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Moviebase 13 Beloved

13 Beloved
13 Beloved

Bewertung: 85%

Userbewertung: 75%
bei 22 Stimmen

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Originaltitel: 13 game sayawng
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 108 Minuten
Studio: Sahamongkol Film/e-m-s
Produktionsjahr: 2006
Regie: Ma-Deaw Chukiatsakwirakul
Drehbuch: Ma-Deaw Chukiatsakwirakul
Darsteller: Krissada Terrence, Nattapong Arunnate, Alexander Rendel, Penpak Sirikul, Sarunyu Wongkrachang, Achita Wuthinounsurasit

Mit 13 BELOVED erwartete den Besucher der ersten Focus Asia Nights dieses Jahr einer von drei Horrorfilmen, die an einem Wochenende mit insgesamt acht Filmbeiträgen aus dem asiatischen Raum gezeigt wurden. Dass die Asiaten schon immer eine Neigung zu sehr speziellem Horror hatten und auch weiterhin haben werden, macht 13 BELOVED wieder deutlich. Satirisch, bissig und den Zuschauer nachdenklich stimmend präsentiert sich das Werk von Regisseur Ma-Deaw Chukiatsakwirakul.

Es ist ein schwarzer Tag für den hoch verschuldeten Phuchit: Erst verliert er seinen Job, dann sein Auto und alle wollen Geld von ihm. Wie zum Teufel kann er jetzt noch seinen Arsch retten? Da erreicht ihn ein mysteriöser Anruf per Handy: 100 Millionen Bath werden ihm als Gewinn in einer Internet-Show in Aussicht gestellt. Die Aufgabe: 13 Prüfungen muss der Verzweifelte bestehen. Jede Mutprobe bringt ihn näher an den Jackpot. Erzählt er jedoch jemand davon oder steigt aus der Sache aus, ist das Spiel beendet und der Preis futsch. Erscheinen die ersten Tests – vom Fliegentöten bis hin zum Bestehlen eines blinden Bettlers – noch banal, so entwickelt das Game schnell eine böse Eigendynamik, die den einst freundlichen jungen Mann unmerklich wie unerbittlich in die finstersten Abgründe der menschlichen Seele zieht…

Wem ist das nicht schon mal passiert? Das Telefon klingelt, man nimmt nichts ahnend den Hörer ab und wird in der einen auf die andere Sekunde von einer Dame oder einem Herren über das neueste Los, die beste Versicherung oder einen gewonnen Hauptpreis informiert, für den man dann aber doch noch bezahlen muss. Viele empfinden die Call-Center-Anrufe als lästig. So auch zunächst unsere Titelfigur Phuchit, von allen nur Chit genannt (sorgte für einige Lacher im Kinosaal). Er möchte das Gespräch schon beenden, als ihn die Stimme am anderen Leitungsende plötzlich mit Details überhäuft, die eigentlich nur Chit allein wissen kann. Er hat die Möglichkeit, 100 Millionen Bath zu gewinnen, wenn er dreizehn Herausforderungen annimmt und diese auch meistert. Zu Beginn scheint das auch noch ohne Weiteres zu funktionieren, besteht die erste Aufgabe lediglich darin, eine Fliege an der Wand zu zermatschen. Doch das sollte längst nicht alles gewesen sein…

Wie Chit selber befindet sich nun also auch der Zuschauer in der Handy-Gameshow. Mit Dollarzeichen in den Augen und scheinbar ohne Verstand hetzt Chit von einer in die andere Prüfung und wird mit Dingen konfrontiert, bei denen man sich vor ein paar Jahren noch gefragt hat, ob diese moralisch überhaupt unbedenklich seien. Heutzutage geht nahezu alles, was nicht zuletzt an der Veränderung im Film- und Fernsehbereich liegt. Psychologisch geht es mit unserem Protagonisten und dem Zuschauer bergab. Wie würden wir uns entscheiden, wenn man die Wahl zwischen einem Haufen Geld, der bis zum Lebensende und noch darüber hinaus ausreicht und einem mit Schulden und Ignoranz überfüllten Leben hätte? Genau das regt 13 BELOVED an: Denkt darüber nach. Sich mit der Hauptperson zu identifizieren stellt kein Problem dar. Jedem ging es schon einmal richtig schlecht. Kein Erfolg, eine ignorante Umwelt und eine nervige Mutter. Wer will dem nicht einfach entfliehen? Chit hat die Möglichkeit und bringt dafür Opfer, die er wohl sonst niemals erbracht hätte. Wie von Sinnen irren wir mit ihm durch die Stadt und kämpfen gegen einen scheinbar allwissenden und übermächtigen Gegner. Wie oben bereits angedeutet, entsteht der Horror hier in der Psyche, doch gegen Ende kommen selbst Freunde des Blutes auf ihre Kosten. Ein Hauch von Saw steckt hier mit drin, eine Rollergang wurde aber bisher selten auf solch eine Weise enthauptet. Und dabei hat sich Chit doch nur an die Spielregeln gehalten…

Mitunter gibt 13 BELOVED auch Anlass, ein paar Lacher (wohl eher aus Verlegenheit) entfleuchen zu lassen. Die meiste Zeit jedoch wird man Chit schockiert und fassungslos seinen traurigen Weg verfolgen sehen. Bis hin zum Finale, welches dann wohl auch die Gedanken derer anregt, die den Film bis dato als reine Unterhaltung mit ein wenig psychologischem Hintergrund gehalten haben. Der Plottwist wurde clever inszeniert und schreibt uns dann in großen Lettern WIE BITTE? auf die Stirn. Harter Tobak, der nach dem Abspann noch lange im Kopf stecken bleibt.

Die Thailänder beweisen mit 13 BELOVED eindrucksvoll ihre Stärke im packenden und denkwürdigen Horrorgenre. Vielleicht wird der ein oder andere nach Ansicht des Films einmal mehr über sein Leben nachdenken und gewissenhafter in die Programmzeitschrift schauen, bevor er das TV-Gerät einschaltet. 13 BELOVED, eine bissige Satire mit knallhartem Hintergrund. Klasse!

>> verfasst von Janosch Leuffen

10%
King Crimson
geschrieben am 13.01.2009 um 23:00 Uhr
So einen miesen verkommenen Dreck habe ich noch nie zuvor gesehen! Selten so getäuscht in einem Review! Ich könnte mich heute noch schwarz ärgern
100%
Mona
geschrieben am 23.08.2008 um 16:00 Uhr
Ha, ich mag Filme die "Spiel"-Ideen aufgreifen. Hier ist das Ganze verbunden mit dem Aspekt wie weit ein Mensch getriebn werden kann, wenn es um "Geld" geht. Gruselig fand ich den Film nicht. Stellenweise einen hohen Ekelfaktor (und damit meine ich nicht die paar Splatterstellen ;)). Mir gefiel auch der Hauptdarsteller richtig gut und seine Entwicklung während des Films. Die satirischen Aspekte sind wohl gegeben, meiner Meinung nach aber nicht vordergründig. Für mich ist der Film eher gesellschaftskritisch und sehr viel weniger unrealistisch als viele andere Filme. Ich kann mir halt eher vorstellen, dass eine "Organisation" extrem viele details über einen Menschen erfahren kann (grad bei den heutigen Möglichkeiten), als dass ein Mensch, der im Kampf gegen Mutanten steht, seine Handpistole nicht gegen ein fettes Gewehr eines Selbstmörders austauscht (Anspielung auf ne Szene aus "The Hills have eyes", aber in vielen Filmen die teilweise trotzdem noch gut sind kommen solche Unsinnigkeiten vor). Einziger Whrmutstropfen für mich an dem Film ist das vorhersehbare Ende (wer viele Horrorfilme gesehen hat, rechnet einfach damit). Stimmig wirkt es aber dennoch.
80%
lexx
geschrieben am 30.11.2007 um 09:00 Uhr
Also mir hat der Film auch recht gut gefallen, aber wirklich Ernst habe ich ihn zu keiner Sekunden genommen, schockiert hat er mich schon gar nicht. Das ganze Konstrukt ist von Anfang an einfach so unrealistisch, die Stimme am Telefon weiß einfach alles über den Hauptdarsteller, zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt, das macht schon so wenig Sinn, daß ich mich gleich von Anfang an auf einen reinen Satiren Film eingestellt habe. Insgesamt trat das dann auch zu, die 13 Aufgaben sind größtenteils recht amüsant, aber psychologische Tiefgründigkeit vermittelt das alles nicht gerade. Der Plot am Ende ist meiner Meinung dann genau das, was man von Anfang an erwartet, nicht darauf hofft, es dann aber leider doch eintrifft. Wobei damit die ganze Idee hinter dem Aufgabenkonstrukt gemeint ist, die 13. Aufgabe selbst hat es dann doch durchaus in sich.Also interessant ist der Film alle mal, aber wer hier schockiert aus dem Kino geht und zu tiefgründigen Gedanken verführt wird, hat glaube ich eine relativ eigenwillige Wahrnehmungsgabe und wird dann wohl auch in einer Bambi Verleihung einen tiefgründigen Hintergrund sehen, der übers Show laufen, Amüsieren, unsinnige Preise vergeben und purem Geld verdienen hinaus geht. ;-)Trotzdem, mehr davon!
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