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Moviebase Snowpiercer

Snowpiercer
Snowpiercer

Bewertung: 80%

Userbewertung: 90%
bei 122 Stimmen

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Originaltitel: Snowpiercer
Kinostart: 03.04.2014
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 125 Minuten
Studio: Snow Piercer / Moho Films
Produktionsjahr: 2013
Regie: Joon-ho Bong
Drehbuch: Joon-ho Bong, Benjamin Legrand, Jacques Lob, Kelly Masterson
Darsteller: Chris Evans, Jamie Bell, John Hurt, Alison Pill, Tilda Swinton, Ed Harris, Octavia Spencer, Ewen Bremner, Luke Pasqualino, Kenny Doughty, Kang-ho Song, Steve Park, Clark Middleton, Adnan Haskovic, Vlad Ivanov, Tómas Lemarquis

Was für ein Heckmeck um die erste englischsprachige Regiearbeit des Südkoreaners Joon-ho Bong („The Host“): Die Weinsteins, die für ihre Filmzensuren bereits gefürchtet sind, kündigten an, „Snowpiercer“ für das amerikanische Publikum um etwa 30 Minuten kürzen zu wollen. Die ausgeprägte Charakterzeichnung sei den „dummen Amis“ nicht zuzumuten, hieß es. Das sorgte nicht nur für böse Worte von Seiten des Publikums, sondern auch dem Regisseur schmeckten die geplanten Änderungen für den US-Markt verständlicherweise überhaupt nicht.

Mittlerweile ruderten die Weinsteins zurück und wollen den düsteren Science-Fiction-Reißer in seiner ursprünglichen Fassung in die amerikanischen Kinos bringen. Das scheint nur allzu weise, denn nach Sichtung stellt sich die Frage, was hier wo hätte geschnitten werden sollen. Bongs fünfte Regiearbeit, die auf der französischen Graphic Novel „Schneekreuzer“ basiert, ist ein packender, gesellschaftskritischer Zukunftsthriller in starken Bildern mit brillanten Darstellern.

Die Klimakatastrophe hat die Erde dahingerafft. Was einst grün und lebendig war, ist nun von einer dicken Eisschicht und Schnee bedeckt. Ein Überleben in der Natur ist nicht möglich. Nur die Menschen, die es in den Zug des Tüftlers Wilford (Ed Harris) geschafft haben, können der Kälte entfliehen. Doch während es sich die wohlhabenden Passagiere in den vorderen Waggons gutgehen lassen, werden die armen im letzten Abteil in Schmutz und Dunkelheit zusammengepfercht. Sie leiden Hunger und Angst vor den bewachenden Soldaten und der exzentrischen Mason (verrückt: Tilda Swinton), die Anweisungen von Wilford an die Unterschicht weitergibt – bis eines Tages unter der Anführung von Curtis (Chris Evans) die große Revolte beginnt.

Moment mal, ist der bärtige Mann da nicht Captain America? Tatsächlich! Marvels Superhelden-Mime Chris Evans ist diesmal nicht wiederzuerkennen und liefert noch dazu eine großartige Performance als Aufstands-Anstifter und Mann ohne Furcht ab. Er beweist, dass er auch ohne blauen Anzug und Schild schauspielerisches Potenzial. Unterstützt wird er dabei von Jamie Bell, den wir alle noch als kleinen, tanzenden Jungen Billy Elliot in Erinnerung haben. Zusammen bereiten sie das „dreckige Dutzend“ auf einen Großangriff vor. Dem steht zunächst vor allem Tilda Swinton in quietschbunten Kostümen und einer herrlich verschrobenen Art im Weg.

Allein des Casts wegen lohnt sich der Gang ins Kino, doch Bongs eisige Vision der neuen Welt punktet darüber hinaus mit vielen gelungenen Ansätzen. Dabei stechen die einzelnen Zugabschnitte heraus, die von den Revoluzzern durchquert werden müssen, um zum Herzstück des Zugs, der Maschine, zu gelangen. Neben einer Schulklasse, die sonderbare Werte vermittelt bekommt, kämpft sich die Gruppe unter anderem durch eine schillernde Party und die Wasserversorgung. Gegessen werden gelatineartige Proteinblocks. Und zwischendurch immer wieder Bilder des mit hoher Geschwindigkeit durch die Landschaft donnernden Schneestechers.

Das Szenario ist beklemmend, die Actionsequenzen mitreißend und knüppelhart. Der Zuschauer fiebert mit, möchte die verarmte Meute gewinnen sehen und wissen, wer den Zug lenkt und welche Absichten hinter der Menschentrennung stecken. Hin und wieder schleichen sich zwar Ungereimtheiten und unausgereifte Überlegungen ein. Doch der spannende und blutige Gang an die Zugspitze ist Bong so fesselnd gelungen, dass man darüber leicht hinwegsieht. Denn wenn im Finale die finstere Wahrheit ans Licht kommt und der Südkoreaner einen ganz bitteren Blick auf die Machenschaften Wilfords und seiner Meinung zur Artenerhaltung wirft, trifft die Geschichte mitten ins Mark. Deswegen sei hiermit gewarnt: Freunde von Happy Ends wird dieser Film nicht glücklich machen.

Fazit: Ein böser, konsequenter und stilistisch exzellenter Beitrag zur drohenden Klimakatastrophe: „Snowpiercer“ ist eiskaltes und denkwürdiges Sci-Fi-Kino.

>> geschrieben von Janosch Leuffen

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