Spread the love

Moviebase Scream 6

Scream 6
Scream 6

Bewertung: 65%

Userbewertung: 36%
bei 137 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Scream VI
Kinostart: 09.03.2023
DVD/Blu-Ray Verkauf: 13.07.2023
DVD/Blu-Ray Verleih: 13.07.2023
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 123 Minuten
Studio: Spyglass Media Group, Paramount Pictures
Produktionsjahr: 2023
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Drehbuch: James Vanderbilt, Guy Busick
Darsteller: Melissa Barrera, Jenna Ortega, Jasmin Savoy Brown, Mason Gooding, Courteney Cox, Hayden Panettiere, Dermot Mulroney, Jack Champion, Josh Segarra, Liana Liberato

Diese Review enthält kleinere Spoiler! Kann ein Film der „Scream“-Saga ohne Neve Campbell und die von ihr gespielte Sidney Prescott funktionieren? Zweifel kamen auf, als im Sommer 2022 bekannt wurde, dass die kanadische Darstellerin im sechsten Franchise-Titel nicht mehr mit von der Partie sein würde. Der Grund: Die Gage, die man ihr angeboten hatte, spottete ihren Vorstellungen – gerade mit Blick auf ihre Bedeutung als Gesicht der Reihe. Etwas Wehmut ist durchaus angebracht. Campbells Ausstieg, den sie für einen Verweis auf das Gehaltsgefälle zwischen Frauen und Männern im Filmgeschäft nutzte, bricht dem neuen Teil allerdings keineswegs das Genick. Vielmehr fühlt sich der Slasher-Streifen, dessen kreative Verantwortung, wie schon im fünften Kapitel, bei Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett lag, etwas selbstständiger an als der sich permanent vor Wes Cravens Ursprungsschocker verneigende Vorgänger.

Für frischen Wind sorgt schon der Schauplatzwechsel. Statt ins kalifornische Woodsboro entführt uns „Scream 6“ in die Megacity New York, wo die Überlebenden des Films von 2022 ihre grausigen Erfahrungen hinter sich zu lassen versuchen. Auch ein Jahr nach der Mordserie von Richie Kirsch und seiner Mitstreiterin Amber Freeman ringt Sam Carpenter (Melissa Barrera), die dem blutigen Treiben ein deftiges Ende setzte, mit den Ereignissen. Kopfzerbrechen bereiten ihr vor allem zwei Dinge: Zum einen hat sich im Internet das Gerücht verbreitet, sie selbst sei die Täterin und habe Richie und Amber das Blutbad in die Schuhe geschoben. Zum anderen wird sie das Gefühl nicht los, dass sie die Tötung der beiden Killer genossen hat. Ist sie womöglich von der dunklen Seite ihres Vaters Billy Loomis (Skeet Ulrich) infiziert? Das Regiegespann und die Drehbuchautoren James Vanderbilt und Guy Busick werfen hier einen reizvollen Gedanken auf, schöpfen dessen Potenzial aber – das sei gleich gesagt – nicht richtig aus.

Interessant ist auch, wie „Scream 6“ die Beziehung zwischen Sam und ihrer jüngeren Schwester Tara (Jenna Ortega) zeichnet. Erstere fühlt sich für Letztere verantwortlich, will sie beschützen und ist eigentlich nur deshalb mit nach New York gekommen. Tara hingegen möchte sich von ihrer Vergangenheit befreien, ihr frisch begonnenes Studium erfolgreich abschließen und ihren eigenen Weg gehen. Bereits in den ersten zehn Minuten kommt es zu einer emotionalen Konfrontation, bei der Sam ihre überfürsorgliche, um nicht zu sagen übergriffige Ader um die Ohren gehauen wird. Punktgenau bringt „Wednesday“-Shootingstar Jenna Ortega den Frust ihrer Figur zum Ausdruck und sorgt so für einen starken dramatischen Moment, den man in einem Schlitzerfilm nicht unbedingt erwarten würde. Die unterschiedlichen Haltungen der Schwestern, ihr Umgang mit dem Trauma von Woodsboro spielen immer mal wieder in die weitere Handlung mit rein. Auch hier gilt jedoch: Ein bisschen mehr Gewicht hätte es ruhig sein dürfen. Vor allem, weil Ortega und Barrera ihr Handwerk beherrschen.

Sams und Taras Flucht in den Big Apple erweist sich, wie soll es anders sein, nur als kurze Verschnaufpause. Denn einmal mehr lässt sich eine Killergestalt mit Ghostface-Maske und schwarzem Umhang blicken, die unheimliche Anrufe liebt und bevorzugt Messer schwingt. Ein paar schöne Einfälle hauen die Macher gleich zum Auftakt raus, wenn eine von Samara Weaving verkörperte Filmdozentin – Spezialgebiet: Slasher-Filme des 20. Jahrhunderts – in ein immer seltsameres Telefongespräch verwickelt wird. Was genau geschieht, sparen wir an dieser Stelle aus.

War das Morden im fünften Teil schon ruppig und kompromisslos, gerät es dieses Mal noch eine Spur härter. Besonders auffällig: Auch in klarer Unterzahl scheut Ghostface nicht vor rüden Attacken zurück. Die Angriffe kommen plötzlich und zeugen von einer wilden Entschlossenheit. Zwei Gründe, warum manche Verfolgungsszenen uns fast nicht zu Atem kommen lassen. Die Eskalation in einem Supermarkt und der Killerauftritt in der Wohnung, in der Sam und Tara mit ihren Freunden, den Zwillingen Mindy (Jasmin Savoy Brown) und Chad (Mason Gooding), sowie der Polizistentochter Quinn (Liana Liberato) und Bubi Ethan (Jack Champion) zusammenleben, stechen spannungstechnisch heraus. Bettinelli-Olpin und Gillett inszenieren den Schrecken hier mit gutem Timing und echter Dringlichkeit.

Weil ein „Scream“-Film ohne Metakommentare kein „Scream“-Film wäre, sinnieren die Figuren erneut über Horrorfilmregeln und Franchise-Gesetzmäßigkeiten. Einige nette Pointen kommen dabei rum. So wird etwa, wie häufiger in letzter Zeit, der Hype um True-Crime-Serien aufs Korn genommen. Ehrlicherweise werden die Anmerkungen und Hinweise manchmal aber nur pflichtschuldig abgehakt. Was „Scream 6“ mit seinem direkten Vorgänger teilt: Die Einbindung von Reihenveteranin Gale Weathers (Courteney Cox) ist nicht ganz geschmeidig. Zunächst zeigt sie sich von ihrer unsympathischen Seite und sorgt dann für einen etwas plumpen Ermittlungserfolg. Dieser ändert aber nichts daran, dass sie für die Story entbehrlich bleibt.

Trotz seiner Macken umschifft der zweistündige Slasher-Spaß Durchhänger und sollte das geneigte Publikum souverän bei Laune halten. Etwas aus der Spur gerät das Treiben allerdings im Finale, das mit Trash-Einlagen – maßlos exzessivem Schauspiel und kruden Offenbarungsmonologen – nicht gerade geizt. Die Frage, wer hinter der Ghostface-Maske steckt, wird leider nicht besonders überraschend beantwortet. Wer das Geschehen genau verfolgt, einige Halbsätze hinterfragt, wird sich, zumindest in groben Zügen, ausmalen können, wem Sam und Tara am Ende gegenüberstehen. Den ganz großen Wurf landen Bettinelli-Olpin und Gillet daher auch mit ihrer zweiten „Scream“-Arbeit nicht. Wes Craven, der die Reihe in ein Popkulturphänomen verwandelte, wäre mit seinen Nachfolgern wohl dennoch zufrieden. Schlimme Patzer bleiben schließlich aus.

>> von Christopher Diekhaus

Bewertung abgeben:




Ghostbusters: Frozen Empire
Kinostart: 21.03.2024In GHOSTBUSTERS: FROZEN EMPIRE kehrt die Spengler-Familie dahin zurück, wo alles begann: in die ikonische New Yorker Feuerwache. Dort tun sie sich mit den original Ghost... mehr erfahren
Godzilla x Kong: The New Empire
Kinostart: 04.04.2024Der allmächtige Kong und der furchteinflößende Godzilla treten gegen eine gewaltige, unbekannte Bedrohung an, die in unserer Welt verborgen liegt – und die ihre gesa... mehr erfahren
Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren