Jigsaw ist wieder zu mörderischen Spielchen aufgelegt – und mit ihm ab dem 16. September 2021 dann endlich auch deutsche Kinogänger, wenn StudioCanal mit anderthalbjähriger Verspätung zur Kinopremiere lädt!
„Jigsaw? Ist der nicht längst tot?“, fragt Detective William Schenk (Max Minghella), nachdem sein Partner Zeke Banks (Chris Rock) im finalen deutschen Trailer zu SAW: Spiral einen markanten USB-Stick mit der Aufschrift „Play Me“ auswickelt. Misstrauisch beäugen sie das darauf enthaltene Video:
Wer auch immer heutzutage unter seinem Namen handelt, er mordet wieder und hat es auf die Reformation der Polizei abgesehen! Seine Opfer kommen alle aus den Reihen ihrer Kollegen.
Und damit wäre der grundsätzliche Rahmen von SAW: Spiral (Spiral: From the Book of SAW) auch schon fast abgesteckt. Lionsgate und Twisted Pictures wollen das SAW-Rad nicht neu erfinden, sehr wohl aber um einige spannende Stellschrauben erweitern.
Denn wenn dieser neue Jigsaw (diesmal mit moderner Schweinskopf-Maskarade) zuschlägt und seine Fallen zuschnappen lässt, dann zwar ähnlich gnadenlos und schmerzhaft wie in den Vorgängern, aber längst nicht mehr so sehr um reine Schockwirkung und Folter-Terror bemüht wie noch zu Hochzeiten der Horror-Reihe.
Dieser neue/alte Jigsaw geht etwas subtiler vor, nimmt sich mehr Zeit – und fordert damit besonders die neue Hauptfigur Zeke Banks heraus, gespielt von Comedian Chris Rock, der die Ideen zum losen Reboot hatte, das sich seiner Franchise-Wurzeln durchaus bewusst ist.
Der Twist kommt durch die gewandelte Perspektive. Stammten die Opfer bis jetzt vor allem aus der normalen Bevölkerung, sind es diesmal Polizisten, deren Verhaltungsweisen und Handlungen anprangert werden – was in einem Amerika, das wie kaum ein anderes Land unter Polizeigewalt stöhnt, dafür immer wieder auf die Straße geht, vielerorts auf offene Ohren stoßen.
Darren Lynn Bousman, der nach SAW 2, 3 und 4 erneut für die Regie zurückgeholt wurde, wollte erreichen, dass sich die Gewalt der Geschichte unterordnet, diese unterstreicht, „kein bloßes Gimmick mehr ist.“ Wie die Zuschauer, die mit SAW groß geworden und reifer geworden sind, soll sich auch SAW selbst weiterentwickelt haben. Ob das stimmt? Davon werden wir uns ab dem 09. September im Kino überzeugen dürfen!
Pressestimmen aus Übersee siedeln SAW: Spiral irgendwo zwischen SAW 2 und SAW VI an, die gemeinhin zu den besten Vertretern der ikonischen Horror-Reihe gezählt werden. Das Original von James Wan bleibt offenbar unerreicht. Aber selbst dieses wegweisende Kapitel muss beim Review-Barometer RottenTomatoes einiges an Kritik einstecken und ordentlich Federn lassen.
Das wirft die Frage auf, wie viel Gewichtung und Bedeutung man Kritiken bei einer Filmreihe wie dieser beimessen sollte, die offenbar vor allem Fans bedient. Fest steht aber: Ein Kritikerliebling war SAW noch nie. Wer bereits die Vorgänger mochte, dürfte also sehr wahrscheinlich auch mit diesem Kapitel wieder seinen Spaß haben.
Schon allein deshalb, weil ein SAW-Film nie so hochkarätig besetzt und teuer (25 Millionen Dollar) war wie dieser! Ob nun Chris Rock (Rush Hour), Samuel L. Jackson (Pulp Fiction, 1408, Kong: Skull Island), Marisol Nichols (24) und Max Minghella (Horns, The Darkest Hour) – sie alle stehen Schlange, um sich von Jigsaw das Fürchten lehren zu lassen. Ihr auch?