Ein sechsminütiger Applaus im Rahmen der Weltpremiere in Cannes und überwiegend positive Kritiken sind zwar schön, aber längst noch keine Garantie dafür, dass Filmliebhaber am Ende des Tages auch wirklich ins Kino gehen, um sich das jeweilige Projekt auf der großen Leinwand anzusehen.
Kult-Regisseur David Cronenberg war noch nie bekannt dafür, Box Office-Rekorde zu pulverisieren – und es wird mit Sicherheit auch niemand ernsthaft damit gerechnet haben, dass sich das mit seinem neuen Werk Crimes of the Future ändert. Dass der 79-jährige Kanadier mit seinem Body-Horror-Comeback aber gleich so auf die Schnauze fällt, enttäuscht
Wenn Körper mutieren, miteinander verschmelzen, sich krümmen und entarten, dann ist David Cronenberg in seinem Element. Lange Zeit war dem aber nicht mehr so und fast schien es, als hätte er dem Body-Horror als solches, der von Mitte der Siebziger bis Ende der Neunziger Filme wie Die Fliege, Eraserhead, eXistenZ – Du bist das Spiel oder Der Blob (die gelungene 80er-Neuauflage) hervorbrachte, endgültig abgeschworen.
Nun führt ihn Crimes of the Future, sein erster Film in mehr als neun Jahren, aber doch noch einmal zu den eigenen Wurzeln und dem von ihm mitgeprägten Subgenre zurück – zur Freude der Fans. Und sie sind