Venom 2 – Auch ohne Gore effektiv? Serkis über die Brutalität im Film & ob der Antiheld auf Spidey trifft

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Ein R Rating (entspricht hierzulande einer FSK ab 16 oder dem «Keine Jugendfreigabe»-Siegel) ist vielen Hollywood Studios immer noch ein Dorn im Auge – insbesondere dann, wenn viel Geld auf dem Spiel steht.

Erfolge wie die von Deadpool oder Joker geraten gerne mal in Vergessenheit, wenn Kollegen wie Birds of Prey oder The Suicide Squad auf die Schnauze fallen und Produzenten das Gefühl geben, richtig gelegen zu haben.

Viele Fans von Marvel haben dennoch darauf gehofft, dass bei Venom 2 ein Versuch unternommen wird, da sie sich eine Geschichte über Carnage unmöglich als Abendunterhaltung für ganze Familien vorstellen konnten.

Immerhin sprechen wir hier vom wahrscheinlich blutrünstigsten Marvel-Bösewichten aller Zeiten, der in den Comics nicht selten ein grausames Gemetzel anrichtet und im Anschluß daran eine ganze Blutlache oder abgetrennte Körperteile hinterlässt.

Carnage in Angriffsposition. ©Sony

VENOM 2 verzichtet bewußt auf Gore

Die bittere Realität ist jedoch, dass der Film in den USA bereits ab 13 Jahren freigegeben ist und somit viele Fans enttäuscht werden mussten. Regisseur Andy Serkis rechtfertigt die niedrige Altersfreigabe so:

«Klar hätten wir einen Film machen können, der ein R Rating erhält. Unser Ziel war es aber, ein breites Publikum zu erreichen und außerdem muss man sich in der Filmindustrie immer an einige Regeln halten.»

«Ich kann aber wirklich jedem versichern, dass wir das maximal mögliche aus der 13er-Freigabe herausgeholt haben, allein schon wegen der Bedrohung und Düsterheit, die Carnage verkörpert.

«Auch wenn auf der Leinwand weder Blut fließt noch Köpfe abgebissen werden, kann man sich diese Dinge immer noch vorstellen. Kopfkino kann schließlich genauso effektiv sein und ich bin mir sicher, dass der Film in dieser Hinsicht vollends überzeugt.»

«Wir haben alles daran gesetzt, dass wir das wahre Wesen der Figur unter gar keinen Umständen verharmlosen», verspricht Serkis seinen Fans im Interview mit IGN.

Was hier gleich passiert, muss man sich im Kino selbst vorstellen. ©Sony

Altersfreigabe muss kein Hindernis sein

Selbstverständlich kann man seine Beweggründe und die von Sony Pictures verstehen. Fakt ist aber auch, dass man selbst mit dem gefürchteten R Rating ein unerwartet großes Publikum erreichen kann – oder wie erklärt man sich sonst, dass Joker 2019 mehr Kinogänger zum Kauf einer Eintrittskarte animieren konnte als der große Abschluß der Star Wars-Saga?

Immerhin will man Liebhabern der Comics einen anderen Wunsch erfüllen, auch wenn sie sich vorher noch ein wenig in Geduld üben müssen.

Schon seit Venom vor wenigen Jahren in die Kinos kam, träumen viele davon, Tom Hardy und Tom Holland in ein und demselben Film zu sehen – etwas, das sicher auch die Studios interessieren dürfte, zumal Crossover in der Regel immer mehr Gewinn am Box Office abwerfen als Soloabenteuer.

Bislang ließ die Venom-Reihe aber nie wirklich durchsickern, ob sie vom Marvel Cinematic Universe losgelöst ist oder womöglich tatsächlich dazu gehört. An Andy Serkis gingen diese Wunschäußerungen jedenfalls nicht spurlos vorbei:

Sucht Eddie Brock hier etwa gerade nach Spider-Man? ©Sony

Tom Hardy vs. Tom Holland – wird es passieren?

«Absolut jeder stellt uns diese Frage. Fans wollen wissen, wann Venom endlich auf Spider-Man trifft. Die Wahrheit? Es wird nie passieren», schockiert der Filmemacher und das ohne dabei eine Miene zu verziehen – doch dann: «Ich mache nur Spaß, irgendwann wird es das ganz sicher sogar. Es ist alles nur eine Frage der Zeit.»

«Wenn das Publikum mehr von Venom sehen will, wir ihn aber sofort mit Spider-Man kollidieren lassen, dann verzichten wir auf potenziell großartige Geschichten über Bösewichte, die uns zeigen könnten, was vor dem Treffen mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft alles war. Wir dürfen, was das betrifft, nichts überstürzen, nehmen uns die Wünsche der Fans aber natürlich zu Herzen.»

«Wir wissen, dass alle sehen wollen, wie Venom gegen Spider-Man kämpft. Nur ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür», meint der 57-Jährige.

Und womöglich hat er damit sogar Recht. Sehr oft kommen Bösewichte zu kurz, obwohl viele von ihnen das Zeug dazu hätten, einen ganzen Film zu füllen. Ob Venom 2 dieses Potenzial nutzt, erfahren wir nach dem Kinostart am 21. Oktober.

Ab 21. Oktober im Kino: Venom 2. ©Sony

Geschrieben am 16.09.2021 von Carmine Carpenito



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