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Moviebase Theatre Bizarre, The

Theatre Bizarre, The
Theatre Bizarre, The

Bewertung: 45%

Userbewertung: 61%
bei 14 Stimmen

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Originaltitel: Theatre Bizarre, The
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: - Minuten
Studio: Severin Films, Metaluna Productions, Nightscape Entertainment
Produktionsjahr: 2011
Regie: Douglas Buck, Buddy Giovinazzo, David Gregory, Karim Hussain, Jeremy Kasten, Tom Savini, Richard Stanley
Drehbuch: Zach Chassler
Darsteller: Suzan Anbeh, Elissa Dowling, André Hennicke, Kaniehtiio Horn, Catriona MacColl, Erica Rhodes, Debbie Rochon, Guilford Adams, Tree Carr, James Gill, Rachelle Glait, Lindsay Goranson, Jeff Dylan Graham, Billy Gram, Imogen Haworth, Lena Kleine, Victoria Maurette, Virginia Newcomb, Lorry O'Toole, Jessica Remmers, Tom Savini, Shane Woodward, Cynthia Wu-Maheux

Es gibt das Sprichwort „Zu viele Köche verderben den Brei“. Also: Wenn sich zu viele Personen der gleichen Sache annehmen, kommt nichts Gutes dabei heraus. Bei sogenannten Episodenfilmen ist es natürlich üblich, dass mehrere Filmemacher ihre Beiträge zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Und hier kommt es vor allem auf die Mischung an. Eine Rahmenhandlung hält die Teilstücke in einer übergeordneten Geschichte beieinander. Dass ein solches Unterfangen erfolgreich funktionieren kann, haben schon Werke wie „Paris, je t’aime“ oder zuletzt der kultverdächtige „Chillerama“ gezeigt. Die sechs Kurzgeschichten im bizarren Theater wagen nun ein ähnliches Experiment. Durch die Menge der Filmchen ergibt sich eine Gesamtlaufzeit von gut zwei Stunden, die unterschiedlicher kaum hätten ausfallen können. Überzeugen können dennoch nur wenige der Episoden.

Das Grundgerüst, inszeniert von Jeremy Kasten („The Wizard of Gore“), dreht sich um ein heruntergekommenes Theater. Dieses liegt genau gegenüber der Wohnung einer jungen Frau namens Enola (Virginia Newcomb). Deren Neugierde auf das alte Gemäuer auf der anderen Straßenseite ist so stark, dass sie eines Abends die morschen Türen öffnet. In dem unheimlichen Theatersaal nimmt Enola Platz und wird Zeuge eines skurrilen Bühnenschauspiels. Theaterdirektor und Marionette Peg Poett (Udo Kier) präsentiert seinem einzigen Gast eine Gruselfahrt durch sechs verschiedene Horrorgeschichten. Kier als hölzernerer Gastgeber macht richtig Spaß. Seine Bewegungen gleichen denen von Fäden geführten Puppen, seine Mimik lässt einen wohligen Schauer über den Rücken laufen. Herrlich überdreht spielt auch Virgina Newcomb, die sich mit weit aufgerissenen Augen fassungslos in ihren Sessel krallt. Die Einführung ist somit gelungen: Location und Atmosphäre machen dem Titel alle Ehre.

Die erste Episode trägt den Namen „The Mother of Toads“ (Die Mutter der Kröten). Für das Drehbuch und Regie zeichnete hier Richard Stanley verantwortlich, der vor allem mit seinem Film „D.N.A. – Experiment des Wahnsinns“ für Aufsehen sorgte. Als Regisseur wurde er damals gefeuert und ersetzt, nun präsentiert er einen seltsamen Mix aus Monsterhorror und Trash. Seine Krötenmutter erinnert stark an den „Lobster Mann vom Mars“ aus dem Jahr 1989. Zu dieser findet unfreiwillig ein Touristenpärchen. Während er sehr angetan von antiken religiösen Sagen ist, dreht sie dem schaurigen Haus im Wald den Rücken zu und verschwindet. Somit ist Martin (Shane Woodward) auf sich allein gestellt – und gerät in eine ausartende Seance mit einer mysteriösen alten Dame… Eine richtige Stimmung will sich nicht einstellen, stattdessen ist Stanleys Beitrag sehr trashig geraten. Das ist manchmal komisch, die meiste Zeit aber vor allem langatmig und merkwürdig.

Im zweiten Filmstück „I love you“ geht es um ein Paar aus Berlin. Axel (André Hennicke) wacht blutverschmiert auf, kann sich an nichts mehr erinnern. Völlig fertig sitzt er in seiner Wohnung, versucht zu rekonstruieren, was in der letzten Nacht geschah. Und dann steht plötzlich auch noch seine Frau Mo (Suzan Anbeh) in der Tür und will sich von ihm trennen. Die Figuren sprechen gleich drei Sprachen. Die Hauptkonversation geschieht auf Englisch, zwischendurch fallen aber immer wieder französische und deutsche Schimpfwörter mit ein. Vom anfänglichen Blut ist lange Zeit nichts mehr zu sehen. Viel mehr verfängt sich die Episode von Buddy Giovinazzo („Tatort“) in einem langen Streitgespräch ohne Höhepunkte. Ob die schlechte englische Aussprache der Darsteller zum Stil hinzugehört, darf jeder für sich selbst entscheiden.

Feuchte Träume sollen Charaktere und Zuschauer im dritten Beitrag „Wet Dreams“ bekommen. Inszeniert von Regisseur Tom Savini („Night of the Living Dead“), der zudem einen Cameo-Auftritt als abgedrehter Doktor hat, zeigt sich James Dill als schlecht träumender Donnie, der von seiner Frau Carla (Debbie Rochon) in Albträumen gefoltert wird. Zu sehen gibt es neben einer mutierten und Penis fressenden Vagina auch allerlei andere blutige Vorkommnisse. Irgendwann verliert man den Überblick, welches Szenario geträumt oder tatsächlich erlebt wird, dafür ist Savinis Kurzfilm für Freunde von Obszönitäten und Ekel genau das Richtige. Eine der besseren Episoden.

„The Accident“ (Der Unfall) behandelt die erste Begegnung eines kleinen Mädchens (Mélodie Simard) mit dem Tod. Douglas Buck („Cutting Moments“) gelingt mit diesem Werk der einfühlsamste und intensivste Beitrag. Die Stimmung ist beklemmend ruhig, der Unfall eines Motorradfahrers mit einem Hirsch beängstigend. Die junge Simard zeigt sich als aufgeschlossenes, bedächtiges Mädchen. Das Ganze ist sehr emotional, dürfte den Puls einiger Zuschauer gerade aufgrund der lauteren vorangegangenen Geschichte wieder herunterfahren. Gefallen wird das sicherlich nicht jedem.

Der fünfte Teil, „Vision Stains“, von Regisseur Karim Hussain („Walled In“), ist der wohl interessanteste. Eine Frau (Kaniehtiio Horn) überfällt Obdachlose, Drogensüchtige und schwache Menschen, um mit einer Spritze deren Erlebnisse aus den Augen zu „stehlen“. Um zu sehen, wie die Betroffenen gelebt haben, spritzt sie sich die Erinnerungen ins eigene Auge. Ungeschönt hält die Kamera bei der Ausführung dieser Operation drauf, der Kinosaal zuckt zusammen. Die Thematik ist rau und gefährlich, die Optik großartig und stimmig. Es ist der böseste, weil authentischste Beitrag des „Theatre Bizarres“. In einer Welt, in der alles verloren scheint: wie weit würden die Menschen gehen? Schmerzhafte Bilder, die sich einprägen.

Als Ausklang des Kurzfilmmarathons trumpft Filmemacher David Gregory dann noch einmal mit der vollen Ladung Blut- und Fleischbeschau auf. Wer bis dahin noch genüsslich sein Popcorn vernaschte, dem dürfte spätestens jetzt der Appetit vergehen. Der simple Titel „Sweets“ beschreibt nicht annähernd die widerwärtigen und heftigen Bilder dieser Episode. Ein verfressener Mann verliebt sich in eine Frau, die ihm bald darauf das Herz bricht. Den Inhalt in Worte zu fassen erweist sich als äußerst schwierig, zu verrückt ist das Gezeigte. Diese angeblichen Süßigkeiten sind nur was für Zuschauer mit starkem Magen. Schonungslos wird das Abschlachten eines menschlichen Körpers zelebriert, die Innereien geschleudert und verspeist. Das ist gerade in der verkürzten Laufzeit der einzelnen Segmente ganz starker Tobak.

Mit „The Theatre Bizarre“ bringen sieben Regisseure die unterschiedlichsten Geschichten in einem Film unter. Alles in allem ist das zwar sehr bizarr, mitunter aber auch sehr langatmig und abstrus. Unterhaltend sind die wenigsten der Kurzfilme, für diese aber lohnt sich dann die Sichtung umso mehr. Letztlich wird sich für jeden Geschmack etwas finden, rundum gelungen ist das Experiment aber nicht.

>> verfasst von Janosch Leuffen

20%
Mister Diabolo
geschrieben am 08.05.2012 um 06:14 Uhr
Suma sumarum finde ich die "Theatre Bizarre" Kurzgeschichten-Sammlung eher enttäuschend, da keine der gebotenen 6 Episoden so richtig Sinn macht... Wenn man Namen wie Catriona MacColl, Tom Savini oder David Gregory liest, dann erwartet man als Genre-Fan schon etwas ganz Besonderes... und das bekommt man meiner Meinung nach in dieser Sammlung nicht geboten! Den besten Teil dieser Serie macht für mich die zweite Episode "I love You" aus, da diese zumindest noch gut durchdacht und clever umgesetzt wurde. Sie hat durchaus ihren Reiz und es fehlt auch nicht an einer gehörigen Portion schwarzem Humors :-) Alle anderen Serien - Kunst hin oder her - sind meiner Meinung nach langweilig und können mich auch mit einer Menge an Blut und Perversionen nicht begeistern. Und das obwohl das Splatter-Genre mit zu meinen Favoriten zählt. In meinen Augen einäußerst schwacher Beitrag, der mit Chillerama absolut nicht mithalten kann. Udo Kier und Suzan Anbeh sind die einzigen Lichtblicke in diesem eher unter-durchschnittlichen Machwerk, das auch irgendwie überhaupt nicht zusammenpasst.
100%
Filmliebhaber-Tom
geschrieben am 13.02.2012 um 17:25 Uhr
Ein überaus beachtliches Stück Genrekino, dass sie definitiv kein Horrorfilmfan entgehen lassen sollte.Die Geschichten untereinander gestalten sich so genial abwechslungsreich, dass auf jeden fall für jeden interessierten Filmfan etwas dabei sein dürfte. Ob nun atmosphärisch dicht und märchenhaft mollig gruselig, oder direkt und pervers splattrig-komisch.Dieser Horrorfilm dürfte jetzt schon mit Abstand einer der Besten Genreproduktionen des Jahres 2012 darstellen und könnte als potenzieller neuer Kultfilm gehandelt werden.Meine ausführliche Review liest der Horrorfilmfan hier: http://filmchecker.wordpress.com/2012/02/13/filmreview-the-theatre-bizarre-2011/
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