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Moviebase V/H/S 2

V/H/S 2
V/H/S 2

Bewertung: 75%

Userbewertung: 65%
bei 39 Stimmen

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Originaltitel: S-VHS
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 07.11.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Bloody Disgusting, The Collective
Produktionsjahr: 2013
Regie: Gareth Evans, Timo Tjahjanto, Eduardo Sanchez, Gregg Hale, Jason Eisener, Adam Wingard, Simon Barrett
Drehbuch: Gareth Evans, Timo Tjahjanto, Eduardo Sanchez, Gregg Hale, Jason Eisener, Adam Wingard, Simon Barrett
Darsteller: Lawrence Michael Levine, Kelsy Abbott, Adam Wingard, Mindy Robinson, Mónica Sánchez Navarro, John T. Woods

Vor fast genau einem Jahr wurde mit „V/H/S“ eine Episodensammlung in Deutschland veröffentlicht, an der einige genrebekannte Filmemacher beteiligt waren. „The Innkeepers“-Regisseur Ti West steuerte einen Kurzfilm zum Projekt bei, genau wie seine Kollegen Adam Wingard und David Bruckner. So ganz rund waren die einzelnen Arbeiten allerdings nicht, für einen netten Gruselabend reichte es dennoch. Offenbar haben die Jungs aus ihren Fehlern gelernt und machen deswegen bei der Fortsetzung vieles besser. Mit Eduardo Sánchez, einem der beiden Inszenatoren des unvergessenen „Blair Witch Project“ sowie Timo Tjahjanto, der seine Qualitäten bereits bei „22 Ways to Die“ unter Beweis stellte, holte man sich frischen Wind hinzu. Herausgekommen sind vier kurzweilige, zwischenzeitlich sehr harte und teilweise richtig furchteinflößende Mini-Filme.

Doch auch diesmal gilt: Die Rahmenhandlung kann getrost vernachlässigt werden und dient wieder nur dazu, die in sich abgeschlossenen Werke vorzustellen. Ein Ermittlerpaar stößt in einer Wohnung auf mysteriöse Videokassetten und spielt diese nacheinander ab. Konsequenterweise setzt Simon Barrett, der schon das Gerüst für den direkten Vorgänger und den Home-Invasion-Thriller „You’re Next“ schrieb, wie alle seine Kollegen auf den Point-of-View-Shot – und zwar ohne Unterbrechung. Das sorgt gleich vom Fleck weg für beste Haunted-Hause-Stimmung, wird für Hasser der Wackelkamera aber bereits in den ersten Minuten zur Geduldsprobe.

Spätestens bei Adam Wingards „Phase I Clinical Trials“ dürften schon genervte Zuschauer endgültig abdanken. Denn hier lässt sich der junge Herman, gespielt von Wingard selbst, eine Kameralinse anstelle seines sehuntüchtigen Auges einsetzen. Die Idee ist großartig, die Umsetzung gelungen. Natürlich erlebt Herman nicht nur schöne Momente wie etwa Sex mit der hübschen Clarissa, sondern stellt seine neue Errungenschaft nach mysteriösen Geistererscheinungen infrage. Das Szenario stimmt mit einer Prise Humor und gutplatzierten Schocks hervorragend auf die nächsten gruseligen und blutigen anderthalb Stunden ein.

Auch „A Ride in the Park“ von Eduardo Sánchez und Gregg Hale hat es in sich. Sanchez lässt die Zombies los. An sich nichts Neues, aber wie die infizierte Schar einen Kindergeburtstag in einer Waldhütte heimsucht, lässt die Herzen der Genrefans höherschlagen. Dank GoPro-Helmkameras können wir alles hautnah mitverfolgen und werden Zeuge von herausgerissenen Eingeweiden, völligem Chaos und einem Autounfall aus der Perspektive des Opfers. Wer bislang noch nicht wusste, wie ein Kleinwagen von unten aussieht, bekommt die Bilder von Sanchez kreativ präsentiert. Zudem ist dies wohl auch eine der seltenen Gelegenheiten, den Zombie-Horror aus der Sicht eines Zombies zu erleben. Die Untoten aus dem Wald sind laut, schonungslos und haben einen verdammt großen Appetit.

Gleich im Anschluss geht es dann nach Asien. Und mit Timo Tjahjantos und Gareth Evans‘ („The Raid“) Beitrag macht sich dann auch die Vielfalt von „S-VHS“ deutlich bemerkbar. Zwar setzen die beiden in ihrem „Safe Haven“ ebenfalls auf Found-Footage-Material, schaffen es aber trotzdem, den Geist von Asia-Horrorhits wie „The Grudge“ oder „The Eye“ einzufangen. Damit gelingt ihnen die vielleicht beste und vor allem böseste und unheimlichste Episode. Ein junges Filmteam reist für ein Interview in eine Erziehungseinrichtung, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Die drastischen Bilder schnüren die Kehle zu und werden es einigen Zuschauern schwer machen, hinzusehen. Dennoch verkommt der Kurzfilm nicht zur Schlachtplatte, sondern erweckt gerade durch die angespannte Atmosphäre eine ungeheure Intensität. Absolut nichts für schwache Nerven.

Dagegen wirkt Jason Eiseners („Hobo with a Shotgun“) Episode nahezu erleichternd. Zunächst lässt der Regisseur in „Project X“-Manier Kids eine wilde Party feiern. Es wird gerauft, sich mit Wasserbomben abgeschossen und anderen mit der Kamera beim Sex zugesehen. Damit der Zuschauer einen Einblick in das Leben eines Hundes bekommt, schnürt man dem Vierbeiner kurzerhand einen Camcorder um den Hals. Ein herrlicher Einfall, der sich mehrmals lohnen soll. Wie man sich unschwer vorstellen kann, bleibt es nicht bei der ausgelassen Sause. Plötzlich stehen Aliens vor der Tür – und die verstehen so gar keinen Spaß. Es geht weniger blutig, dafür umso schriller und chaotischer zu als in den anderen drei Episoden. Manchmal ist es nicht leicht, zwischen den verschiedenen aufnehmenden Kameras den Überblick zu behalten. Schaurig ist die „Slumber Party Alien Abduction“ aber allemal.

Fazit: „S-VHS“ bietet im Gegensatz zum Vorgänger qualitativ hochwertigere und stimmungsvollere Kurzfilme, die von kreativen Köpfen abwechslungs- und ideenreich umgesetzt wurden.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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