Im September meldet sich das wahrscheinlich bekannteste Dämonologen-Duo Lorraine und Ed Warren auf der Bildfläche zurück – ob tatsächlich im Kino oder direkt digital, bleibt bis zur Überwindung der aktuellen Corona-Krise eine unbeantwortete Frage. So oder so: The Conjuring 3 soll ganz anders werden als seine beiden Vorgänger, wie Regisseur Michael Chaves via Social Media versichert: „Der neue Film wird einen komplett anderen Weg einschlagen. Das Franchise expandiert und distanziert sich von seiner bisherigen Spukhaus-Prämisse“, so Chaves auf Twitter. Und tatsächlich waren The Conjuring 1 und 2 im Grunde klassische Haunted House-Werke, in denen die Warrens jeweils einen extremen Sonderfall untersucht hatten. Generell werden sich Fans der Reihe auf eine Umstellung einstellen müssen, da James Wan dieses Mal ausschließlich produzieren und den Regieposten vollständig Chaves anvertrauen wird. Dieser inszenierte im Übrigen auch schon Llorona’s Fluch für Warner Bros. – und das sogar sehr erfolgreich. Weltweit wurden mehr als 120 Millionen Dollar eingespielt. The Conjuring 3, der auf den Untertitel The Devil Made Me Do It hört, wird anscheinend einen Werwolf beinhalten und sich zum Teil vor Gericht abspielen – mit den beiden Warrens als paranormalen Experten und Zeugen.
The Conjuring 3: The Devil Made Me Do It geht auf den wahren Kriminalfall von Arne Cheyenne Johnson zurück, der 1981 wegen des Mordes an seinem Vermieter angeklagt wurde. Johnson gab die Tat zwar zu, redete sich aber gleichzeitig damit heraus, dass er zu dem Zeitpunkt von einem Dämon besessen gewesen sei. Bekannt wurde der Fall durch Ed und Lorraine Warren, die kurz zuvor, wie auch Johnson, am mehrtägigen Exorzismus des Elfjährigen David Glatzel teilgenommen hatten. Dieser glückte zwar, doch im Anschluss, so behauptet Johnson, sei der Dämon auf ihn übergangen. Als er einige Monate später seinen Vermieter tötete und ihn dabei wie ein Werwolf anknurrte, sei also nicht er, sondern eine dämonische Macht Schuld gewesen, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Im folgenden Prozess sagten Ed uznd Lorraine Warren zugunsten Johnsons aus, was öffentlichkeitswirksam von Pressevertretern aus aller Welt verfolgt wurde.
Trotz neuer Ausgangslage werde The Conjuring 3 die DNA der Reihe beibehalten, versichert Ed Warren-Darsteller Patrick Wilson. „Es geht immer noch um Ed und Lorraine Warren und darum, die Charaktere an ihre Grenzen zu bringen. Aber dieser Film ist eine nette Ergänzung, weil er sein eigenes Biest ist. Wortspiel durch beabsichtigt.“ Serienschöpfer James Wan ist es schon länger ein Anliegen ist, die Reihe in eine neue Richtung zu lenken. Darum führt auch nicht er Regie, sondern Newcomer Chavez. The Conjuring 3 wird also nicht nur geschichtlich eine deutliche Abkehr von allem, was wir bislang gesehen haben. Hält Warner Bros. wie geplant an der aktuellen Startliste fest, sollte am 10. September 2020 mit dem bislang „größten“ Fall von Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga) zu rechnen sein.