lagen nur die Rechte für den R-Rated-Kinocut aus den USA vor, der dafür aber vollkommen ungeschnitten abgesegnet wurde. Für den Heimkino-Start, bei dem noch strengere Maßstäbe gelten, oder gar die Veröffentlichung der Unrated-Fassung musste Possessor dann noch einmal vor die Prüfungskommission und kam durch: Turbine Medien veröffentlicht die unzensierte Fassung am 11. Februar 2022 auf DVD, Blu-ray (beides zusammen im limitierten Mediabook oder die Blu-ray als Steelbook Edition) und 4K Ultra HD Blu-ray.

In Possessor dringt eine Firmenagentin namens Vos (Andrea Riseborough) dringt mithilfe von Hirnimplantaten in die Körper anderer Menschen ein und bringt diese dazu, Morde zum Wohle der Firma zu begehen. Als bei einem Routineauftrag etwas schiefgeht, findet sich Vos im Körper eines Mannes gefangen, dessen Identität ihre eigene auszulöschen droht.

©Turbine Medien

©Turbine Medien

©Turbine Medien

©Turbine Medien

Geschrieben am 31.01.2022 von Carmine Carpenito
Kategorie(n): News, Possessor



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