In der Serienwelt ist Sarah Paulson ein gern gesehener und häufiger Gast, auf der Kinoleinwand hingegen immer seltener anzutreffen. Der von Lionsgate Films produzierte und vom Team hinter Searching erdachte Horror-Thriller Run sollte das ändern und ihr zu einer großen Kino-Hauptrolle verhelfen, schafft es nun aber gar nicht mehr zum eigentlich angedachten Bestimmungsort. Wegen der Kino-Schließungen wurde der Film in den USA kurzerhand an den zu Walt Disney gehörenden Streamingdienst Hulu abgetreten, wo er am 20. November seine rein digitale Premiere feiert. Knapp zwei Monate später, am 15. Januar 2021, schickt uns Leonine auch hierzulande auf die Frühchen-Station, wo Diane (gespielt von Paulson aus M. Night Shyamalans Glass, American Horror Story oder dem neuen Netflix-Serienhit Ratched) um das Leben ihrer neugeborenen Tochter bangt. Auch bei uns wurde der Kinostart zugunsten einer Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray Disc gestrichen. Noch auf eine Leinwand-Premiere hoffen darf man dagegen in der Schweiz, von wo aus uns jetzt auch der erste deutschsprachige Trailer zu Run erreicht hat.
Hier treffen wir auf Chloe, für die das Versprechen, dass Mutterliebe endlos sei, eher einer Drohung gleichkommt. Es gibt etwas Unnatürliches, sogar Unheimliches in der Beziehung zwischen Chloe (Newcomer Kiera Allen) und ihrer Mutter. Diane (Sarah Paulson) hat ihre Tochter in totaler Isolation aufgezogen, kontrolliert jeden Schritt den sie seit ihrer Geburt gemacht hat und es gibt Geheimnisse die Chloe erst jetzt anfängt zu begreifen.
Denn langsam kommen ihr, wie der Trailer beweist, Zweifel an ihrer Familien-Zugehörigkeit. Mit spannenden und prekären Situationen wie diesen kennt Aneesh Chaganty sich bestens aus, lieferte er 2018 mit Searching doch eine starke und überaus erfolgreiche Abwandlung vom Cyber-Thriller-Subgenre ab. Jetzt der nächste Clou – Sarah Paulson als albtraumhafte Horror-Mutter mit einem düsteren Geheimnis. Neben Paulson sehen wir Pat Healy (Cheap Thrills, The Innkeepers), Erik Athavale und Kiera Allen als verzweifelte Tochter Chloe, die hinterfragt, ob sie ihre eigene Mutter überhaupt richtig kennt. Der Filmtitel ist diesbezüglich aber bereits sehr eindeutig: Lauf!