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Moviebase Twixt

Twixt
Twixt

Bewertung: 70%

Userbewertung: 70%
bei 25 Stimmen

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Originaltitel: Twixt
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 06.12.2012
DVD/Blu-Ray Verleih: 13.11.2012
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: American Zoetrope, StudioCanal
Produktionsjahr: 2011
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: Francis Ford Coppola
Darsteller: Val Kilmer, Bruce Dern, Ben Chaplin, Elle Fanning, Joanne Whalley, Alden Ehrenreich, David Paymer

Francis Ford Coppola kann auf eine bewegte Karriere als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent zurückblicken. Für sein Drama „Der Pate 2“ erhielt der Filmemacher gleich drei begehrte Oscars, Ende der 1960er Jahre gründete er bereits sein eigenes Produktionsstudio American Zoetrope, das aus einer persönlichen Abneigung gegen Hollywood entstand. Mittlerweile ist Coppola 73 Jahre alt und tritt meist nur noch als Produzent in Erscheinung. Regie führt er lediglich weiterhin bei Stücken, die ihm am Herzen liegen und kein allzu großes Budget benötigen. So auch „Twixt“, Coppolas erstes Werk, das hierzulande direkt auf DVD erscheint. Diese Tatsache stellt in diesem Falle jedoch kein Qualitätsurteil dar, denn „Twixt“ ist ein bizarres Gothic-Märchen mit jeder Menge Überraschungen.
 
Hall Baltimore (Val Kilmer) ist ein bekannter Autor für Hexenromane, doch seine Karriere befindet sich auf dem absteigenden Ast. Eine Werbetour für sein neues Buch verschlägt ihn in eine abgelegene Kleinstadt. Dort trifft er auf den schrulligen Sheriff Bobby LaGrange (Bruce Dern), der ihm von einer mysteriösen Mordserie erzählt. In der gleichen Nacht erscheint Baltimore das geheimnisvolle Geistermädchen V (Elle Fanning) in einem Traum. Hat sie etwas mit den Morden zu tun?
 
Hall beschließt zu recherchieren und aus der Geschichte ein Buch mit dem Titel „The Vampire Executions“ zu machen. Auf der Suche nach der Wahrheit muss er erkennen, dass nichts so ist wie es scheint und sich das Buch immer mehr mit seinem eigenen Leben verbindet…
 
Wie ein Filmstudent wolle er sich noch einmal fühlen und einfach Dinge ausprobieren, so Coppola in einem Interview. Dieses Projekt begann mit „Jugend ohne Jugend“ bereits vor fünf Jahren, fand seinen weiteren Weg über „Tetro“ im Jahr 2009 und landet nun bei „Twixt“. Darin bewegt sich Coppola mit seiner schaurig-schönen, stellenweise verwurschtelten Inszenierung fast schon auf Lynch’schen Pfaden.
 
Maßgeblich dafür verantwortlich sind die subtilen und surrealen Bilder, die ganz bewusst einerseits einen trashigen B-Movie-Look aufweisen, andererseits durch unkonventionelle Einstellungen und Farbgestaltung eine faszinierende Wirkung ausüben. Dabei wird zwischen Szenen, die Hauptfigur Baltimore wahrhaftig erlebt, und seinen Träumen unterschieden. Während die Realsequenzen in einem überbordenden Gelbton gehalten sind, erstrahlt die Fantasiewelt des Schriftstellers in ausgeblichenen Grau/Weiß-Tönen, bei denen lediglich ganz bestimmte Farben auszumachen sind. Das verschafft eine unwirkliche und mysteriöse Zwischenebene, in der sogar Besuche von Edgar Ellen Poe möglich sind.
 
So richtig einordnen in ein spezielles Genre lässt sich „Twixt“ nicht, da der Film viele verschiedene Komponenten vereint. Neben einer ungewöhnlichen Geistererzählung wird trockener Humor geboten, der auf den ersten Blick gar nicht so wirklich ins Geschehen passt, beim näheren Betrachten dem Ganzen aber ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verleiht. Zudem spielt Coppola gekonnt mit Klischees aus Horror- und Fantasyfilmen. Baltimore wird beispielsweise von seinem Verleger ermahnt, bloß nicht wieder mit Nebel auf einem See anzukommen.
 
Val Kilmer („Frozen: Etwas hat überlebt“) rätselt sich als Pferdeschwanz tragender Autor durch die knapp 80 Minuten Laufzeit, ohne sich dabei besonders hervorzutun. Elle Fanning („Super 8“) gefällt unterdes als kreidebleiche Virginia, die Baltimore in ihre Geheimnisse im dunklen Wald einweiht. Als verrückter Sheriff sorgt Bruce Dern („The Hole“) für etwas ausgeflippte und heitere Momente.
 
Coppolas Ausflug ins Fantasy-Horror-Genre fällt bei weitem besser aus als es Titel und Inhalt vermuten lassen. Zwar fehlt es hier und da an Spannung und auch einige Längen ließen sich nicht vermeiden. Dennoch erfreut das Genrewerk mit der ein oder anderen netten Idee (allen voran die siebenfache Turmuhr) sowie seinen schicken Bildern, die genauso außergewöhnlich sind wie der Soundtrack, der sich zwischen lieblichen Geigenklängen und massivem Gothic-Pop bewegt. Mit dem ulkigen Abspanntext geht das Experiment „Vampir-Märchen“ für Francis Ford Coppola und den Zuschauer zu Ende. Ergebnis: ansehnlich fotografierte und merkwürdigerweise teils lustige Geschichte mit ein paar Schwächen.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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