Filmemacher aus aller Welt sind sich einig: Wenn die Zukunft eines wird, dann ziemlich finster und unberechenbar! In Tim Fehlbaums neuem Film Tides, der international als The Colony vermarktet wird, ist die Erde infolge einer globalen Katastrophe sogar komplett unbewohnbar geworden!
Der 1982 in Basel geborene Regisseur und Kameramann ist inzwischen so etwas wie ein Spezialist für endzeitliche Filmkost. Schon sein mit Untertsützung von Katastrophen-Magnet Roland Emmerich auf die Beine gestellter Hell war sehr erfolgreich darin, den ebitterten Überlebenskampf auf einer sterbenden Welt einzufangen.
Sein zweiter Film, der wieder in Deutschland und der Schweiz produziert (diesmal von Constantin Film) und von seinem prominenten Vorbild Emmerich auf den Weg gebracht wurde, geht sogar noch einen Schritt weiter und beginnt, nachdem der Planet als Lebensraum bereits aufgegeben wurde.
Mit dabei: Der französische Shootingstar Nora Arnezeder aus Alexandre Ajas Maniac oder Zacks Snyders millionenschwerem Zombie-Spektakel Army of the Dead. Sie soll klären, ob auf der als unbewohnbar eingestuften Erde wieder Leben möglich ist.
In dieser weit entfernten Zukunft hat sich die Menschheit auf dem erdähnlichen Planeten Kepler 209 niedergelassen. Ganze Generationen haben höchstens von der Erde gehört, ihren frühren Heimatplaneten aber noch nie betreten. Für die Astronautin Blake soll sich das aber ändern.
Als sie als einzige Überlebende einer Erkundungsmission auf der Erdoberfläche aufschlägt, scheinen sich ihre schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Die Umgebung ist in diesiges, unheilvolles Licht getaucht, gleicht einem unwirtlichen Niemandsland.
Welche schreckliche Entdeckung macht Blake? ©Constantin
Dann die Überraschung: Nicht nur gibt es auf dem aufgegebenen Planeten noch menschliches Leben, sie haben sogar – und das galt als undenkbar – Kinder gezeugt! Plötzlich ist sie Teil einer neuen Welt mit eigenen, ihr unbekannten Gesetzen und Anführern, wie dem mysteriösen, von Iain Glen aus Game of Thrones gespielten Gibson, der die junge Astronautin auf seine Seite ziehen will. Doch dann macht sie eine schreckliche Entdeckung, die alles verändern könnte.
„For the many“, zum Wohle der Gemeinschaft, wiederholt Nora Arnezeder immer wieder geistesabwesend im neuen englischen Trailer, so als müsse sie sich selbst überzeugen, dass das, was sie tut, richtig ist. Nicht nur bei ihr scheint gegen Ende der zweieinhalb Minuten andauernden Vorschau langsam der Glaube zu schwinden. Und verdenken man ihr das nicht.
Es ist eine trostlose, in triste, oft farbenleerte Bilder gehüllte Endzeit-Welt zwischen Ebbe und Flut, die uns Fehlbaum in seinem zweiten großen Film (diesmal mit internationaler Unterstützung) vor Augen führt. Und doch sollte man Tides, wenn Constantin Film am 26. August 2021 zum deutschen Kinostart ruft, schon deshalb eine Chance geben, weil international konkurrenzfähiges Science Fiction- und Endzeitkino aus Deutschland viel zu selten und rar geworden ist!