So sollte das Aliens-Sequel ursprünglich aussehen: Alien 3-Skript wird zum Roman

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Gleich mit seinem ersten Film machte sich David Fincher in Fankreisen ziemlich unbeliebt. Heute kennt man den Amerikaner natürlich vor allem für verehrte Filmklassiker wie Sieben, Fight Club, The Social Network, Gone Girl oder Zodiac: Die Spur des Killers. Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger aber war Fincher noch ein relativ unbeschriebenes Blatt und das Genie hinter ikonischen Musikvideos für Billy Idol, Madonna, Aerosmith oder George Michael. Erst 20th Century Fox erkannte in ihm den Filmemacher, der er heute ist, räumte ihm die Regie mit einem mit Spannung erwarteten Sequel ein – und musste als Folge ziemlich viel Kritik einstecken.

Denn dass Fincher Alien 3 übernahm und im Vorspann gleich drei geliebte Aliens-Charaktere (die kleine Newt, den von Michael Biehn gespielten Hicks und Android Bishop) unschädlich machte, stößt vielen Alien-Fans noch heute sauer auf. Anders hätte die Situation wohl ausgesehen, wenn William Gibsons ursprüngliches Skript zum Einsatz gekommen wäre.

Alien 3 sollte ähnlich actionreich werden wie Aliens. ©Walt Disney/Fox

Produzenten wollten Innovationen, neue Richtung

Seine Variante, die auf einer Idee von dem Alien-Produzententeam David Giler und Walter Hill fußte, sah eine eher traditionellere Herangehensweise im Stile von Aliens vor, in der wir vor allem von Hicks mehr zu Gesicht bekommen hätten.

Denn er sollte zum heimlichen Star dieses Brücken-Sequels werden. Sigourneys Weavers Ellen Ripley hätte die meiste Zeit des Films in einem Koma verbracht und wäre erst im vierten Film, der back-to-back (also direkt hintereinander) gedreht werden sollte, zu voller Stärke und Leinwand-Präsenz zurückgekehrt – eine Herangehensweise, die Weaver sogar begrüßte.

Hicks wäre Star des Films gewesen. ©Walt Disney/Fox

Die Produzenten aber waren unzufrieden mit der actiongeladenen Marschrichtung, die auch die Einführung diverser neuer Charaktere beinhalten sollte, und baten Gibson um eine Überarbeitung, die er in Abstimmung mit Renny Harlin (A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master), der damals gerade als Regisseur im Gespräch war, in Angriff nehmen sollte. Gibson aber lehnte ab.

Rückblickend bezeichnete Giler seine Fassung „als perfekt ausgearbeitetes Skript, das aber nicht sehr spannend war.“ Das Produzententeam bemängelte vor allem das Fehlen der Cyberpunk-Elemente, für die Gibson damals so bekannt war.

So hätte Alien 3 aussehen können

In Fankreisen hält sich jedoch die Meinung, dass Gibsons Idee dem letztlich umgesetzten Alien 3 klar vorzuziehen gewesen wäre. So kam schon 2019 eine Dark Horse-Comicreihe basierend auf seinem unverfilmten Drehbuch auf den Markt.

Am 23. August 2021 lässt Titan Books nun zudem noch einen von Pat Cadigan ausgearbeiteten Alien 3-Roman (340 Seiten) folgen, der aufzeigen soll, was hätte sein können, wenn David Giler und Walter Hill Gibsons Drehbuch den Vorzug gegeben hätten. Es wäre wohl ein Sequel geworden, das deutlich eher den Erwartungen der Fans entsprochen hätte.

In dieser Fassung noch am Leben: Newt ©Walt Disney/Fox

Denn in dieser Geschichte überleben Ripley, Hicks, Newt und Bishop den Beginn. Daraufhin werden die im Hyperschlaf befindlichen Aliens-Helden von der militärischen Weltraum-Station Anchorpoint aufgelesen. Beim Erkunden der Sulaco, dem Schiff, auf dem sich Ripley, Hicks, Newt und Bishop am Ende von Aliens befinden, stoßen Colonial Marines mit Xenompophs-Dronen zusammen.

Als Folge wird Ripleys Cryokammer schwer beschädigt und sie fällt ins Koma. Der verletzte Corporal Hicks jedoch erwacht und erfährt kurz darauf von den Experimenten, die Weyland-Yutani in Anchorpoint durchführen soll – die Klonung und Erschaffung genetisch veränderter Xenomorphs! Kurz darauf bricht auf der Weltraum-Station die Hölle los.

Bald zum Nachlesen: Das ursprüngliche Alien 3-Skript ©Titan Books

Geschrieben am 29.04.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News, Top News



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