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Moviebase Evil Dead Rise

Evil Dead Rise
Evil Dead Rise

Bewertung: 70%

Userbewertung: 99%
bei 369 Stimmen

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Originaltitel: Evil Dead Rise
Kinostart: 27.04.2023
DVD/Blu-Ray Verkauf: 13.07.2023
DVD/Blu-Ray Verleih: 13.07.2023
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Warner Bros., Ghost House Pictures
Produktionsjahr: 2023
Regie: Lee Cronin
Drehbuch: Lee Cronin
Darsteller: Alyssa Sutherland, Lily Sullivan, Morgan Davies, Nell Fisher, Jayden Daniels, Gabrielle Echols, Billy Reynolds-McCarthy, Tai Wano
Diese Review enthält kleinere Spoiler! Rund um die Veröffentlichung von „Evil Dead“, Fede Alvarez‘ Quasi-Remake des Low-Budget-Horrorklassikers „Tanz der Teufel“, standen schnell Pläne im Raum, dem Film eine Fortsetzung zu schenken oder ein Sequel zu „Armee der Finsternis“, dem dritten Teil der kultisch verehrten „Tanz der Teufel“-Reihe, auf die Beine zu stellen. Derartige Überlegungen liefen dann aber ins Leere. Schlussendlich durfte sich der Ire Lee Cronin mit einem neuen Ansatz an dem von Sam Raimi ins Leben gerufenen Franchise versuchen. Sein Beitrag „Evil Dead Rise“ ist allenfalls lose mit den bisherigen vier Leinwandwerken verbunden, stellt völlig neue Charaktere in den Mittelpunkt – und erweist sich als brettharter Schocker, der neben Blutfontänen und liebevollen Genrezitaten auch einige wirklich clevere Inszenierungseinfälle zu bieten hat.

Dass er Hommage und Eigenständigkeit unter einen Hut zu bringen versteht, beweist der neue Regisseur und Drehbuchautor schon im Prolog, der die berühmte entfesselte Kamerafahrt durch den Wald aus Raimis Original von 1981 nachahmt, um sie alsbald mit einer gewitzt-modernen Pointe zu versehen. Sofort ist man drin in der Geschichte, die sich einmal mehr rund um eine verlassene Hütte in der Pampa abzuspielen scheint. In einem weiteren gelungenen Schachzug wechselt Cronin jedoch plötzlich den Schauplatz und stellt uns die eigentlichen Hauptfiguren vor.

Gitarrentechnikerin Beth (Lily Sullivan) kehrt von einer schlauchenden Tournee zurück und bemerkt, dass sie ungewollt schwanger ist. Eine Nachricht, die sie in die Arme ihrer älteren Schwester Ellie (Alyssa Sutherland) treibt, deren Ehemann vor kurzem Reißaus genommen hat. Noch sitzt die Tattoo-Künstlerin mit ihren Kindern Bridget (Gabrielle Echols), Danny (Morgan Davies) und Kassie (Nell Fisher) in einem heruntergekommenen Wohnhaus in Los Angeles fest. In Kürze muss sie allerdings ausziehen, da ihr Heim vor dem Abriss steht. Verärgert darüber, dass die unstete, durch das Leben treibende Beth all ihre Anrufe in letzter Zeit unbeantwortet gelassen hat, empfängt Ellie die Besucherin nicht gerade mit offenen Armen.

Zu welch mörderischem Kampf sich die geschwisterlichen Spannungen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände entwickeln werden, ahnt zu diesem Zeitpunkt freilich niemand. Als ein Erdbeben das Viertel trifft, tut sich in der Tiefgarage eine Spalte im Boden auf, die einen Tresor mit besonderem Inhalt freigibt. Neugierig, wie er ist, nimmt Danny das dort eingelagerte uralte Schriftstück, ein Exemplar des Necronomicon, und einige Schallplatten an sich und taucht in seinem Zimmer in das Buch der Toten ein. Die dadurch freigesetzten dämonischen Kräfte ergreifen zuerst Besitz von Ellie und verwandeln sie in eine wilde Furie.

Was es heißt, Mutter zu sein, sich um ein Kind zu sorgen, es zu beschützen, möglicherweise vor finsteren Mächten, untersuchte Cronin bereits in seiner Debütarbeit „The Hole in the Ground“, einem stimmungsvollen Schauerdrama. Auch „Evil Dead Rise“ kreist um dieses Thema, stellt – etwas schematisch, muss man ehrlicherweise sagen – zwei grundverschiedene Frauenfiguren gegenüber. Auf der einen Seite steht die solide Ellie, die ihre Familie zusammenzuhalten versucht, auf der anderen die sich von Zwängen freimachende Beth, die mit ihrer Schwangerschaft hadert. Dass sie in der Auseinandersetzung mit ihrer vom Bösen infizierten Schwester in ihre neue Rolle hineinwachsen, lernen wird, Verantwortung zu übernehmen, ist kein großes Geheimnis, kündigt sich vielmehr schon sehr früh an. Wirklich komplex ist der Film auf inhaltlicher Ebene nicht, hat in seiner Sicht auf das Muttersein auch etwas Konservatives an sich. Emotional zu packen weiß er trotzdem, weil sich das Schauspielensemble ordentlich ins Zeug legt, um die Ausnahmesituation fassbar zu machen, und Cronin keine Scheu hat, selbst Kinder durch die Hölle zu schicken.

Eine nervenaufreibende Atmosphäre der Beklemmung entsteht durch ein kluges Spielen mit der Tonspur, die effektive Nutzung des schummrigen Wohnhaussettings, schiefe, ungewöhnliche Perspektiven und ein deftiges Blutbad, das nicht mit pfiffigen, manchmal Klischees geschickt unterlaufenden Ideen geizt. Eine gruselige Puppe etwa bringt in diesem Fall kein Unheil, sondern erweist sich irgendwann als Retterin in der Not. Krachende Schockeffekte, die im Mainstreamhorrorkino leider inflationär verwendet werden, gibt es durchaus. An die Nieren gehen aber vor allem die fiesen kleinen Schreckmomente mit ihren Bezügen zum Alltagsleben. Wie es sich anfühlt, an einer Käsereibe hängen zu bleiben, kann sich jeder gut vorstellen und dürfte deshalb umso mehr zusammenzucken, wenn sie hier zweckentfremdet wird.

Ähnlich wie Fede Alvarez‘ „Evil Dead“ verzichtet Cronins Reiheneintrag auf den Slapstick-Humor, der vor allem „Tanz der Teufel 2“ und „Armee der Finsternis“ auszeichnet. Gelegentlich wird für ein bisschen Entspannung gesorgt. Insgesamt präsentiert sich der Film jedoch düster und unnachgiebig. Zu einem Fun-Splatter, über den man sich enthemmt kaputtlachen kann, mutiert „Evil Dead Rise“ auch im saftig-eskalierenden Finale nicht, das den Blutstrom noch einmal in neue Höhen schraubt. Wer da in einem weiteren Kapitel eine Schippe drauflegen will, muss sich ganz schön strecken.

>> von Christopher Diekhaus

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