Schon vor etlichen Jahren lehrten uns Spinnen-Klassiker wie „Formicula“ oder „Tarantula“ das Fürchten. Effekte-mäßig für heutige Verhältnisse eher dürftig und angestaubt, aber die Idee war neu, innovativ und richtig gut. Natürlich zog der Erfolg viele Nachahmer mit sich. Einer der neuesten dürfte „Arac Attack“ sein.
Die Idee ist alles andere als neu, die Story kennt man auch schon irgendwo her: Kleine Spinnen brechen aus Groß-Terrarium aus, infizieren sich an einem mit Chemiekalien verseuchten See und mutieren zu überdimensionalen Mödertarantulas. Mit diesem Aussehen und ihrem aggressiven Verhalten terrorisieren sie dann das typisch idyllische Dorf. Ein Möchtegern-Held (David Arquette) tut sein Bestes, um die Bewohner vor den Monstern zu schützen.
Doch anders als jetzt vielleicht erwartet, bietet uns die Neuauflage des Krabbeltierhorrors weitaus mehr. Im Vordergrund steht nämlich nicht das pure Verbreiten von Angst und Schrecken, sondern ironischerweise der Spaß. Und der kommt nicht zu knapp. Kaum sind die achtbeinigen Monster auf freiem „Fuß“, beginnt eine actionreiche Horrorkomödie.
Plötzlich freut man sich richtig zu sehen, wie Offroad-Biker in der Wüste mit einem gekonnt animierten Sprung der Riesenspinnen zu Boden gehen und ahnungslose Menschen von umherwandelnden Zelten im Einkaufszentrum überrascht werden. Und zu wissen, dass „Scream“-Cop David Arquette gegen diese Viecher nur eine Minimalchance hat, lässt einem ein sanftes Lächeln über die Lippen huschen. Dass diese Chance jedoch am Ende alles zum Guten wendet, verwundert den Zuschauer dann nicht, da es sich halt um eine Horrorkomödie handelt, in der das Böse selbstverständlich nicht gewinnen darf. Schade. Da ist ein genervtes Stöhnen á la „wie immer“ auch erlaubt, sympathisierte man den ganzen Film über doch mehr oder weniger mit den ungeliebten Krabblern.
Horror-Fans, die ein wenig Spaß vetragen, kommen hier gut auf ihre Kosten. Effekte, Action und die Prise Humor harmonieren hervorragend. Wer allerdings einen ernstzunehmenden Spinnen-Horror sucht, wird nicht fündig und sollte auf altbewährte Klassiker („Tarantula“, „Arachnophobia“) oder andere Tiere zurückgreifen. An diese kommt „Arac Attack“ in Sachen Angst und Schrecken nicht heran. Auch Leute mit Arachnophobie lassen von diesem Movie, trotz hohem Spaß-Faktor, besser die Finger weg.
Alle Anderen freuen sich auf selbstironische, nicht immer logische und teilweise auch langatmige 96 Minuten mit gut aufgelegten Schauspielern und einer Menge Witz.
>> geschrieben von Janosch Leuffen