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Moviebase Codex Atanicus

Codex Atanicus
Codex Atanicus

Bewertung: 73%

Userbewertung: 100%
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Originaltitel: Codex Atanicus
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 81 Minuten
Studio: Kalashnifilms Atanes
Produktionsjahr: 2007
Regie: Carlos Atanes
Drehbuch: Carlos Atanes
Darsteller: Manel Solás, Antonio Vladimir

Zu den wohl bekanntesten Regisseuren Spaniens zählt Jaume Balagueró. Hingegen etwas unbekannter dürfte der Name Carlos Atanes sein. Er sorgte 1995 für erstes Aufsehen mit seinem Kurzfilm „Metaminds & Metabodies“, welcher sich mit zwei weiteren Kurzfilmen nun in der Sammlung CODEX ATANICUS wiederfindet. Die Art und Weise, wie Atanes seine Geschichten erzählt, ist verstörend, hart und garantiert nicht jedermanns Sache.

Wie bereits erwähnt machte Atanes mit dem vor dreizehn Jahren erschienenen METAMINDS & METABODIES auf sich aufmerksam. Die experimentelle Kamera und der verspielte Score machen das Ganze sehr ansehnlich, zumal wir als Deutsche wohl etwas Probleme mit der Auffassung der Geschichte haben dürften. Es wird natürlich Spanisch gesprochen, als Untertitel stehen Schriftzeichen in englischer Sprache parat. Teilweise wechselt dieser so schnell, dass man nicht mitkommt und sich wohl dann fragt, worum es eigentlich genau geht. Dennoch: Die präsentierten Bilder sind subtil, verstörend, einprägsam. Es wird gekotzt, gefoltert, gespottet – wie es in einer Kneipe scheinbar die Gewohnheit ist. Gedreht wurde das Szenario nicht im typischen Cinemascope-Stil, was der ganzen Geschichte mehr Authentiziät verleiht, den Zuschauer so näher an Geschehen heran lässt – fast schon zu nah.

Das zweite Werk MORFING befasst sich mit dem Regisseur selber. Eine junge Dame interviewt ihn, wie es für ihn im Filmbusiness weiter geht. Dabei nimmt er sich gekonnt selbst auf die Schippe, wenn er auf der Suche nach Geldgebern für seine nächsten Projekte ist. Da kommen frustrierte Schauspielerinnen zu Wort, die um keinen Preis der Welt in einem Atanes-Film mitwirken möchten. So tingelt der erfolglose Regisseur von einem Maleur ins nächste, steht sogar zweimal kurz vor einem Selbstmord. Wohl gemerkt, dieser Film erschien ein Jahr nach METAMIND & METABODIES, also im Jahre 1996. Auch hier kommt wieder die drastische Inszenierung wie im Erstling zum Vorschein, es geht hart und rau zur Sache. Völlig disharmonisch platzt dann am Ende ein Happy End herein, was zwar nicht die Karriere des Regisseurs, dafür aber sein Liebesleben gehörig ankurbelt und auf Vodermann bringt. Ob das dem Zuschauer schmeckt, muss er selbst entscheiden. Auf jeden Fall bietet es eine gehörige Portion Ekel, aber auch zugleich Schönes.

Das letzte Stück WELCOME TO SPAIN entstand im Jahre 1999 und kann wohl als abgedrehtestes und widerwärtigstes Exemplar bezeichnet werden. Ein Mann landet in Spanien, wird von seinem schon dahin geschiedenen Vater vom Flughafen abgeholt. Kann man zu Beginn die Handlung noch nachverfolgen, steigert sich die Geschichte in immer bizarrer werdende und skurille Ebenen. So gehört eine knapp 10minütige Sequenz auf einer Treppe wohl zum denkwürdigsten Part der kompletten DVD. Sexuelle und Ekel erregende Szenen stehen hier auf dem Programm. Atanes geht damit um, als wäre es das Normalste auf der Welt. Wer sich hierbei beim Wegsehen ertappt, dem kann man das nicht übel nehmen.

Die Kurzfilmsammlung CODEX ATANICUS bietet dem Zuschauer experimentelle Filme des Regisseurs Carlos Atanes, von dem wir in Zukunft mit Sicherheit noch hören werden. Zarte Gemüter hingegen sollten die Fingerchen von dieser Schreibe lassen.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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