Dario Argentos und Luca Guadagninos Suspiria teilen sich zwar den gleichen Namen, haben abgesehen davon aber nur noch wenig miteinander gemein. Das fängt schon bei der Optik an. Dem verstörenden Farbrausch aus Argentos Original setzt Guadagnino das triste Berlin der Siebziger entgegen und grenzt sich damit deutlich von der ursprünglichen Vision ab. Doch was den einen gefällt, ruft bei anderen nur Stirnrunzeln hervor. So auch bei Dario Argento. Auf die Neuauflage seines Landsmannes angesprochen, fand der italienische Kult-Filmemacher teils deutliche Worte, die sein Unverständnis für die Neuerungen zum Ausdruck bringen. „Der Film hat mich ziemlich kalt gelassen, denn er unterwandert und hintergeht den Geist des Originals. Es herrscht keine Angst vor und es gibt keine Musik. Es hat mich ziemlich unbefriedigt zurückgelassen“, gibt der Altmeister zu. Am Ende findet Argento aber doch noch ein paar versöhnliche Worte, um die Wogen zu glätten. So sei der neue Suspiria zumindest „durchdacht“ und Guadagnino „eine nette Person.“
Dass Regisseur den Neuauflagen ihrer Filme nicht viel abgewinnen können, kommt immer wieder vor. Selten fällt das Urteil aber so deutlich und offen aus wie in diesem Fall. Auch das Interesse der Zuschauer hielt sich in Grenzen, sodass Suspiria am Ende bei weltweiten Kino-Einnahmen von nur sechs Millionen Zuschauer zum Stehen kam. Das ist nur ein Bruchteil der aufgewendeten Produktionskosten. Boden versuchen Amazon Studios und Capelight Pictures am 28. März 2019 mit der deutschen Heimkino-Premiere gutzumachen, für die gleich mehrere Fassungen, darunter auch eine sogenannte Ultimate Edition, angekündigt sind.
Suspiria spielt im Berlin des Jahres 1977, wo sich Dakota Johnson (Fifty Shades of Grey) oder Chloe Moretz (Carrie) einfinden, um in den ehrwürdigen Hallen einer Balletschule zu studieren. Was ihnen bei der Ankunft noch nicht bewusst ist: Das Gemäuer birgt ein grausames Geheimnis, das eine Reihe von Morden lostritt.