Quibi – Inhalte des gescheiterten Streamingdienstes könnten weiterleben

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Quibi, der erste rein mobile Streamingdienst, mag Geschichte sein, doch seine Inhalte könnten an anderer Stelle weiterleben. Ganz aktuell soll der amerikanische Hardware-Dienstlister Roku über eine Übernahme und Weiterführung vieler abgesetzter Quibi-Formate verhandeln. Ein erfolgreicher Vertragsabschluss würde dem Amazon-Konkurrenten, der unter anderem die in den Vereinigten Staaten sehr populären TV-Sticks vertreibt, auch viele unvollendete und bislang nicht ausgestrahlte Formate wie Spielberg’s After Dark einbringen, an deren Fertigstellung noch gearbeitet wurde, als der Dienst sein Schicksal ereilte. Hier käme ein finanzstarker Investor wie Roku, der auch einen eigenen TV- und Streamingkanal betreibt, gerade recht. Quibi war im Frühjahr als Konkurrent zu etablierten Diensten wie Hulu, Apple TV+, Netflix oder Disney+ an den Start gegangen, mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Inhalte hier ausschließlich mobil und im Häppchenformat von 10 bis 15 Minuten konsumiert werden sollten. Im Zuge der sich bereits anbahnenden Coronakrise ging das Konzept aber nicht auf, weil ein Großteil der erhofften Zielgruppe statt im Bus oder in der U-Bahn Lockdown-bedingt auf der heimischen Couch und vor dem Fernseher hockte.

Unheimlich: 50 States of Fright von Sam Raimi:

Auch ein Strategiewechsel, viele der Inhalte vorab via YouTube zur Verfügung zu stellen oder auf anderem Weg verfügbar zu machen, änderte daran nichts. Im ersten Monat hatten sich gerade einmal 3,5 Millionen Nutzer für die Quibi-App und den damit verbundenen Dienst angemeldet – viel zu wenig, um Investitionen in Höhe von fast 2 Milliarden US-Dollar aufzufangen. Und so zog man, um nicht noch mehr Geld für eine verlorene Sache zu opfern, am 21. Oktober, nur sechs Monate nach dem Start, schließlich die Reißleine. Was aus den existierenden, geplanten und noch kommenden Quibi-Originalen werden sollte, war bis zuletzt unklar. Doch jetzt könnte mit Roku ein neuer Anbieter in die Bresche springen.

Zum Sortiment des eingestellten Streamingdienstes gehören unter anderem der Survival-Thriller Survive mit Game of Thrones’ Sophie Turner, die Horror-Anthologie 50 States of Fright, produziert von Sam Raimi, oder der Psycho-Thriller The Stranger mit Maika Monroe (It Follows, Independence Day: Wiederkehr) und Dane DeHaan (A Cure for Wellness, Chronicle). Hinzu kommen unzählige Doku- oder Reality-Formate und bereits abgeschlossene, nie ausgetrahlte Mini-Serien und Filme.

Nur eines von vielen eingestellten Formaten: The Stranger. ©Quibi

Geschrieben am 05.01.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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