Todd McFarlane gibt die Hoffnung nicht auf, seinen Spawn-Film noch umgesetzt zu bekommen. Seit Joker die Kinocharts stürmt, kann sich der Comicschöpfer vor Angeboten kaum retten und kündigt nun an, das Vorhaben ohne Blumhouse und mit einem noch unbekannten Autor und Regisseur in Angriff nehmen zu wollen: „Mein Skript wird gerade von einem Kollegen aufpoliert. Er sollte in ein paar Wochen damit durch sein. Anschließend werde ich es mir noch einmal ansehen, bevor wir auf Hollywood zugehen und entweder ein klares ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ dafür bekommen“, sagt McFarlane zum aktuellen Status. Denn eines steht inzwischen fest: Der Film kommt, ob nun mit oder ohne großes Studio im Rücken! „So viel kann ich Euch schon einmal verraten: Ich kenne Leute mit viel Geld, die mich dabei unterstützen würden, meinen Film auf die Beine zu stellen. Die Frage ist nur, ob wir nach Hollywood gehen, dort einen Deal machen, der uns die Produktion ermöglicht oder ich das Geld meiner Kollegen annehme, den Streifen eigenständig umsetze und dann erst auf Studios zugehe. So oder so, der Film kommt.“
Daher gehe es nicht mehr um das „Ob“, sondern nur noch das „Wann“: „Sicher wäre es besser, vor dem Dreh ein Studio an das Projekt zu binden. In diesem Fall wäre es uns nämlich möglich, einen Kinostart und andere Dinge anzukündigen, die Fans sehr wichtig wären und sie glauben lassen würde, dass wir ihn tatsächlich machen. Ihn selbst zu dreehen und hinterher eine Heimat zu finden, dürfte schwieriger sein“, so McFarlane weiter. Und wie steht es mit Eurem Glauben in das Werk?
Mit Blumhouse stand bereits ein passender Partner fest, das sich bereit erklärte, McFarlanes Plan von einem Spawn-Film, in dem die Titelfigur eher nebensächlich vorkommt, in die Tat umzusetzen. Im Frühjahr zogen dann aber dunkle Wolken über dem Projekt auf: „Die Ausgangslage ist quasi unverändert“, versicherte McFarlane damals. „Das Geld ist da und wir warten nur noch auf das finale Okay. Jeder, der Geld in die Produktion steckt, muss vorher seinen Segen geben und das Skript abnicken. Wie man sich vielleicht denken kann, gehen die Vorstellungen in dem Punkt aber weit auseinander.“ Das gefiel McFarlane, der sich nicht reinreden lassen wollte, gar nicht. „Man die Hand zu reichen und versuchen, es allen recht zu machen, ohne die eigenen Vorstellungen und Ideale zu verraten. Denn wenn ich zu viel ändern muss, werde ich mich einfach zurückziehen.“
Kurz darauf kam es zum Bruch zwischen den Verhandlungspartnern. Nicht zuletzt dank dem großen Erfolg von Joker soll Spawn nun aber wieder in eine rosigere Zukunft blicken: „Wir kämpfen weiter“, bestätigt McFarlane kürzlich gegenüber der Phoenix New Times. „Weil Marvel mit seinen PG-13 Filmen so erfolgreich ist, herrscht der Irrglaube vor, dass es nur so funktionieren kann. Seit Jahren versuche ich sie davon zu überzeugen, dass das auch mit einem finsteren, ernsten Comicfilm möglich wäre. Und nun beweist Joker, dass das, was ich Produzenten seit zwei Jahren sage, der Wahrheit entspricht. Ernsthafte Comicfilme mit R-Rating können funktionieren. Aus heiterem Himmel erreichen mich plötzlich Anrufe von Leuten, die mit mir über ‚dieses dunkle Ding mit R-Rating sprechen‘ wollen, am dem ich seit Jahren arbeite. Joker hat mir also einen Gefallen getan“, sagt McFarlane abschließend. Ist die Zeit also endlich reif für einen neuen Spawn-Film?