Ganz nach dem Motto «Wenn es Hollywood einfach nicht gebacken bekommt, dann müssen wir eben selbst Hand anlegen», haben Regisseur Andrew Saullo und Produzent Andy Sperling die Arbeit an ihrem eigenen Resident Evil-Streifen begonnen, den sie aller Voraussicht nach 2023 mit der Welt teilen wollen.
The Keeper’s Diary: A Biohazard Story wird ein ambitionierter Kurzfilm, der sich mit dem Tagebuch des Wächters aus der unheimlichen Spencer Villa befasst und mit Charlie Kraslavsky sogar ein unter Fans längst vertrautes Gesicht in der Titelrolle bietet. Wir erinnern uns: Kraslavsky stand 1996 für die allererste Version von S.T.A.R.S.-Mitglied Chris Redfield Modell, der nun schon seit über 25 Jahren gegen Umbrella und andere Unternehmen kämpft – zuletzt in Resident Evil Village von 2021.
Mit einem ersten offiziellen Trailer wollen Saullo und Sperling nun zeigen, wie ein Fanfilm aussehen kann, wenn man mit Herzblut und Leidenschaft bei der Sache ist. Ob es dem Duo gelingen wird, Liebhaber der von Capcom entwickelten Marke mehr zu überzeugen als Paul W.S. Anderson (Milla Jovovich-Reihe), Johannes Roberts (Reboot Welcome to Raccoon City) oder Andrew Dabb (Netflix-Serie) ihrerzeit?
Parallel zu diesem Projekt wird zusätzlich auch noch ein anderes auf die Beine gestellt, das ebenfalls die Geschichte des einsamen Wächters thematisiert, allerdings von Shawn Lebert, dem Regisseur des umjubelten Kurzfilms Arklay, umgesetzt werden soll. An der offiziellen Front dürfte im Moment eher Stillstand angesagt sein. Da Welcome to Raccoon City gnadenlos gefloppt ist, werden Constantin Film und Sony Pictures ziemlich sicher davon absehen, einem Nachfolger grünes Licht zu erteilen.
Laut Roberts hätte sich dieser im Kern mit den Geschehnissen aus dem Game-Klassiker Resident Evil Code: Veronica – X beschäftigt und die ikonische Bösewichtin Alexia Ashford, die wir bislang in noch keiner Verfilmung zu Gesicht bekommen haben, zum Leben erweckt. Bei der Serie, die am 14. Juli 2022 auf Netflix freigeschaltet wurde, stellt sich gerade die Frage, wie viele Abonnenten, die einen Blick riskiert haben, auch wirklich bis zum Ende der ersten Staffel drangeblieben sind.
Ob das Medienunternehmen eine zweite Season bestellt, ist jedenfalls noch nicht bekannt. Sollte die Produktion eingestellt werden, muss sich Constantin Film überlegen, ob sie erneut einen Neustart wagen wollen – ganz gleich, wie dieser auch aussehen mag -, oder sie so lange Zeit absitzen, bis ihnen die Lizenzrechte automatisch entzogen werden und Capcom anschließend möglicherweise an ein anderes Produktionshaus lizenziert.