The Walking Dead – Spoiler: Deshalb gibt es den Tod einer Hauptfigur nicht zu sehen

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Manchmal besteht die große Kunst des Erzählens darin, etwas nicht zu zeigen. The Blair Witch Project wäre wohl nur halb so effektiv gewesen, hätte man sich dazu entschieden, die Hexe als sichtbares Wesen in den Film einzubauen. Dennoch werden sich viele The Walking Dead-Fans die letzten Momente mit einer der bekanntesten Figuren aus Comic und Serie wohl etwas anders vorgestellt haben. Wie sie das Zeitliche segnet, ist im ‚Hope‘ benannten Season-Comeback nämlich gar nicht zu sehen. Das ist, wie Regisseur Greg Nicotero direkt im Anschluss offenbarte, aber eine Entscheidung, die ganz bewusst getroffen wurde und den schmerzlichen Abschied noch schwerer und dramatischer gestalten soll. Schließlich ist das, was wir uns im Geiste vorstellen, oftmals noch viel grausamer und emotionaler: „Es gab für uns keinen Grund, diesen Moment explizit zu zeigen,“ erklärt Nicotero die Entscheidung des Kreativteams. „Wie deuten nur an, so wie damals, als Carl gezwungen war, Lori zu erschießen. Das ist eine sehr respektvolle Art und Weise und es kam mir auch nie in den Sinn, es anders zu machen oder die Szene tatsächlich zu filmen.“

Nicotero glaubt nicht, dass sich Rick oder Michonne jemals davon erholt hätten, wären sie es gewesen, die ihm die letzte Ehre hätten erweisen müssen. „Er sagt: ‚Es muss von jemanden getan werden, der dich liebt.‘ Letztlich nimmt er es aber selbst in die Hand und erspart Rick und Michonne diesen herzzerreißenden Schritt.“ Dass der Abschied so gehandhabt wurde, sagt letztlich auch viel über die Charakterentwicklung einer Figur aus, die wir von Kindesbeinen an begleitet haben. „Er lässt sie mit einigen ernstzunehmenden Fragen und Wünschen zurück, ebnet ihnen damit aber auch den Weg für die Zukunft. Er musste ihnen aufzeigen, dass es noch mehr gibt, für das es sich zu leben und kämpfen lohnt.“ Und das ist wohl tatsächlich geglückt.

©FOX/AMC

Geschrieben am 26.02.2018 von Torsten Schrader