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Moviebase Crazies, The

Crazies, The
Crazies, The

Bewertung: 70%

Userbewertung: 65%
bei 44 Stimmen

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Originaltitel: Crazies, The
Kinostart: 21.12.1979
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.10.2005
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 103 Minuten
Studio: Pittsburgh Films/Anolis
Produktionsjahr: 1973
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Darsteller: Lynn Lowry, Ned Schmidtke, Tony Scott, Roger Aaron Brown, Kim Smith, S. William Hinzman, George A. Romero, Lane Carroll, Will MacMillan, Harold Wayne Jones, Lloyd Hollar, Richard Liberty, Richard France, Harry Spillman, Will Disney

Die Kleinstadt Evan’s City in Pennsylvania wird das Zentrum einer erschreckenden Epidemie. Das Militär reagiert schnell und versucht den von ihnen selbst erschaffenen Erreger mit Gewalt einzudämmen. Aber die Krankheit, welche die Bürger dem Wahnsinn verfallen lässt, breitet sich rasant aus. Eine kleine Gruppe von Zivilisten versucht, zu entkommen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

George A. Romeros THE CRAZIES aus dem Jahre 1973 verblasst mitunter zwischen seinen Klassikern NIGHT OF THE LIVING DEAD (1968) und MARTIN (1975), ganz zu schweigen von dem übermächtigen DAWN OF THE DEAD (1978). Dabei kann man gerade THE CRAZIES als Blaupause für die meisten Virenthriller der letzten Jahre sehen, beginnend mit dem durchschnittlichen IMPULSE (1984, Kleinstadtszenario, tollwutartige Krankheit) bis hin zu den moderneren Vertretern wie Wolfgang Petersens OUTBREAK (1995, Kleinstadtszenario, Militärübernahme) oder Danny Boyles packendem, aber ebenfalls zusammengeklautem 28 DAYS LATER (der „Rage“ Virus; Infektion durch einen Affen; „flotte“ Infizierte; Militärbedrohung). Romeros Film ist in seiner unglaublich pessimistischen, regierungskritischen Weltsicht ein typisches Kind der Siebziger und von seiner Aussage her aktueller denn je. War es damals der Vietnamkrieg, welcher die USA erschütterte und das Volk entzweite, so ist es heute der Irak Konflikt, welcher die Demonstranten wieder auf die Straßen treibt, die dann aber doch wieder vor der Regierungsmacht kapitulieren müssen. In THE CRAZIES könnte der vom Antagonist Militär erschaffene Virus für das Trauma Vietnam stehen - zwar lehnt sich eine kleine Gruppe von Zivilisten gegen das neue System auf, kann aber an der vor Waffen strotzenden Übermacht der Regierung nur scheitern. Der Virus verselbstständigt sich, ebenso wie der Vietnamkrieg damals außer Kontrolle geriet.

Leider ist THE CRAZIES trotz aktueller Thematik schlecht gealtert - und das liegt nicht nur an Schlaghosen und spitzkragigen Polyesterhemden. Für ein verschwindend geringes Budget von nur zirka 275.000 Dollar hat Romero zwar wieder Wunder gewirkt, aber es fehlt trotzdem an allen Ecken und Enden. Der kalte, mitunter etwas langatmige, dokumentarische Stil funktioniert oftmals hervorragend, offenbart mitunter aber auch die Produktionsmängel - dann sind es halt nur zehn Statisten, die sich auf einem Acker ein Gefecht liefern und zum Titelsong möchte man am liebsten sein Feuerzeug auspacken und das verstaubte Blumenkindoutfit aus dem Schrank holen. Leider überzeugen auch die schauspielerischen Leistungen nicht durchgehend, für jede gute Darstellung von Genreveteranen wie Lynn Lowry (I DRINK YOUR BLOOD; SHIVERS) und Richard Liberty (DAY OF THE DEAD) gibt es einen Laiendarsteller, der unbeholfen in die Kamera blinzelt. Dennoch fährt Romeros Film einige effektive Momente auf, die THE CRAZIES durchaus zu einem Miniklassiker werden lassen: Die unheimliche Anfangssequenz in der zwei Kinder entdecken, dass ihr Vater im Wahnsinn seine Frau getötet hat, und sich nun anschickt, das Haus niederzubrennen, gehört ebenso zu Romeros Kabinettstückchen, wie die anderen Momente des ausbrechenden Wahnsinns. Geschickt baut er Alltäglichkeiten ein, die den eskalierenden Horror umso realistischer wirken lassen: Eine nette, alte Oma ersticht einen Soldaten mit ihrer Nähnadel und macht sich dann wieder summend an die Arbeit. Eine Hausfrau fegt auf dem Acker hinter dem gerade stattgefundenen Gemetzel her und der Vater entwickelt unter dem Einfluss der Krankheit seltsame Gefühle für seine minderjährige Tochter... Gerade in diesen Sequenzen erweist sich Romero wieder als Meister seines Faches und zeigt auf, dass er zu den besten Horror- Regisseuren der Siebziger Jahre zählt. Der Film ist definitiv eine Wiederentdeckung wert, und die deutsche DVD aus dem Hause Anolis ist trotz hässlichem Cover ein Grund zur Freude.

Die Silberscheibe fährt mit einer hervorragenden Bildqualität auf, zieht man das Alter des Filmes in Betracht. Leider erscheint das Originalformat von 1,66:1 hier eher als 1,75:1, aber das lässt sich verschmerzen. Deutscher und englischer Ton kommen ebenfalls solide daher und deutsche Untertitel sind zuschaltbar. Eine echte (gottlob keine Screengrabs) Bildergalerie und zwei englische Trailer runden diese erfreuliche Veröffentlichung ab. Die amerikanische DVD von Blue Underground bietet zusätzlich noch einen recht gelungenen Romero Audiokommentar und ein nettes kleines Interview mit der sympathischen Lynn Lowry.

Um es abschließend noch mit Pink Floyd zu sagen: „Craaaaaazzzyyy, over the rainbow I am craaaazzzyyy...“

>> geschrieben von Marc Ewert

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