Silent Hill: Revelation 3D

Silent Hill 2: Revelation – „Alles ist schiefgelaufen“: Regisseur gesteht Fehler ein

Spread the love

Ihre besten Tage hat die Silent Hill-Reihe wohl längst hinter sich. Der letzte Versuch, dem Franchise neues Leben einzuhauchen, scheiterte am Zerwürfnis zwischen Hideo Kojima und Publisher Konami. Übrig blieb eine extrem vielversprechende Demo namens P.T., welche die Konkurrenz in Sachen Gruselfaktor in die Schranken weisen konnte, letztlich aber nur der Vorgeschmack auf ein Spiel ist, das es in der Form niemals geben wird. Auf der großen Leinwand lief es nicht viel besser. Silent Hill: Revelation, mit dem Michael J. Bassett an Christophe Gans‘ atmosphärischen Erstling anknüpfen sollte, erwies sich als halbgare Fortsetzung ohne eigene Identität und mit Problemen in so ziemlich jeder wichtigen Disziplin, ob nun Drehbuch, Schauspiel oder auch Präsentation. Die Enttäuschung darüber sitzt tief. Das weiß auch Bassett und wagt im Gespräch mit Bassett The Movie Crypt einen reumütigen Blick zurück: „Ich wurde dazu geholt um eine ganz bestimmte Art Film zu drehen und das klappte einfach nicht,“ versucht Bassett die damalige Situation in Worte zu fassen. „Im Nachhinein betrachtet passte einfach nichts zusammen. Ich hätte mehr für meine persönliche Vision des Films kämpfen sollen, verließ mich aber zu sehr auf die Wünsche meiner Produzentin, mit der ich schon bei Solomon Kane zusammengearbeitet hatte.“

„Letztlich konnte ich weder die Gamer noch die regulären Kinogänger zufriedenstellen. Zu allem Überfluss ließ man mich den Film auch noch ein 3D drehen, was ein Format ist, das ich ablehne! Man hat zwei Kameras und darf keine davon bewegen. Interessante Örtlichkeiten und Winkel sind dadurch unmöglich.“ Auch sieht Bassett die Ausrichtung als großen Fehler an: „Jetzt kann ich offen darüber sprechen, aber damals musste ich dafür geradestehen und vor der Presse behaupten, wie toll ich den Film fände. Ab einem bestimmten Punkt gesteht man es sich dann selbst ein, erkennt, wo der Film aus dem Ruder gelaufen ist und dass man für eine persönlichere, spannendere, weniger zugängliche Note hätte kämpfen müssen.“

„Ich habe den Fehler gemacht und mich zu sehr am Spiel orientiert. Das macht einen angreifbar, denn die Gamer kennen jedes noch so kleine Detail und nehmen es einem übel, wenn man an der Mythologie herumdoktert. Mein Film hätte für sich alleine stehen sollen. Christophe Gans hatte Silent Hill mit einer eigenen Note versehen, von der ich weg wollte, um das Sequel mehr wie eine direkte Verfilmung wirken zu lassen. Es war eine albtraumhafte Gratwanderung und ich entschuldige mich bei allen, die vom Film enttäuscht waren. Es hat einfach nicht funktioniert,“ so Bassett abschließende, versöhnliche Worte. Ob Silent Hill trotzdem noch eine weitere Chance bekommt?

Geschrieben am 06.02.2018 von Torsten Schrader



Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren