Obwohl in den USA fast täglich neue Rekordzahlen in Bezug auf die Ausbreitung von Covid-19 (allein gestern haben sich im ganzen Land über 66.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt) gemeldet werden, scheint man mit gewissen Dingen nicht mehr länger warten zu wollen. Seit wenigen Tagen wird in Los Angeles der Genrefilm Songbird inszeniert – es handelt sich hierbei um das erste Projekt überhaupt, das seit dem Lockdown die Erlaubnis erhielt, in Los Angeles gedreht zu werden. Die Ironie dahinter: Songbird wird ein Thriller über den Ausbruch einer Pandemie, während im wahren Leben das Coronavirus wütet. Der Thriller spielt zwei Jahre in der Zukunft, in welcher das Virus nicht verschwunden, sondern mutiert ist. Da Filme für viele Menschen eine Flucht vor dem Alltag darstellen, stellt sich natürlich die Frage, wie groß das Interesse an einem Projekt sein wird, das sich mit einem Thema beschäftigt, das die gesamte Erdbevölkerung in der Realität erlebt. Doch dann denkt man an all die Streaming-Erfolge aus den letzten Monaten zurück – noch nie waren Geschichten über Viren, Zombies und dergleichen so gefragt wie während der Corona-Krise. Daher verwundert es nicht, dass Produzent Michael Bay auch im Kino für volle Säle sorgen will.
Während des Drehs herrschen strenge Sicherheitsvorkehrungen. So sollen sich die einzelnen Schauspieler, darunter Demi Moore (Die Akte Jane), Peter Stormare (Constantine), Craig Robinson (Das ist das Ende) oder Paul Walter Hauser, nie persönlich begegnen und ihre Szenen, die im Vorfeld von einer gesonderten Crew vorbereitet werden, getrennt voneinander abdrehen. Songbird spielt zwei Jahre in der Zukunft. Die Mutation der Seuche schreitet immer weiter voran und macht verschärfte Lockdown-Maßnahmen notwendig. Jedoch können weder das Virus noch geltende Gesetze und mörderische Mitglieder der Bürgerwehr unseren Helden davon abhalten, den beschwerlichen Weg zu seiner Geliebten auf sich zu nehmen – und wir sind hautnah dabei!