Terminator: Dark Fate – So erklärt der Regisseur das fatale Scheitern an den Kinokassen

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Es sollte der Startschuss einer neuen Trilogie werden und die Terminator-Reihe in eine glorreiche Zukunft führen. Nun aber droht Dark Fate das ikonische Franchise endgültig zu Grabe zu tragen und ein 100 Millionen Dollar tiefes Loch in die Kassen von Skydance und Paramount Pictures zu reißen. Doch woran liegt es, dass man trotz Serienschöpfer James Cameron und der Rückkehr von Linda Hamilton als Sarah Connor nicht mehr Zuschauer für das Revival der Kultmarke begeistern konnte? Für Regisseur Tim Miller (Deadpool), dem während der Produktion mehr als einmal von Dritten reingeredet wurde, ist die Sache klar. Von Kim Masters darauf angesprochen, ob er in Zukunft noch einmal mit Cameron zusammenarbeiten würde, antwortete er unumwunden: „Ganz sicher nicht. Unabhängig von den möglichen Traumata, die ich aus der Sache davongetragen werde, möchte ich einfach nicht noch einmal in die Situation geraten, dass ich keine völlige kreative Kontrolle habe.“ Trotz der negativen Erfahrung im Umgang mit Cameron sei er sehr stolz auf den Film. Mit 71% bei Rotten Tomatoes reiht sich sein Dark Fate auf Platz zwei der bestbewerteten Terminator-Filme ein, direkt hinter Camerons Terminator 2: Tag der Abrechnung.

Sieht man in dieser Konstellation vermutlich zum letzten Mal. ©Paramount

In Millers Augen wäre jedoch noch mehr drin gewesen, wenn man ihm nur die Freiheit gelassen hätte, den Film so umzusetzen, wie er es für richtig hielt. Kreative Auseinandersetzungen sind in Hollywood an der Tagesordnung und bei den oftmals dreistelligen Millionenbudgets, die auf dem Spiel stehen, wohl auch kaum zu vermeiden. Und Terminator: Dark Fate stellt hier keine Ausnahme dar. „Jim [Cameron] und Ellison haben das letzte Wort und als Produzenten Entscheidungsgewalt über den finalen Cut. Trotzdem trägt der Film am Ende meinen Namen als Regisseur“, sagt Miller. „Selbst wenn der Kampf aussichtslos erscheint, fühle ich mich verpflichtet zu kämpfen. Denn das ist es, was Regisseure für gewöhnlich tun – sie kämpfen für ihre Filme und Vision.“

Spoiler: Zu Uneinigkeit führte besonders die Frage, wie der Film enden sollte. Miller wollte Legion (das moderne Gegenstück zu Skynet) die Überhand gewinnen lassen und die Menschheit damit ein für alle Mal unter das Joch der Maschinen bringen. Cameron schwebte dagegen ein ähnlicher Verlauf wie in den ersten beiden Filmen vor. „Da Legion so mächtig ist, schlug ich vor, das Übel bei der Wurzel zu packen und in der Zeit zurückzureisen,“ erinnert sich Miller. „Jim sah allerdings nicht, welchen dramaturgischen Nutzen man aus so einem Ende ziehen könnte. Ich fragte also, ‚Was ist so spannend daran, die Menschen immer und immer wieder gewinnen zu lassen?‘ Mir gefällt die Idee eines letzten Widerstands. Aber das ist wohl nicht sein Ding.“

Von bösem Blut zwischen den beiden will Miller allerdings nichts wissen. Kürzlich habe er sogar eine versöhnliche Mail von Cameron erhalten, in der stand: „Ich weiß, dass wir ein wenig aneinander geraten sind. Das führe ich einfach auf zwei starke, kreative Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Meinungen zurück und glaube auch, dass es den Film besser gemacht hat.“

Auch sie konnte das Ruder nicht rumreißen: Linda Hamilton. ©Paramount

Geschrieben am 23.11.2019 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News